Disclaimer: Ich weiß, die Charaktere von Stargate oder E:FC gehören mir nicht und werden mir auch nie gehören, aber nach dem E:FC Samstag-Chat, der mich ja wohl oder übel auf die Idee zu dieser Storie gebracht hat, hab' ich mich ein mein kleines Boot gesetzt und bin mal schnell rüber gerudert und hab' mir die benötigten Charas bei MGM und Tribune Entertainment ausgeliehen. Deswegen hat Vox auch keine Folgen mehr bringen können, ich hab' sie nämlich erst wieder frei gelassen, als ich fertig war, die Leute vom SGC sind leider vorher ausgebrochen!Natürlich hab' ich sie wieder zurück gebracht!

Anmerkungen: Eigentlich wollte ich dies hier als Kampfansage an die Autren von Stargate schreiben, die Martouf auf dem Gewissen haben, aber da ich ja weiß, das er wieder leben wir, hat sich ja das schon fast erledigt. Trotzdem sollte es eine Warnung an diese Leute sein, denn meine Rache könnte fürchterlich werden.

Rating: ein bisschen S/M und ein bisschen L/D

Inhalt: Sokar kommt zur Erde und will den Taelons Tauri abschwatzen.

Widmung: - den Teilnehmern des besagten E:FC-Chats
\li1080\qc- meinen lieben Feedbackschreibern vom Baum und denen, die sich das ganze in voller Länge zur Korrektur zu Gemüte führten (Danke Marian, Minno und Sala)


d\qcAutor: Ghani

Feedback: ghan@web.de

 

Algol
von Ghani

 

2008, SGC

Der Stargate-Raum war überfüllt, vollkommen überfüllt. Nicht von Soldaten, oder Wissenschaftlern, wie das sonst der Fall war, nein, diesmal handelte es sich um Asgard, Tokra und die Angestellten des Stargate-Programmes, also doch Soldaten und Wissenschafter.
Es war eine berauschende Stimmung, Garschuw und Martouf probierten gerade ihr erstes Glas Champagner, (Hatte Hammond wirklich Champus besorgt?) Jakob und Jack versuchten Tor verzweifelt den Unterschied zwischen Fußball und Football zu erklären und Sam diskutierte mit Daniel über die Nutzungsmöglichkeiten von Naquada. Cassandra und Dr. Fraiser mußten sich auch noch irgendwo aufhalten und niemand bedauerte die, die dank ihres Wachdienstes, nicht an der Siegesfeier teilnehmen konnten.
Und mittendrin stand die junge Airforce–Pilotin und Anführerin von SG4 Lt. Lili Marquette.
Sie war eine der wenigen, die sich nur teilweise an der Feier erfreuen konnte, zu viel schwirrte durch ihren Kopf. Den heutigen Tag hatte sie seit acht Jahren, seitdem sie von der Existenz des Stargatesystems, der Goa'uld, der Tokra, Asgard und was da noch alles war, wußte, jedoch hatte sie sich das Gefühl des Sieges, des Sieges über die Systemlords, ganz anders vorgestellt. Es war einfach zu viel passiert, zu viele Opfer hatte die Menschheit, ob sie davon wußte oder nicht, gebracht um diesen Sieg zu erringen. Aber auch sie persönlich hatte viele Opfer bringen müssen!
Hier im Stargate-Raum begann und endete jede ihrer Missionen, ob sie nun mehr oder weniger erfolgreich war, hier endete sie. Zumindest hatte sie das Einmal geglaubt, aber in ihrem Kopf, wie ironisch, kämpfte sie jede Nacht gegen die Goa'uld, und auch jetzt würde der Kampf nicht zu Ende sein.
Sokar!
Eigentlich beschäftigte sie dieser Teil des Universums weniger, viel mehr dachte sie über sich selbst nach, über das, was ihr in den letzten Jahren widerfahren war.
Vor acht Jahren, war sie durch keine Versetzung oder Ähnliches ins SGC gekommen, dadurch kam man nicht hierher. Sie kam als kranke Frau hierher. Die Diagnose: Ein nasuferingialer Hirntumor! Tödlich, so glaubt sie damals!
Keine Familienmitglied wußte davon, dafür aber Samantha Carter, ihre beste Freundin. Sie hatte ihr die Möglichkeit geboten, ihr Leben zu retten, die beste Möglichkeit, die sie je erhalten hatte.
Die Tokra suchten damals einen neuen Wirt für eine der ältesten und weißesten, intelligentesten und lustigsten Tokra der Galaxis.
Lili mußte lächeln, natürlich dachte sie so, immerhin war SIE, Finola, ihre Seelengefährtin geworden.
Ohnmächtig vor Furcht und Erstaunen über das, was Sam ihr damals berichtete, hatte sie ohne zu zögern eingewilligt. Es war die beste Entscheidung ihres ganzen Lebens gewesen!
Wenige Stunden nach ihrer Einwilligung war sie mit Sam und ihrem heimlichen Schwarm, Martouf, und eigentlich auch Lantasch, seinem Tokra, durch das Stargate gegangen.
Es war unbeschreiblich gewesen! Kurz darauf lernte sie den im Sterben liegenden Wirt Finns, so war ihr Spitzname, kennen
Eine Träne rollte ihr über die recht Wange, ja Serif war ein besonderer Mann gewesen und selbst nach acht Jahren war sein Verlust das zweitschlimmste was ihr je widerfahren war.
Das Schlimmste war...IHR tot.
Die nächsten Jahre, es waren zwei, vier Monate und acht Tage, wurden die schönsten und schrecklichsten ihres bisherigen Lebens.
Kurz nach der Verschmelzung brachen die neuen Seelengefährten, sie verstanden sich von der ersten Sekunde an so gut, als ob sie schon immer zusammen gehört hätten, zu ihrer ersten Mission auf. Es war nur eine Erkundung geplant, sie sollte neue Verstecke für die Tokra ausmachen, mehr nicht. Es lief wirklich gut und sie hatten noch viele Mission erfolgreich abgeschlossen, meist nicht ohne in Konflikt mit den Systemlords zu geraten, allerdings war Finn. kein unbeschriebenes Blatt für sie, und bald kannten sie auch ihre Wirtin zu Genüge.
Dann, zwei Jahre später hetzte Yui einen Aschrak auf sie, die Flucht begann, tausende von Planeten und bloß nicht zu den Tokra, denn er könnte ihr ja folgen.
Irgendwann, es war nur ein kurzer unaufmerksamer Moment, erwischte er sie. Anders als erwartet tötete er Lili/Finn. nicht sofort, er brachte sie zu Yui, welcher nicht im Traum daran dachte sich ihrer selbst anzunehmen, sondern er verkaufte sie.Nicht an irgend jemanden, sondern an Kronos, welchen sie ja wirklich am meisten geärgert hatte. Zwei Monate lang genoss er es sie zu quälen, mit allen möglichen Instrumenten, die er kannte. Finn schützte sie damals so gut sie konnte, doch irgendwann spürten sie die Schmerzen beide, sie war zu schwach geworden um Lili die Gefühle zu nehmen. Dann kamen die tröstenden Worte, beiderseits. Zärtlich und liebevoll sprachen sie dem anderen Mut zu, malten sie die Willkommensfeier bei den Tokra aus, oder wie es sein würde, wenn es keine Systemlords geben würde. Jetzt wußte sie es. Nur leider würde Finn es niemals wissen, zumindest der größte Teil nicht, denn das was noch übrig war, war immer bei ihr.
Doch irgendwann schwieg Finn!
Ihre letzten Worte hallten Lili jeden Abend, jeden Morgen, jede Sekunde durch den Kopf. "Ich liebe dich, und egal was passiert, ich bin bei dir, meine Seelengefährtin!" Lili merkte gar nicht, daß sie schon seit zehn Minuten auf das Tor starrte und jetzt die letzten Worte ihres besseren Teils laut ausgesprochen hatte. Genauso wenig merkte sie, wie sich Garschuw auf sie zu bewegte, es war nicht wichtig, nicht jetzt.
Nachdem Finn verstummt war, hörten auch die Schmerzen auf und Lili fiel in einen tiefen Traum, ein Traum, der ihr das Leben ihrer Freundin zeigte, jedoch führte sie dieses leben, welches nun endete, das wurde ihr schmerzliches bewußt.
Stunden später erwachte sie, voller Trauer in einem überaus großen Bett, gekleidet in prunkvolle Kleidung und neben ihr...Kronos.
Er dachte doch tatsächlich, daß er sie sich gefügig machen konnte.
Die Erinnerung wurde zu schmerzlich, an das, was in den folgenden zwei Monaten passiert, erinnerte sie sich kaum noch. Sie wußte nur, daß sie irgendwie aus Kronos' Palast entkommen war und sich mit Mühe und Not zu den Tokra retten konnte.
Nachdem sie wieder sprach und aß, diese Bedürfnisse erschienen ihr nach Finns tot irrelevant, kehrte sie zur Erde zurück und vergrub sich in die Arbeit.
"Finn, geht es dir gut?", fragte Garschuw besorgt. Sie war eine sehr gute Freundin, Finns und ihre, und sie hatte ihr geholfen damit zu leben, falls man damit leben konnte, seine Seele verloren zu haben. Genau aus diesem Grund rief sie auch jeder mit IHREM Namen, als Zeichen dafür, daß sie noch da war.
Erst jetzt wurde ihr bewußt, daß ihr Tränen über das Gesicht liefen, aber es war ihr egal. Sie blickte in Garschuw Gesicht, starrte sie einfach nur an und sagte dann, die Tränen unterdrückend: "Ich dacht nur gerade an..."" weiter kam sie nicht, Garschuw antwortete beendete ihren Satz "..Finn!"
Lili nickte stumm, den Versuch ihre Tränen zu unterdrücken aufgebend. Jetzt liefen sie einfach frei herunter, ohne Angst zu haben, sie könnte jemandem damit den Abend verderben, weinte sie inmitten der rauschenden Party.
Garschuw sagt nichts weiter, sie legte ihren rechten Arm um sie und begleitete sie nach draußen.
Sie sprachen den ganzen Weg kein einziges Wort, erst als sie an der Oberfläche des Cheyenberges angekommen waren, begann die meistgesuchte, zumindest war sie das noch vor wenigen Stunden, Tokra zu sprechen: "Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer dir der Verlust damals gefallen sein muß, aber ich weiß wie tief die Trauer über den Verlust eines Seelengefährten liegt, aber irgendwann muß man einfach darüber hinwegkommen."
"Ich weiß, ich dachte auch ich wäre es, teilweise. Aber dann mußt ich unweigerlich zurückblicken...und..", Lili begann zu lächeln, Erinnerungen an schöne Zeiten überfluteten ihr Gehirn. Sie fühlte sich, als wolle Finn sie trösten, wie sie es damals getan hatte. "Es war eine verdammt schöne Zeit, vieles war aber auch verdammt grausam!", die ehemalige Wirtin blickte direkt in die Augen ihrer Freundin, welche das Lächeln nur erwidern konnte.
"Ja, es war wirklich schön. Aber alles schöne hat ein Ende, wie auch alles Schlechte."
Beide mußten unwillkürlich lachen. Bei dem Gedanken daran, sich nur noch um die Belange eines Goa'uld zu kümmern fühlte man sich gleich viel besser.
Seit wenigen Stunden, waren so viele Spione arbeitslos, daß sie Sokars Reich wie einen Schweizer Käse durchlöchern konnten. Dies bot natürlich eine größere Chance ihn schnell loszuwerden.
Lili stellte plötzlich die Frage, welche beide seit wenigen Sekunden beschäftigte: "Wenn Sokar auch fort ist, werden wir ziemlich viel arbeitslose Spione haben!?", erwähnte sie lächelnd.
Ein Arbeitsamt für Tokra müßte sicher noch erfunden werden!
Garschuw wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzten, als Daniel auf sie zu stürmte.
"Kommt schnell runter, das müßt ihr euch ansehen!"
Im Konferenzraum angekommen, fiel den beiden Tokra sofort die ernste Stimmung auf. Noch vor wenigen Minuten hatte Thor versucht den Geschmack von Champagner zu definieren und jetzt saß er ernst auf seinem Stuhl und starrte gebannt auf einen Fernseher, welcher sich vor dem Fenster befand, welches den Blick auf den Stargate-Raum ermöglichte. Dieser war inzwischen wie gefegt und alle Gäste drängten sich in dem eigentlich großen Raum, welcher jetzt viel zu Klein war. Alle taten es Tor gleich und starrten gebannt auf den Bildschirm.
Als Garschuw und Lili erkannten, was den Rest der Anwesenden so in den Bann sog, erging es ihnen ähnlich.
Die Nachrichtensprecherin erzählte irgendetwas von außerirdischen Freunden, die in Frieden kämen und sich auf der Erde niederlassen wollten.
Noch mehr von der Sorte!, schoss es Lili durch den Kopf und sie schien nicht die einzige zu sein, die so dachte.
Lili richtete ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm:
"Die Taelons kommen in friedlicher Absicht! Inzwischen hat Präsident Thompson Kontakt mit einem ihrer Botschafter, Da'an, aufgenommen. Man einigte sich in Gesprächen auf einen Sitz in Washington."
Die Nachrichtensprecherin wiederholte sich nun schon seit mehreren Stunden, keiner nahm sie mehr wahr. Aus der Party wurde kurzerhand eine Notkonferenz, an der die Vertreter der halben Galaxie teilnahmen.
Keiner wußte etwas von der Rasse, jedoch war jeder im Raum durch Erfahrungen Außerirdischen, gegenüber mißtrauisch geworden und so wurde lange diskutiert, warum sie niemand kannte, oder warum sie auf die Erde kamen. Keine Frage konnte beantwortet werden.
Auf jeden Fall war jetzt allen klar, warum der Präsident nicht zur Siegesfeier erschien, wie er es eigentlich vor hatte.
Das einzige dessen man am frühen Morgen sicher war:
Asgard und Tokra vertragen keinen Alkohol, deswegen trinken sie für gewöhnlich auch keinen. Man mußte befürchten, daß Thompson das Projekt auflösen würde, natürlich ohne den Taelons davon zu berichten, das hoffte man zumindest.
Zwei Tage später kam es dann auch wie erwartet: Thompson stand höchstpersönlich im Konferenzraum vom SGC und überbrachte die schlechte Nachricht: "Tut uns leid, aber wir können nicht riskieren, daß die Talons etwas vom Stargate erfahren, wir müssen das Projekt beenden!", erwiderte der Präsident freudig, immerhin konnte ER jetzt mal mit Außerirdischen "spielen".
"Mr. Präsident, wir brauche das Stargate...", wollte Hammond, er war wirklich alt geworden, argumentieren, jedoch schnitt ihm der Präsident das Wort ab.
"Die Systemlords sind besiegt und sie alle werden dafür belohnt werden." An der Stimme des Präsidenten erkannte man, daß er keine Widerrede duldete - es würde keine andere Entscheidung geben!
Thompson verließ den Center sofort danach und bereits drei Tage später war das Stargate abgeschaltet worden um nach Area 51 gebracht zu werden.
Der Abschied von Jakob und Garschuw war Lili damals nicht leicht gefallen, aber sie wollte nicht in eine Welt mitkommen, in der sie jede Sekunde an Finn erinnert wurde, obwohl dies ja sowieso schon der Fall war.
Martouf hatte sich kurzerhand entschlossen auf der Erde, genauer gesagt bei Sam, zu bleiben. Die Beiden hatten sich noch in der Nacht, in der bekannt wurde, daß das Stargate abgeschaltet werden würde, aus Angst den anderen zu verlieren ihre Liebe gestanden. Das Ergebnis war, daß beide sich seit dieser Nacht anhimmelten und nur noch selten etwas um sich herum wahr nahmen. Allerdings mußte ihr zukünftiger Gemahl, die beiden machten eben keine halben Sachen, nach Jakobs Abreise Sam ständig tösten. Sie würden in Zukunft auf Area 51 arbeiten, die Naquadareaktoren so umbauen, daß auch andere Materialien als Energiequelle dienen konnten und Ähnliches tun. Vielleicht, wenn man es Martouf und Lantasch erlauben würde Area 51 zu verlassen, konnten sie ein Haus kaufen, Kinder bekommen und glücklich Leben - vielleicht.
Lili hatte man ebenfalls etwas in der Art angeboten, jedoch nahm sie alles wie durch einen Nebel wahr.
Selbst die Welle der Beförderungen konnte ihre Stimmung nicht heben. Thompson hatte von Entlohnung gesprochen und die bekamen sie auch. Es hagelte Beförderungen, Tapferkeitsorden und alles mögliche und jeder Außenstehende der auf der Party erschien, fragte sich warum Satellitencracks Tapferkeitsorden erhielten. Selbst Da'an, der nordamerikanische Companion war anwesend und auch ich wunderte dieses Verhalten.
An diesem Tag wußte Lili immer noch nicht, wie sich ihre Zukunft gestalten würde. Sie hatte sich mit Daniel unterhalten, den allerdings nur zwei Themen interessierten: Te'alcs Rückkehr nach Chulac, denn dieser Abschied war allen am schwersten Gefallen, und die Kultur der Taelons. Das erste interessierte sie noch, jedoch konnte sie mit dem zweiten nur wenig anfangen.
Daniel hatte sie in den gemeinsamen Jahren zwar zu einer Ägyptologin gemacht, jedoch interessierten sie die Wesen, die ihre Welt veränderten, nicht im geringsten.
So hatte sich der Archäologe schnell von ihr verabschiedet (sie würden noch länger Kontakt halten), genauso wie der Rest, der sich schon vor Minuten verdrückt hatte. Lili war nur noch geblieben, weil sie nicht wußte was sie machen sollte.
Plötzlich riss sie eine Stimme aus ihren Gedanken. Sie klang merkwürdig, teilweise wie Finns, wenn sie ihr irgendwelche Kommentare zuwarf, nur diese kam nicht von inr. Verwirrt und doch erfreut, für eine Sekunde glaubte sie ihre Freundin wäre nie gestorben, sah sie auf und blickte in die Augen des Companions, des einzigen Companions der hier war, weil der Präsident ihn unbedingt mitschleifen mußte.
"Capt. Marquette?", an diesen Titel würde sie sich nie gewöhnen!
"Ja, Da'an!" Was für ein merkwürdiger Name!
"Ich beglückwünsche sie zu ihrer Beförderung.", sagte der Taelon ruhig, und ließ dabei seine Arme langsam und beruhigend durch die Luft schweben.
Na, toll! Genau das was wir brauchten! Einen außerirdischen Freud!
Vor Jahren kamen solche Kommentare immer von Finn, jedoch hatte sie sich irgendwann angewöhnt ebenfalls so zu reagieren. Die meisten Dinge ließen sich einfach nur so ertragen. Aber nicht alle!
"Danke. Aber deswegen werden sie mich doch nicht angesprochen haben, oder?", sagte Lili etwas arrogant.
Wie konnte es dieses Wesen nur wagen sie und... sich, nicht Finn, in ihrem Selbstmitleid zu stören!
Da'an jedoch ignorierte den Unterton in Ihrer Stimme, obwohl er ihn bemerkt hatte. Wahrscheinlich hatte ihm Thompson erzählt, daß ihr Projekt, welches auch immer, eingestellt wurde.
"Sie sind sehr direkt!!"
"Tut mir leid, aber ich bin keine Diplomatin.", erwiderte sie jetzt etwas ruhiger.
"Das habe ich nicht gemeint. "Sie sind seit zwei Wochen die erste Person, die nicht befürchtet durch unbedachtes Verhalten mir gegenüber einen interplanetaren Zwischenfall auszulösen.", wieder diese Bewegungen.
"Es kommt nicht oft vor, das man einen Gast hat, der nicht von diesem Planeten stammt. Nun, um ihnen zu beweisen, daß ich mich nicht fürchtet einen interplanetaren Zwischenfall zu provozieren, sollte ich wohl gleich auf den Punkt kommen: sie haben ganz sicher einen Grund mich anzusprechen?"
"Sie sind eine Überraschung!"
Das erste Lächeln seit zwei Wochen, zeichnete sich auf dem Gesicht der ehemaligen Anführerin von SG4 ab. "Ich hoffe eine Gute."
"Ja."
"Nun?"
"Als mich der Präsident einlud an diesem Empfang teilzunehmen, habe ich mich über die Personen, welche geehrt werden sollten informiert."
"Und sich wahrscheinlich gefragt, warum er sie zur Ehrung von so unwichtigen Personen mitnimmt?"
"Teilweise, aber ich werde Zeit benötigen um die Motive ihrer Rasse zu verstehen."
"Wieso?", Lili runzelte die Stirn, dieser Außerirdische hatte sie überrascht. Bis jetzt hatte sie eigentlich geglaubt die meisten Außerirdischen einschätzen zu können.
"Sie sind eine hervorragende Pilotin, zumindest behauptet das ihre Akte.", erwiderte Da'an unverblümt.
"Und?"
"Die Synode wünscht, daß Menschen für uns als Piloten arbeiten, da dies die Völkerverständigung fördern würde."
"Es gibt sehr viele Piloten, die sich darum reißen würden. Wieso wollen sie mich dafür haben?"
"Sie sind eine der wenigen, die auch mit der Konstruktion vertraut sind. Es handelt sich hier nicht um den einfachen Job eines Piloten, für den ich sie benötige."
"Was soll daran denn so anders sein?"
"Die Steuerung ist sehr viel komplexer, wir benötigen jemanden, der in Zusammenarbeit mir unseren Wissenschaftlern, eine Bedienung für Menschen ermöglicht."
"Und sie wollen mich dafür haben?"
"Nur wenn sie einverstanden wären."Ein vertrauensvoller Blick und dieser Außerirdische war ihr zumindest sympathischer als Yui!
Sie schauderte beim Gedanken an diesen nicht mehr existierenden Systemlord. Glücklicherweise war er tot, genauso wie alle anderen. Die, die noch lebten würden wahrscheinlich von Sokar zu Tode gequält werden. Zum Glück!
"Geben sie mir etwas Bedenkzeit Da'an, aber danke!", erwiderte sie diplomatisch und verabschiedete sich mit einem Nicken.

Taelonpilotin, nicht schlecht, oder?
2013

Menschen schrien, es war dunkel, zu dunkel. So dunkel, daß sie es noch nie gesehen hatte. Aber etwas, etwas leuchtete. Rot, glühend, schmerzen verheißend. Es näherte sich ihr langsam, extrem langsam, als wolle es ihr, allein durch seine Anwesenheit, Pein bereiten, aber das würde es noch. Früh genug, lang genug. Unerträglich lang.
Sie würde nichts verraten.
Es näherte sich der Haut, glaubte sie, aber es war zu dunkel und ihr Körper fühlte sich zu taub an, um dies zu bestätigen.
Im Hinterkopf eine Stimme, eine beruhigende, aber schwache, Stimme. Was sie sagte, nicht mehr hörbar, aber sie war da. Immer da, sie würde es immer sein, ihre Seelenfreundin würde sie schützen.
Diesmal, wie all die anderen Male auch. Nur damals war sie nicht so schwach, aber sie würde es schaffen, sie mußte es schaffen, wenn nicht...?
Beide sterben, tot, vereint auf Leben und Tod. So hatten sie, die ihre Freunde waren, es ihr versprochen. Immer füreinander da, niemals einsam, immer geliebt...
Schmerz!
Ein Schrei! Aus ihren Kehlen, trotzdem diese warme Stimme.
Der Schmerz wird stärker, die Haut scheint sich abzuschälen..
Plötzlich! Der Schmerz, verschwunden!
Wärme. Der Tod?
Die Stimme. Nicht mehr beruhigend, nicht mehr liebevoll, nur noch Pein. Laute, entsetzliche Pein.
Sie begann zu sprechen, ruhige, zarte, liebevolle Worte. Von Freunden, von Geliebten.
Die Pein kehrte zurück, nicht mehr so stark, aber stärker werdend, sich den Weg durch den Geist der Seelengefährtin fressend.
Plötzlich eine Stimme, wieder zart und liebevoll:
Ich liebe dich und egal was passiert, ich bin bei dir, meine Seelengefährtin!
Der Schmerz endete und mit ihr die Stimme der geliebten Freundin, des besseren Teils eines Wesens, das von nun an immer unvollständig durch das Leben ziehen mußte, falls sie überleben würde. Doch das war alles, was zählte.
Überleben, überleben für die tote Gefährtin.
Capt. Lili Marquette wachte schreiend und schweißgebadet in ihrem Bett auf. Es war heiß, obwohl das Fenster offen stand und die Nacht recht kalt war. Sie glaubte den Schmerz des glühenden Eisens immer noch zu spüren, doch die Wunde, am Bein, war schon lange verheilt. Geheilt von einem der teuflischsten Geräte der Galaxis, dem Healing Device, weil es von IHNEN stammte!
Die Wunde war verheilt, doch die Schmerzen und die Träume blieben.
Das war das fünfte mal in dieser Woche!

Ein Kaffe in Washington D.C.

Captian Lili Marquette ging die Einkaufspassage in der 5th Avenue entlang, gleich würde sie an einem Kaffee vorbei kommen, um dort zwei gute Freunde wieder zu sehen und ihnen zu ihrem 3. Hochzeitstag gratulieren. Eigentlich wollte sie ja zur Feier, vor zwei Tagen, kommen, nur leider ließ dies ihr Job nicht zu. Da'an mußte unbedingt aufs Mutterschiff, nur um sich dann dort so kräftig mit Zu'or zu streiten, daß er die nächsten zwei Wochen nicht mehr aufs Mutterschiff zu kommen brauchte.
Außerdem ließ man sie nicht einfach so in Area 51, da es zu gefährlich war. Immerhin hätte man sie verfolgen können. Gewisse UFO-Gläubige waren immer noch der Meinung dort würden Grays zu Tode getestet. Was würden sie wohl sagen, wenn sie Thor begegneten?
Jetzt mußte sie nur noch 10 Meter laufen und ihre besten Freunde, neben Liam und Augur, würden sie freudestrahlend begrüßen. So war es auch.
"Finn! Schön dich wiederzusehen!", begrüßten sie ihre ehemaligen Kollegen, vom SGC.
Immer noch dieser Brauch! Wenigstens ist das geblieben! Nicht wahr, Finn?
In letzter Zeit begann sie wieder mit ihrem nicht mehr existierenden Symbionten zu sprechen. Irgendetwas würde passieren. Das tat es immer, wenn sie wieder in einer Krise, wie dieser, steckte!
Sie waren indirekt immer noch an dem Projekt beteiligt, da sie die Analyse der geborgenen Raumschiffe und Waffen vornahmen. Ein Lebenswerk!
Martouf und Samantha Carter standen auf und umarmten sie herzlich. Natürlich erwiderte sie die Geste der Freundschaft, immerhin hatten sie sich nun schon seit fast 4 Jahren nicht mehr gesehen.
"Es freut mich auch euch wieder zu sehen!", erwiderte sie, etwas überrascht über den stürmischen Empfang.
"Und, wie gefällt dir dein Job, als Taelonpilotin?", fragte Martouf gespannt, nachdem sie sich gesetzt hatten. Selbst die Tokra, geschweigedenn die Goa'uld hatten jemals von dieser Rasse oder den Jaridians gehört. Allerdings war man inzwischen zu dem Schluss gelangt, daß es sich bei den Kimera um das Äquivalent zu den Antiken, den Erbauern des Stargates, handeln mußte.
"Nun, wenn man bedenkt, daß ich die Einzige bin, die noch mit Außerirdischen zu tun hat...Auf jeden Fall wollte noch niemand meinen Körper besetzen!", scherzte die Pilotin, nicht ohne an Zu'ors merkwürdigen Blick auf ihren Nacken letzte Woche denken zu müssen. Wahrscheinlich hatte er zu viel von dieser MGM-Serie gesehen, die sie jetzt überall wiederholten und von er gar nicht genug bekommen konnte!
"Na sag' schon! Bei uns ist es immer totlangweilig. Inzwischen haben wir sogar überlegt, ob wir uns die Tok'Taelons nennen!", griente Sam.
"Scherzt damit bloß nicht rum, Zu'or sucht zur Zeit wie ein Wahnsinniger. Ein Wunder das er mich und Liam nicht auch noch in den Park geschickt hat, damit wir unter jedem Stein nach einem Widerständler suchen!", sie wurde ernst.
"Aber es hat doch niemanden erwischt, oder?", fragte der Tok'ra besorgt. Lantasch mußte es ziemlich gegen den Strich gehen, daß er sich nicht einmischen durfte, denn die Augen seines Wirtes begannen leicht zu glühen.
"Hallo, Lantasch! Nein, es hat niemanden erwischt! Und ihr werdet euch schön raushalten. Wie soll ich Liam bitte schön erklären, wer ihr seit und was ihr tut?!"
Nachdem Hammond und die noch anwesenden Außerirdischen erfahren hatten, daß sie für die Taelons arbeiten würde, beschloss man, sie als Spion zu benutzen. Sie konnten es nicht lassen! Und genau deshalb galt sie jetzt auch als Spion beim Widerstand.
Alle verstummten gleichzeitig, als die Kellnerin kam und ihre Bestellungen aufnahm. Zum Glück saßen sie etwas abseits und so konnte niemand etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen.
"Aber nun mal zu was erfreulicherem! Wie sieht's mit dem Naquadareaktor aus?", fragte Lili absichtlich ablenkend.
"Nicht gut, inzwischen mußte ich anfangen was vom Stargate abzuschaben! Ich würde es zu gern aktivieren und einfach was besorgen! Ausgerechnet wenn der Weg zu einigen Minen frei ist, wird das Ding deaktiviert.", fluchte Sam.
"Nun, vielleicht könntest du es ja auf ein anderes Roherz umstellen?"
"Geht nicht, Naquada hat einen ganz bestimmten Molekülbau, der macht es ja so einzigartig. Es existiert nichts vergleichbares auf der Erde."
Martouf saß daneben und verstand gar nichts, dafür meldete sich jedoch Lantasch:
‚Ich hasse es, wenn sie das tut!'
‚Nicht nur du', erwiderte Martouf imaginär
‚Das zahlen wir dier heute abend heim!'
‚Und wie? Sie mag es, wenn wir es tun, vergiss das nicht!'
‚Und wenn wir es nicht tun?'
Martouf konnte sich ein verschwörerisches Grinsen nicht verkneifen, was die beiden Frauen natürlich aus ihrem technologischen Schnellkurs für Naquadanutzung warf.
"Was habt ihr jetzt wieder ausgeheckt?", frage Lili grinsend.
Lantasch grinste zurück und sagte: "Das wird meine Angetraute dir morgen früh erzählen!"
"Uhhhh!", spielten Sam und Lili gleichermaßen erstaunt.
Plötzlich klingelte etwas! Sam und Lantasch, oder inzwischen wieder Martouf, sowie tausend andere Geschäftsleute um sie herum griffen nach ihren Globals, nur die ruhige Captian Marquette nicht, welche sich gerade genüsslich an dem Eis zu schaffen, machte, welches ihr die Kellnerin so eben gebracht hatte. Als sie dann die ersten drei Amarenakirschen hinuntergeschlemmt hatte, bequemte sie sich endlich dazu nach ihrem Kommunikationsgerät zu greifen und es zu öffnen.
Natürlich hatte sie jetzt Zu'or oder Sandoval erwartet und diese Personen hätte sie auch noch warten lassen können, bis sie auch die letzt Amarenakirsche in ihrem Magen hatte, doch es war Da'an.
Sofort schoss ihr die Schamesröte in Gesicht und sie stammelte den Namen des Taelons etwas schüchtern. Während Sam und Martouf vielsagende Blicke austauschten, versuchte Da'an ihr unmißverständlich klar zu machen, daß er sofort auf das Mutter Schiff mußte.
"Aber Da'an, Zu'or reißt ihnen den Kopf ab, wenn sie heute da oben auftauchen!",
"Es gibt andere Prioritäten, als meinen kleinen Streit. Bitte kommen sie so schnell wie möglich!"
Die Verbindung wurde unterbrochen und Lili sah in die breit grinsenden Gesichter ihrer Freunde. Wieso konnte sie sich damals ihre dummen Bemerkungen zum kleinen Versteckspiel dieses Ehepaares nicht verkneifen? Nun, jetzt war sie an der Reihe!
"Was gibt's da zu grinsen! Dafür müßt ihr jetzt mein Eis mit vertilgen, wenn ihr Wodka, Amarenakirschen und Schokoladeneis....! Mist!", Sie zog eine Grimasse, so sehr sie diesen Taelon auch mochte, dafür würde er büßen müssen. Irgendwann, wenn ihr etwas passendes einfallen würde, würde ihre Stunde kommen und dann hätte er keine Gnade zu erwarten. Immerhin war dies schon des 3. Mal in einem Monat, daß er sie aus diesem Kaffee, von ihrem absoluten Lieblingseisbecher wegholte!
Das einzige, was die Gedanken an ihre Träume vertrieb - neben dem Anblick eines gewissen Companions!

Mutterschiff

Da'an hatte den ganzen Flug über nicht gesprochen. Schon allein deswegen konnte sie ihm den Kopf abreißen! Wie kam er bloß auf die Idee, sie von ihrem absoluten Lieblingsort weg zu reißen, wenn sie gerade dabei war ein Ritual durchzuführen?
Nun, sie würde eine Antwort erhalten, sobald sie auf der Brücke waren. Dort rannte ihr Arbeitgeber nämlich hin und dies in einer unglaublich hohen Geschwindigkeit. Es mußte also wichtig sein! Um so besser, das er sie gleich mit genommen hatte, so konnte sie dem Widerstand wenigstens gleich Bericht erstatten.
Doch was sie nun betrachtete, hatte sie nicht erwartet!
Schon seit wenigen Minuten regte sich ein merkwürdig vertrautes Gefühl in ihrem Magen. Das, wenn sich ein Goa'uld, oder ein Tokra, ankündigte. Dies war jedoch unmöglich und so schob sie es auf den Traum der letzten Nacht, der letzten Nächte.
Sie hatte das Gefühl schon früher gehabt, in der letzten Woche sehr oft, doch nun war es unerträglich stark. Angst schoss in ihr empor. Schweiß rann ihre Stirn herunter und sie blieb plötzlich stehen.
Da'an bemerkte dies sofort und drehte sich zu ihr um. Jetzt kam er schnell auf sie zu und stützte sie. Er schien zu glauben, sie würde gleich zusammenbrechen.
"Stimmt etwas nicht, Lili?", fragte er besorgt.
"Ich weiß nicht! Es ist wahrscheinlich nichts,. Aber ich habe ein merkwürdiges Gefühl, das etwas großes passieren wird. Groß und schrecklich!", erwiderte sie verwirrt.
Langsam schlugen die Beiden erneut den Weg zur Brücke ein.
"Ich denke nicht. Zu'or hat zwar etwas angedeutet, aber er war auch unglaublich erheitert. Ungewöhnlich, jedoch kann dies nichts schlechtes bedeuten."
"Manchmal trügt der Schein! "
"Besonders bei Zu'or!"
Beide mußten lächeln.

Brücke des Mutterschiffes

"Ich habe noch nie etwas von ihrem Volk gehört!"
"Das überrascht mich nicht! Ich habe auch erst von ihnen und ihren Problemen erfahren, als sie Tauori aufsuchten."
"Tauori?"
"Die Erde! Ich könnte ihre Probleme lösen und die Jaridians vernichten!"
"Was wollen sie?"
"Tauori! Alle Menschen! Sie dürfen sich nicht einmischen und müssen verschwinden! Natürlich wäre ich danach an einer Geschäftsbeziehung interessiert!"
"Austausch von Technologie?"
"Sie sind sehr unterschiedlich! Aber ich denke es wäre möglich!"
Das echsenähnliche Wesen machte eine Handbewegung. Daraufhin trat einer seiner Begleiter näher und überreichte ihm ein merkwürdiges Kästchen. Dabei leuchteten die Augen beider Personen, gelblich auf.
Die Diener des merkwürdig wirkenden Regenten, oder was auch immer er war, auf jeden Fall mächtig, waren eindeutig Menschen. Zu'or fragte sich zwar, wie er an diese Personen kam, allerdings waren Menschen wie Unkraut. Sie konnten ganz sicher auch an anderen Orten der Galaxis ihr Unwesen treiben und die Natur verpesten.
Der Hybrid, so sah er zumindest aus, entnahm dem Kästchen einen Stein und überreicht ihm verheißungsvoll seinem gegenüber.
"Was ist das?", fragte der Synodenführer neugierig.
"Ein Mineral, Naquada. Es ist äußerst nützlich. Ich denke die Tauori werden ihnen mehr darüber verraten können, wenn sie die richtigen fragen." Ein Lächeln umspielte das Gesicht des Mannes, falls er überhaupt ein Geschlecht besaß und er schaute verheißungsvoller als zuvor zum Eingang der Brücke.
Dort erschienen gerade Lili und Da'an.
Der Taelon war äußerst überrascht, als er den außerirdischen Gast erblickte, besann sich jedoch schnell auf seine diplomatischen Fähigkeiten und begrüßte den Gast freundlich mit dem, Taelongruß.
Lili jedoch stand nur erstarrt da und blickte in die gelben, nicht menschlichen Augen des Goa'uld. Dem einzigen der noch am Leben war, der kein Systemlord war und der sich wahrscheinlich vor Spionen nicht retten konnte.
Lilis Gedanken rasten! Durch die Bemerkung Sokars war nun die ganze Aufmerksamkeit auf sie gerichtet.
Ihre Alpträume hatten nun doch Sinn.
Beweg dich! Sag etwas! Er wird dich hier schlecht auffressen können!
Langsam beruhigte sie sich wieder, doch in Gedanken schossen ihr die Erzählungen von Nethu durch den Kopf. Zum Glück existierte dieser Planet nicht mehr.
"Es freut mich sie kennen zu lernen.", erwiderte Lili so freundlich wie möglich. Sie war überrascht wie echt dies klang. Sofort erntete sie einen anerkennenden Blick Sokars. Er wußte also um sie und Finn!
Lili näherte sich den Außerirdischen, achtete jedoch darauf, Sokar nicht zu nah zu kommen. Sie hatte ihn noch nie persönlich getroffen, jedoch kannte ihn Finn zu genüge. Ein Grund mehr, warum Lili dankbar war, ihm nie in natura begegnet zu sein.
Sie musterte ihn eingehend. Er trug eine Handspange, wie immer. Wie immer, war er auch prunkvoll gekleidet und wie immer hatte er diese hämische Grinsen aufgesetzt, wenn er Finn begegnete. Zumindest traf er nun den Rest, seiner ehemaligen Geliebten. Zum Glück lag dies schon so lange zurück, wie die Unas nicht mehr als Wirte dienten.
Sokar musterte sie ebenfalls eingehend, schien ihre Erscheinung zu bewerten und sie für gut zu befinden. Als sie den Anblick des Teufels nicht mehr aushielt sah sie sich seine Begleiter genauer an. Ihr stockt der Atem als er sie erkannte. Es waren tatsächlich zwei Tokra! Der Eine war Aldwin, der beste Freund Martoufs. Er und Lantasch würden ganz sicher einen Drink gebrauchen können, wenn er davon erfuhr. Aldwin schien sie ebenfalls zu erkennen, ließ sich jedoch nichts anmerken.
Die Andere, überraschte sie noch mehr. Das sie sich noch einmal als Wirtin zu Verfügung stellte? Sie wurde noch vor Lilis Zeit bei den Tokra vom Verräter Kordesch übernommen und konnte nur mit Mühe befreit werden. Das war eine wahre Tokra!
Da'an und Zu'or hatten die merkwürdige Stimmung auf der Brücke nun auch bemerkt. Nicht fähig zu glauben was hier geschah sahen sie zwischen Sokar und Lili hin und her, welcher sie jetzt gerade gedanklich auszog um zu erfahren, wie sie wohl unter ihrer Jeans aussah. Schon allein die Tatsache, daß Finn einmal diesen Körper bewohnte, machte ihn zu etwas erotischem.
Nun sah Lili langsam zu Da'an herüber, welcher ihr einen fragenden Blick zu warf. Ganz offensichtlich war er eifersüchtig!
Nun ergriff Sokar das Wort, um die Anspannung aus der Luft zu saugen: "Die Tauori gefallen mir jetzt schon!" Er lächelte begierig und wandte sich wieder Lili zu.
"Was würden sie für mich tun, wenn ich sie und die Taelons von den Jaridians befreie, Lili?"

Pentagon, 1 Stunde später

"....natürlich Mr. Präsident! ...Ja, ich weiß, wie sehr sie ihn hassen...ja, ich werde ihm nichts darüber erzählen.......", schwitzte Drei-Sterne-General Hammond. Obwohl er schon sehr alt war und das SG-Programm auch schon lange eingestellt war, kam der Präsident immer zu ihm, wenn er mit jemandem reden mußte, der ganz sicher den Mund halten würde.
Zu'or würde wahnsinnig werden, wenn er erfuhr was Thompson wirklich von ihm hielt.
"....ja, aber sie können sich ganz sicher...Mr. Präsident, ich weiß wie schwer ihnen diese Konferenz fallen wird. Zwei Stunden neben Zu'or....aber, sie müssen das für ihr Land aushalten."
Langsam entspannte sich der General in seinem Sessel. Der Präsident schien wirklich Schluss machen zu wollen. Zum Glück, denn er hatte noch massig zu tun, auch wenn es nur Papierkram war. Er hätte jetzt tausend mal lieber gegen die Goa'uld gekämpft. Das, was sich auf seinem Schreibtisch befand hätte selbst die Systemlords in die Flucht geschlagen.
"Gut, Mr. Präsident. Wiederhören.....", sagte der alte Mann und legte in Rekordgeschwindigkeit auf.
"...Hoffentlich nicht so bald!", setzte er hinzu, als Lili in sein Büro gestürzt kam.
Angenehm überrascht über den Besuch der alten Untergebenen erhob sich der ehemalige General und begrüßte Lili übermütig und übersah dabei die gestressten Gesichter der Sergants. Sie mußte offensichtlich ohne Erlaubnis im Pentagon sein, jedoch machte das dem inzwischen zum unfreiwilligen Bürohengstes mutierten Hammond nichts aus.
Nachdem die Unwissenden verschwunden waren und Hammond beginnen wollte mit ihr die ersten Freundlichkeiten auszutauschen, ließ Lili Marquette, Pilotin eines Taelonshuttles und angebetete des inzwischen überaus verwirrten und absolut eifersüchtigen Da'an, die Bombe platzen, welche ihr seit einer Stunde den Verstand raubte.
Sie wußte wirklich nicht mehr, wie sie sich aus der Affäre gezogen hatte, als Sokar mit einem unverschämt freundlichen Lächeln ging und Zu'or begann sie zu dem Thema zu befragen. Eines war sicher: Sie hatte nichts vom Stargate oder den Tokra erzählt, denn dann wäre sie sicher in einer Zwangsjacke abgeführt worden.
Während Lili ihre Geschichte erzählte wechselte ihr verehrter Ex-Vorgesetzter die Hautfarbe und sah am Ende mehr tot als lebendig aus. Wenn Sokar das, was er wollte bekommen würde, wäre dieser Zustand auch wünschenswert.
Nachdem er sich wieder beruhigt hatte griff er zum ausnahmsweise nicht roten Telefon und rief den Präsidenten an. Diesmal weinte dieser sich nicht aus, sondern reaktivierte das Stargate-Programm mit sofortiger Wirkung. Es war doch gut, daß dieses direkt dem Präsidenten unterstand und somit keine Zustimmung vom Kongress benötigt wurde.

Area 51, Quartiere der Mitarbeiter

"Martouf, Lantasch! Wollt ihr im Bad übernachten? Erfüllt eure ehelichen Pflichten!", Sam war inzwischen leicht wütend geworden. Hatte er am Nachmittag nicht etwas von einer kleinen Racheaktion gesagt?
‚Es wirkt! Siehst du?'
‚Bald wird sie um unsere Zuneigung flehen! Deine Ideen sind immer noch die Besten!'
‚Tja, deswegen schlafen wir jetzt auch jede Nacht im Bett unserer Liebsten!'
Martouf mußte beim Gedanken an die ernste Diskussion vor dem alles entscheidenden Gespräch vor fünf Jahren denken. Hätte ihn Lantasch nicht übernommen und Sam alles gestanden, auf eine mehr oder weniger romantische Art und Weise, würde er heute wahrscheinlich bei Sokar sitzen und als Spion arbeiten.
"Martouf! Lantasch! Ich warte!", presste eine jetzt sehr wütende Samantha Carter hervor, welche sich inzwischen auf den Weg ins Bad gemacht hatte, um sich das zu holen, was ihr Zustand: Einen überaus attraktiven Tokra, der sie unglaublich leiden ließ!
Jetzt konnten sich Lantasch und Martouf nicht mehr halten. Nicht nur, das Sam in einem Niglegè in der Tür stand, nein, sie hatte sich das Haar leicht zerrauft und war richtig wütend, was man an ihrer leicht errötenden Gesichtsfarbe gut erkennen konnte. Sie kicherten erst ganz leise und wurden dann etwas lauter, als sie Samanthas verwunderten Blick bemerkten. Dann endlich brachte es Lantasch über sich: "Rache ist süß!"
Jetzt fing auch Sam an zu grinsen, jedoch eher teuflisch und ging langsam auf ihn zu, umschlich ihn ein paar mal und begann an seinem Hemd zu zupfen: "Ist das neu?"
"Ähm....was meinst du?", fragte Martouf verwirrt.
"Das Hemd! Zu schade, daß ich es jetzt in Anbetracht meiner Sehnsucht nach einem richtigen Mann zerreißen werde....", immer noch grinsend zog sie ihren Geliebten ins Schlafzimmer. Bald waren sich Wirt und Symbiont nicht mehr im Klaren darüber, wer sich an wem rächte.
Ein Lachen war unter der Bettdecke zu hören. Sie hob und sank leicht, bildete immer neue Auswüchse und zog diese wieder ein, als das Telefon zu klingeln begann.
Nun flehte eine Stimme: "Nein, bitte geh jetzt nicht rann!"
Sie schien offensichtlich außer Atem zu sein, jedoch war sie noch kräftig genug den Mann mit aller Gewalt festzuhalten, als er aus der warmen Höhle, welche sein Bett darstellen sollte, kroch um zum Telefon zu gehen.
Als er sich endlich aus der Umklammerung seiner Angetrauten befreit hatte schritt er, selbst etwas erbost über den Störenfried, zum Telefon.
"Ja!", erwiderte er mit leuchtenden Augen und blecherner Stimme, als er Captian Lili Marquette erblickte.
Wer auch immer es ist, er sollte dafür von Sokar hingerichtet werden! Samantha Carter saß trotzig in ihrem Bett. Sie hatte es nicht geschafft ihren Ehemann aufzuhalten, weil er sehr viel stärker war, als sie. Gerade das mochte sie so an ihm. Seine Stärke, seine Intelligenz, sein zweites Ich! Lantasch und Martouf waren einfach die perfekte Mischung.
Sein Anblick, als er auf sie zu kam, war einfach atemberaubend. Nur mit Boxershorts bekleidet kam er schnell näher, sie hätte sich fast in ihre Träumereien, welche Jolinar verursachte, verloren, als sie merkte daß irgendetwas nicht stimmte. Sie brauchte nicht zu fragen, denn er laß ihr die Worte von den Augen ab und antwortete prompt: " Sokar verhandelt mit den Taelons um Tauori!"
Soviel zum Thema: Die 500. Wiederholung unserer Hochzeitsnacht!

See, in der Nähe von Washington D.C.

Es war ein wunderbarer Sommertag, die Sonne schien, das Wasser war ruhig und die Temperatur genau richtig. Genau richtig um ein paar Fischen zu zeigen, wer auch auf dem Wasser der Boss ist.
General Jack O'Neill genoss seinen freien Tag in vollen Zugen. Er saß in der Mitte des Sees in einem Boot, hatte eine alte, aber intakte Angel über die Reling geschwungen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen.
Das war ein Leben, nichts tun, faulenzen ohne Ende. Doch es gab ein Ende und es wurde jäh durch das Klingeln seines Globals verkündet.
Die Taelons für die Entwicklung dieser Dinger und sich für das Anschaffen eines solchen verfluchend, öffnete er das Gerät, welches dafür sorgte, das er überall gefunden wurde.
Eine alte Freundin erschien im Blickfeld und verdarb ihm den Rest des Tages und der nächsten Wochen.
Als Lili Marquette endlich ihre Vorrede beendet hatte und zum wichtigen Teil des Gespräches kam, begann das Boot, verursacht durch Jacks Überraschung, zu schwanken.
Als das Wort Sokar fiel wurde die Verbindung durch Wassereinfluß unterbrochen!

Botschaft in Washington, 23:00

Da'an sah durch das Panoramafenster der Botschaft auf den Garten, welcher sich davor erstreckte, hinunter. Einiges gab ihm zu Denken. Nicht nur die Tatsache, daß Sokar und Lili sich schon kennen müßten, auch das Angebot des echsenähnlichen Wesens selbst.
Er hatte das Gefühl, als würde Zu'or seine Seele dem Teufel verkaufen.
Natürlich war sein Kind da ganz anderer Meinung. Er sah nur die Befreiung von den Jaridians und das taten die meisten Taelons auch, jedoch sah niemand die Gefahr, die von Sokar ausgehen konnte.
Lilis Reaktion auf der Brücke hatte Da'ans Meinung nur noch verstärkt. Er hatte sie noch niemals so erlebt. Sicher fiel es denen die sie nicht so gut kannten nicht auf, jedoch hatte sie in diesem Augenblick Todesangst. Das erkannte Da'an nun. Es spielte jedoch auch noch etwas anderes mit, sie schien Ekel vor ihm zu empfinden und dies rührte nicht von seinem Erscheinungsbild her. Tiefer, abgrundtiefer Hass und Ekel.
Weiter kam Da'an in seinen Ausführungen nicht mehr, denn die Person, über die er eben nachgedacht hatte, kam in sein Büro gestürmt. Inzwischen schien sie sich wieder gefangen zu haben. Diesmal wirkte sie ernst, sehr gefaßt und höchst konzentriert.
Wenige Sekunden sahen sie sich tief in die Augen, nachdem Da'an sich zu ihr gedreht hatte. Den Beiden schien es jedoch wie eine Ewigkeit vorgekommen zu sein.
Endlich brach Da'an das Schweigen, mit einer für ihn so typisch sanften, in diesem Fall noch sanfteren, Stimme.
"Was kann ich für sie tun, Captian?"
"Ähm...Da'an. Ich muß mit ihnen reden.", sie schien nun etwas verlegen und mied den Blick ihres Arbeitgebers.
"sonst wären sie nicht hier."
"Das stimmt.", sie lächelte verlegen. "Es geht darum. Sie sind mein Arbeitgeber, offiziell, sozusagen?"
"Ja.", Da'an wurde langsam verwundert. Auf was wollte sie hinaus?
"Nun, es hat sich in den letzten Stunden einiges zugetragen.", sie war immer noch verlegen und sah nun entschieden zu Boden.
Der Taelon kam langsam näher, jedoch mied Lili den Körperkontakt zu ihm entschieden.
"Was ist los, Lili?"
Das war zu viel. Jetzt ging sie ein paar Schritte rückwärts, um sich wirklich und offensichtlich von ihm zu entfernen, was Da'an absolut enttäuschte. Er verlor für einen kurzen Augenblick seine menschliche Form.
"Als wir uns damals das erste mal trafen...Das Projekt, welches gestoppt wurde...Es wurde reaktiviert und ich möchte natürlich wieder daran teilnehmen...und...", stotterte Lili, jedoch versagte am Ende ihre Stimme.
Traurigkeit übermannte sie. Sie würde zum zweiten Mal eine wichtige Zeit ihres Lebens abschließen und wieder würde sie eine der wichtigsten Personen ihres Lebens verlieren. Wenn sie wieder im SGC war, konnte sie nicht einfach zu Da'an gehen und ihm sagen, wie sie Sokar in den Hintern getreten hatte. Dann würde sie ihm von irgendwelchen Reparaturarbeiten an Satelliten oder ähnlichem berichten und er würde genau merken, daß dies nur eine Tarnung war, daß sie ihn absichtlich belog und das würde ihren geliebten Freund am stärksten verletzten. Die andere wichtige Person, die sie verloren hatte, konnte sie nie verletzten. Sei konnten nur gemeinsam verletzten, denn vor einem Symbionten gab es keine Geheimnisse, vor kurzem hatte sie selbst noch geglaubt, daß Da'an diese Rolle hätte ausfüllen können, doch nun war das unmöglich geworden.
"Sie wollen mich verlassen?" fragte der Taelon betrübt, sich nicht im Klaren darüber wie man seine Äußerung noch deuten konnte.
Dafür merkte es Lili um so mehr. Hatte er gerade ‚mich verlassen' gesagt? Ganz sicher, aber er meinte damit sicher ihre Arbeitsbeziehung.
Für einen Moment sah sie auf, direkt in die Augen des Taelons und wußte, daß er beides meinte. Sie sah aber auch absolute Trauer über den Verlust, den er erleiden würde. Sie mußte ihn irgendwie beruhigen.
"Da'an, es ist ja nicht so, daß wir uns nie wieder sehen werden. ..ich kann ja immer noch vorbei schauen...", jetzt wirkte sie etwas selbstsicherer, obwohl sie nicht im geringsten an das glaubte, was sie sagte.
"...das wollen sie mir doch nicht wirklich erzählen, Lili!", fiel ihr Da'an in einem ungewöhnlich schroffen Tonfall ins Wort.
"Wie meinen sie das?"
"Sie wollen mir doch nicht im Ernst erzählen, daß sie wieder kommen werden und mir von ihrer neuen Arbeit berichten werden, wo diese doch nur aus der Arbeit an Satelliten besteht, zumindest offiziell!", fuhr Da'an fort.
"Woher wissen sie das?", fragte Lili geschockt.
"Ich habe mich bevor ich sie einstellte auch darüber informiert. Es muß ein sehr wichtiges Projekt sein, wenn sie mich und vielleicht auch den Widerstand einfach so verlassen.", Da'an sprach es aus.
Das war das erste mal, daß er ihr offen und ehrlich gesagt hatte, daß sie im Widerstand war, eine traurige Premiere.
"Was ist das für ein Projekt, Lili, daß sie bewegt so etwas aufzugeben.?"
Sie hatte gerade ihren Schock überwunden, als er ihr diese Frage stellte. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Konnte sie ihm sagen, was sie wußte? Nein, das konnte sie ganz sicher nicht. Das Projekt unterlag höchster Geheimhaltungsstufe und allein die Sorgen die Da'an sich machen mußte, wenn er erfuhr was sie alles hatte durchmachen müssen. Nein, sie würde ihm das nicht auch noch antun, es war schon schlimm m genug ihm einen eindeutigen Korb zu geben.
"Da'an, sie wissen doch, das kann ich ihnen nicht sagen."
"Es muß wichtiger als unser Erscheinen auf der Erde sein, wenn sie Liam dafür im Stich lassen?!", erwiderte Daran wieder mit seiner gewohnt sanften Stimme.

Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Jetzt griff Lili in ihre Jacken Tasche und zog ihr Kündigungsgesuch heraus. Langsam überreichte sie es Daran, dieser jedoch nahm es nicht an und antwortete ihr in die Augen blickend: "Sie wissen, das ich das nicht annehmen kann!"
Woraufhin sie immer noch leicht lächelnd erwiderte: "Der Präsident könnte behaupten es ginge um die nationale Sicherheit, dann können sie nichts mehr tun."
Sie nahm das Schreiben zurück und legte es auf Da'ans Stuhl. Dann drehte sie sich um und verließ langsam den Raum, als ihr ihr ehemalige Arbeitgeber nachlief: "Auch wenn sie mich dann belügen werden, sie sind immer willkommen bei mir!"
"Aber nur wenn Zu'or und Sandoval nicht in der Nähe sind!", setzte sie lächelnd hinzu, sah eine Letztes mal in die Augen des nun schmunzelnden Außerirdischen und verließ das Büro endgültig.

SGC

"Und was jetzt?", fragte Lili genervt.
Sie konnten nicht aktiv werden, da die Maschinen jahrelang nicht benutzt worden waren und nun auf den neusten Stand der Technik gebracht wurden. Sie waren hilflos, erst recht so lange das Stargate noch nicht eingetroffen war, es mußte erst von Area 51 hierher transportiert werden, was mit einem normalen Flugzeug natürlich etwas länger dauerte, als mit einem Taelonsshuttle.
Sie waren hilflos, während Sokar und Zu'or über ihren Planeten verhandelten, als wäre er ein Kunstgegenstand auf einer Auktion.
"Was noch viel wichtiger ist, was wird Zu'or tun?!", fragte Jack, dessen Haare inzwischen grau und nicht mehr ganz so dicht wie früher waren. Falten umspielten seine Augen, er war alt geworden, wie jeder andere auch, nur ihm sah man es am stärksten an.
Lili zweifelte jedoch nicht an seiner immer noch vorhandenen Kondition.
Sie alle hatten sich im Konferenzzimmer, dem einzigen Ort, an dem keine Techniker arbeiteten und der aus Respekt und Nostalgie an die vergangenen Jahre so wie früher bleiben würde, versammelt.
Daniel Jackson, den man von Ausgrabungen aus Ägypten geholt hatte. Auf der einen Seite überglücklichen, die Geschichte wieder live erleben zu können, auf der anderen Seite geschockt über den Anlass, der diese Zusammenführung bewirkt hatte.
Samantha Carter und ihr Ehemann Martouf, sein ‚irdischer' Name war nun Martouf Lantasch, der nicht besonders originell, aber in Anbetracht seines Mitbewohners nur gerecht war.
Der schnell gealterte Colonel Jack O'Neill und der ehemalige und neue Commander der Einrichtung, George Hammond.
Und natürlich Captian Lili Marquette, frühere Wirtin einer Tokra und später Kommandeurin eines SG-Teams. Jetzt würde sie jedoch SG1 unterstützen, soviel stand fest.
Zu guter letzt war noch der Präsident der USA anwesend, der hier jedoch kaum mehr verehrt wurde, als Melbourne, welcher inzwischen offizielles Hausverbot erteilt bekommen hatte. Jeder im Raum, gab ihm an dem Schlamassel die Schuld und nun mußte er sich vor denen, die ihn gewarnt hatten, verantworten.
"Wir sollten Zu'or über Sokar aufklären!", sagte dieser nicht annähernd so autoritär wie ein Staatsoberhaupt wirkenden sollte.
"Ich kenne ihn gut genug. Er sieht nur die Chance die Jaridians los zu werden!", entgegnete ihm Lili, ohne auch nur ein bisschen Respekt zu zeigen. In der Öffentlichkeit hätte sie das ohne Zweifel getan, allerdings vertrat sie privat eher die Meinung ihres ehemaligen Symbionten. Sie waren ihm nur einmal gemeinsam begegnet, jedoch genügte dies, um sich eine gemeinsame Meinung von ihm zu bilden.
"Und was sollen wir sonst tun?", fragte Daniel, welcher sich seit Ägypten nicht einmal mehr umziehen konnte und den Raum dementsprechend mit Sand anreicherte.
Lili wunderte sich, das man ihn so durch ein Portal hatte gehen lassen.
"Vielleicht sollten wir ihn einfach töten!", meinte Lantasch, der seinen Wirt übernommen hatte, hinterlistig.
"Wie meinst du das ....Marty?", fragte Jack. Er hatte es sich nie abgewöhnen können die Seelengefährten so zu nennen, selbst wenn er genau wußte, daß er mit Lantasch sprach, nannte er ihn Marty.
"Sokar und Finola waren doch mal zusammen, richtige?", er sah Lili fragend an.
"Erinnere mich nicht daran! Das war der größte Fehler den sie je begangen hat, auch wenn es vor ihrer Zeit bei den Tokra war.", sie stand auf und begann langsam im Raum hin und her zu wandern.
"Aber es ist eine seiner wenigen Schwächen! Immerhin wußte er, daß Finn eine Tokra war und trotzdem hat er mit dir geflirtet.", führte Sam den Gedanken ihres Gatten fort.
"Er hat sie im Prinzip zu den Tokra gebracht!", zischte Lili zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor.
"Wie meinen sie das?", fragte Hammond interessiert.

"Er hat immer alles von ihr fern gehalten, doch als sie dann von seinen Machenschaften erfuhr, empfand sie nur noch Haß für sich und jeden anderen Goa'uld, schwor sich etwas dagegen zu unternehmen und stand kurze Zeit später vor den Tokra. Ihre Wirtin, Talitin, war etwas verstört, doch irgendwann waren die Beiden ein Herz und eine Seele."
"Aber Sokar scheint etwas für sie zu empfinden, Captain?", fragte Hammond weiter.
"Ja! Aber ich werde....nein!"
Sie blickte in die Runde der sie anstarrenden Gesichter, hinter dessen Fassaden es schwer zu arbeiten schien. Die ehemalige Wirtin konnte sich schon denken, was sie gerade ausheckten, aber sie würde unter keinen, aber wirklich keinen, Umständen das tun, was sie wünschten.

Mutterschiff, 3 Stunden später

"Wo ist der Gast des Synodenführerers untergebracht!", fragte sie barsch einen Freiwilligen der gerade rum stand und nichts zu tun zu haben schien.
Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? Wollte sie das Angebot, die Bitte von Freunden, oder wie auch immer es Jack genannt hatte, nicht unbedingt ausschlagen. Im Endeffekt stand sie nun in der Portalstation auf dem Mutterschiff, als Zivilistin, aber das wußten die meisten ja noch nicht und wahrscheinlich hatte Da'an ihr Schreiben noch gar nicht weitergeleitet.
"Er befindet sich auf seinem Raumschiff, er erwartet niemanden!", erwiderte dieser ebenso barsch.
Der Ton macht die Musik!, dachte sich die Pilotin, jedoch hellte sich ihr Geseicht schnell auf, sie mußte die ganze Zeit wirklich grimmig geblickt haben.
"Na, dann muß ich wohl auf das Angebot verzichten...", setzte Lili an, als eine der kleinen in rot gekleideten Wachen dieses verabscheuungswürdigen Wesens auf sie zu kam und sagte "Mein Herr hat sie bereits erwartet, Mylady!" und vor ihr niederkniete.
Die Blicke der anwesenden Implantanten, Piloten und Freiwilligen waren es wert, diese Strapazen auf sich zu nehmen.
Ich hasse Jaffa!

Mutterschiff Lord Sokars

"Ich wußte du würdest komme, Finola!", begrüßte sie der Teufel überschwänglich. Überrascht durch dessen Freundlichkeit und den Punkt, daß er sie Finola nannte, erwiderte sie nichts und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Ein vertrautes und doch unbekanntes Gefühl. Sie selbst hatte nie die "Ehre" ihn kennenzulernen, aber ein Teil von ihr, Finn, kannte ihn nur zu gut, war sie doch seine Königin gewesen, bevor sie sich den Tokra zuwandte. Und doch hatte er ihr hunderte von Jahren später, als man sie gefaßt hatte, verziehen und wollte sie zu seiner Konkubine machen, der Platz der Herrscherin war ja besetzt. Finn war wirklich seine Schwäche.
Als er sie wieder los ließ und ihr tief in die Augen sah, bracht Lili ein Lächeln zu stande, von dem sie geglaubt hatte, sie könnte es nur Zu'or schenken.
"Ich bin nicht Finola, sondern ihre ehemalige Wirtin, Lord Sokar.", versuchte sie so freundlich wie möglich zu sagen, was ihr überraschenderweise auch gelang.
"Das ist doch fast das selbe meine Liebe. Als Mitglied dieser Barbaren, muß sie ja sicher eine gute Freundin gewesen sein.", sagte er noch freundlicher als zuvor, legte seinen Arm um ihre Hüfte und führte sie durch sein Schiff.
Nach einer Weile, irgendwie fühlte sie sich in seinen Armen wohl, brach sie das Schweigen.
"Wo führen sie mich hin?"
"Oh, ich dachte du wolltest ein paar alte Freunde wieder treffen, obwohl ich kaum glaube, daß du diesen Taelon und seinen Begleiter besonders gern hast."
"Wen?"
"Zu'or und seinen Jaffa!"
Lili mußte lächeln, als sie erwiderte: "Sandoval ist kein Jaffa! Er ist ein Implantant, hat also keine Larve."
"Ihm hätte ich auch keine zugestanden", lockerte der Teufel die Stimmung.
Seit wann denn so locker? Naja, in Finns Nähe hat er sich ja immer so benommen, zumindest wenn wir, sie allein mit ihm war.
"Sokar, die Taelons besitzen im allgemeinen keine Jaffa, aber ...ich hätte ihm auch keine Larve gegeben!", lächelte Lili zurück.
Während Sokar sich lauthals über ihren und seinen eigenen Scherz amüsierte, öffneten zwei Jaffa, der eine hatte sie durch das Mutterschiff geleitet, die größten Türen zum Thronsaal des Herrschers. In diesem standen Zu'or und Sandoval, wie so viele Bittsteller. Zu Finns Zeiten, kamen die Systemlords noch, um mit ihm Geschäfte zu machen, deswegen gab es damals auch immer etwas zu sehen.
Der große Systemlord Ra, der wie ein Bittsteller, im Prinzip war er das ja auch, vor dem Thron ihres...Finns, verbesserte sich Lili, Mannes gekniet hatte und um Unterstützung in der Niederschlagung des Aufstandes auf Tauori bat.
Genauso, wie der mächtigste Systemlord und seine Begleiter, so standen nun auch Zu'or und Sandoval vor dem Thron des Herrschers über den Tod.
Gemeinsam, angeregt plaudernd, betraten Lili, immer noch in der Umarmung des Hausherren, und eben dieser den Empfangsraum. Automatisch drehten sich die Beiden "Bittsteller" um.
Ein Ausdruck war auf ihren Gesichtern zu sehen, als hätten sie den Teufel höchst persönlich gesehen. Eigentlich hatten sie das ja auch, nur für gewöhnlich lag nicht eine ihrer Piloten in den Armen dieses Wesens.
Ihre Kiefer hakten aus und fielen geradewegs nach unten, wären sie nicht durch Muskeln und Gelenke befestigt gewesen, sie wären auf dem Boden aufgeschlagen.
Die Reaktion der Gäste belustigte die beiden noch mehr und nun konnte auch Lili ihr Lachen nicht mehr unterdrücken. Sie kicherte die Überraschten vergnügt an und tat so, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, mit Sokar zu flirten. Eigentlich war es das ja auch.
Dieser Auftrag könnte mir noch Spaß machen!

Mutterschiff

"Was macht Capt. Marquette bei Sokar, ohne daß ich davon weiß, Major Kincaid!", fragte Zu'or aufgebracht.
Die letzten zwei Stunden hatte er damit verbracht Lili Marquette und Sokar, die sehr eng beieinander saßen, zu unterhalten. Während er versuchte vernünftige Verhandlungen zu führen, redeten die zwei über alte Zeiten und rückten so eng wie möglich zusammen. Neben ihm saß ein unbeweglicher Sandoval, der die beiden anstarrte und wahrscheinlich überlegte, ob er zur Hochzeit eingeladen werden würde.
Kincaid sah ihn verständnislos an: "Na, wissen sie es denn noch nicht. Lili hat gekündigt, sie arbeitet nicht mehr für die Taelons! Sie muß also nicht in ihrem Auftrag dort gewesen sein."
"Was?! Wieso weiß ich noch nichts davon?!", fragte dieser überrascht.
"Weil ich erst jetzt auf dem Mutterschiff eingetroffen bin, um es dir mitzuteilen, Zu'or!", unterbrach eine scharfe Stimme das Gespräch.
Es war Da'an, der nicht gerade glücklich über das eben Erfahrene war. Er hatte sich schon gedacht, daß Lili Sokar kennen würde, allerdings hatte er nicht erwartet, daß sie auf seine Flirtversuch eingeht. Simpel gesagt: Er war verdammt eifersüchtig und bereit jegliche Verträge mit diesem ETWAS zu unterbinden, sollte es nötig werden, um Lili von ihm weg zu bekommen.
Plötzlich schaltete sich ein Freiwilliger in das Gespräch ein: "Zu'or?"
Dieser drehte sich zum Störenfried um und durchbohrte ihn mit einem tödlichen Blick. "Was?!"
"Ähm...vielleicht interessiert es sie, daß Capt. Marquette mich vor zwei Stunden, nachdem sie durch das Portal kam, nach Sokar frage. Einer seiner Jaffa hat sie daraufhin sofort abgefangen und wie Sokar höchst persönlich behandelt.", sagte dieser schüchtern, bereit jeden Moment die Flucht zu ergreifen.
"Das erklärt einiges!", sagte Da'an immer gereizter werdend und langsam die Kontrolle über seine menschliche Form verlierend.
"Was erklärt es, Da'an?", frage Zu'or verwirrt.
Was zum Teufel machte Lili auf Sokars Schiff?
"Darüber bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren. Liam, sie müssen mich zur Erde fliegen, sofort!"

Washington DC, Lilis Wohnung

Die Kartons stapelten sich. Wo sollte sie nur mit dem ganzen Zeug hin? Lili hatte nicht im Entferntesten daran gedacht, wieder einmal ins SGC einziehen zu können. Niemals würde sie dort alles unterbekommen. Vielleicht konnte sie ja Augur bitten das nicht brisante, auf ihre Vergangenheit hinweisende, Material für sie aufzubewahren, bis sie wieder kommen würde.

Falls ich wieder kommen werde!

Inzwischen hatte sich ihre Meinung, über den Auftrag geändert. Wieder einmal hatte Sokar bewiesen, wie wahnsinnig er war. Er hatte ihr Angeboten seine Konkubine zu werden, vor Zu'or und Sandoval angenommen. Zum Glück nur in Goa'uld, doch irgendwann würde Zu'or wissen, was er gesagt hatte. Ihre Situation bei Sokar war recht instabil. Er liebte sie offensichtlich, doch er vertraute ihr nicht. Wie konnte er? Immerhin war sie eine Tok'ra?
Lili nahm ein altes Fotoalbum aus dem Schrank. Es war das, was sie auf so vielen Planeten in ihrer Unterkunft immer gehütet hatte. In diesem waren die Bilder von Finns altem so wunderbaren Wirt, von so vielen, inzwischen toten Tokra, die sie allesamt als ihre Familie betrachtet hatte und die Bilder von Partys der Tokra und Tauori.
Sie blätterte es kurz durch, legte es dann lächelnd weg und nahm das nächste zur Hand. Dieses war nicht ganz so alt, es beinhaltete die letzten drei Jahre. Bilder von Boone, Da'an, Liam und ihr bei abendlichen Veranstaltungen, gemeinsamen Ausflügen und einem ganz besonderen Tag:
Es war nichts offizielles gewesen, aber Da'an mußte unbedingt hin. Es ging um wichtige Verhandlungen mit einem Industriellen. Da'an wurde zu einer kleinen privaten Gesellschaft eingeladen, ungefähr 900 Personen. Auf der Einladung stand: "Bitte mit Begleitung."
Daraufhin hatte sie Da'an gefragt, ob sie mitkommen würde. Immerhin mußte ja auch jemand für seine Sicherheit sorgen.
Den ganzen Abend über hatten sie Seite an Seite gestanden, mit irgendwelchen Leuten geplaudert und...es war fast so, als wären sie zusammen. So mußte es auch jeder dort empfunden haben.
So weit Lili später erfahren hatte, wurden in der Yellow Press und Bildzeitung Bericht über Da'ans Geliebte veröffentlicht. Zum Glück ließ sich kein Angestellter der Taelons auf das Niveau dieser Zeitungen hinab.
Sie lächelte glücklich, als sie sich an die Reaktion ihres Freundes erinnerte, als sie ihm die Titelseite einer solchen Zeitung präsentierte. Er verlor seine menschliche Form und lief den ganzen Tag mit einem Lächeln durch die Gegend.
Ein Klingeln an der Tür unterbrach die Pilotin in ihren Erinnerungen. Sie stand auf und ging zur Tür, während sie im Gehen etwas von "Ihr seit zu früh!" rief.
Lächelnd öffnete sie die Tür und blickte in ein unerwartetes außerirdischen Gesicht.
"Da'an! Was machen sie denn hier?", brachte Lili überrascht hervor.
"Erwarten sie jemanden, Lili?", fragte der Taelon sanft.
"Oh, ein paar Freund, die mir beim Umzug helfen wollten. Kommen sie doch rein, Da'an. Wie kann ich ihnen helfen?", fragte Lili leicht lächelnd.
Der Außerirdische betrat ihre Wohnung mit Bedacht. Erst jetzt fiel ihm auf, daß er noch nie hier gewesen war. Er sah sich langsam um, dachte kurz darüber nach, wie er anfangen könnte und schenkte Lili dann seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
"Es ist zu gefährlich!", sagte er ernst und blickte ihr direkt in die Augen.
"Was?"
"Sie waren heute nachmittag bei Sokar! Sie haben mit ihm geflirtet, obwohl er ihr Alptraum ist! Warum?!" Da'an wurde immer lauter und klang verzweifelt.
"Daran.."
"Es hat etwas mit ihrer Kündigung zu tun? Nicht wahr?"
"Ja", konnte sie nur antworten. Die Reaktion ihres Freundes machte sie sprachlos.
"Lili, was ist es wert, sein Leben so zu riskieren?! Sokar ist wahnsinnig! Er wird sie töten, wenn sie ihm nicht gehorchen...er..."
"Denken sie etwa das weiß ich nicht?! Aber ich muß das tun!", schrie ihn Lili an. Wie konnte er nur auf die Idee kommen, die darauf anzusprechen? Ihr selbst war doch wohl am meisten klar, wie gefährlich Sokar werden könnte.
"Warum, Lili? Vielleicht gibt es ja einen anderen Weg?", fragte Daran wieder etwas sanfter.
"Das glauben sie vielleicht! Aber den gibt es nicht, sonst hätten wir ihn genutzt!", sagte Lili schmerzlich lächelnd, während sie sich zum Fenster drehte und nach draußen starrte.
"Lili, sagen sie mir einfach nur, um was es bei diesem Projekt geht. Wenigstens, warum sie nicht einfach Nein sagen können und dann werde ich gehen.", erwiderte Da'an dicht hinter sie tretend.
"Das werden sie nicht."
"Warum?"
"Weil sie dann zuviel Angst um mich, um ihr Volk und um den ganzen Rest haben werden. Sie werden versuchen Zu'or an diesem Pakt zu hindern und Sokar wird zu den Jaridians gehen, um sie und die Erde endgültig zu vernichten. Danach werden die Jaridians das selbe Schicksal erleiden.", sagte sie verbittert.
"Woher wollen sie das wissen?"
"Ich kenne Sokar gut genug. Ich habe erlebt, wie er zum Spaß ganze Völker ausrottete oder einen Einzelnen Stunden lang zu Tode quälte."
"Er ist außerirdisch, woher kenne sie ihn dann? Wir waren die ersten Außerirdischen, denen ihr Volk begegnet ist.", fragte Da'an verwirrt.
"Unser Volk, ja, aber einige wenige sind bereits mit Wesen zusammengekommen, von deren Existenz nicht einmal Sie wissen."
"Sagen sie es mir, Li'li?!", sagte der Taelon drängend.
Lili drehte sich um und schrie entschieden "Nein!", als er ihre Hand ergriff, um eine Verbindung herzustellen.
Ein wunderbares, warmes Gefühl durchströmte sie. Etwas war in ihrem Geist, etwas freundliches, liebevolles.
*Finn?*, fragte sie intuitiv. Sie mußt es sein, niemand könnte ihr das Gefühl von solcher Sicherheit und Wohlbehagen geben. Niemand, außer...Da'an?!
Er hatte eine Verbindung mit ihr hergestellt, beruhigte sie, stellte sie ruhig, um an ihre Erinnerungen heranzukommen. Um endlich Gewißheit und dann unendlich viel Sorge zu haben.
*Nein, Da'an! Bitte *, suggerierte sie ihm, jedoch konnte oder wollt er sie nicht hören.
Langsam und vorsichtig löste er seine Hand von ihrer, unterbrach somit die erzwungene Verbindung. Wie sollte er sich nun verhalten, nachdem er sie in einem gewissen Maße vergewaltigt hatte. Nachdem er sich selbst vergewaltigt hatte, indem er das sah, vor dem sie ihn so beharrlich schützen wollte?
Zumindest war ihm nun der Ernst der Lage klar, warum sie auf Sokars Schiff war und vor allen Dingen: Warum sie auf der einen Seite Todesangst vor ihm hatte und ihn auf der anderen Seite verehrte, fast liebte.
Er sah ihr entschuldigend in die Augen, jedoch erwiderte die Freundin seinen Blick nicht und drehte sich wieder zum Fenster, eine Träne rollte ihr über die Wange.
"Es tut mir leid, Lili.", entschuldigte sich der Taelon so sanft wie es ihm möglich war.
"Sie sind er letzte, der von dieser Zeit erfahren sollte!"
"Wieso?"
"Weil...sie sich am meisten um mich sorgen. Sie haben sich bereits Sorgen um mich gemacht, als mein Vater starb und jetzt, da sie von meiner Vergangenheit bei den Tokra und meiner vielleicht nicht allzu langen Zukunft bei Sokar erfahren haben, werden sie ganz sicher nicht zulassen, daß ich auch nur einen Schritt vor diese Tür setzte. Und genauso wenig werden sie zulassen, daß ihr Kind, diesen verdammten Vertrag mit Sokar unterzeichnet."
"Weil es falsch ist.", bestätigte Da'an,
"Er wird einen Grund wissen wollen, was sage sie ihm dann? Weil er der Teufel ist?!"
Der Taelon blickte zu Boden, als sich Lili wieder umdrehte und die Tränen in ihren Augen sah.
"Da'an, das geht nicht. Sie können Zu'or nicht daran hindern, ohne das Stargate-Programm zu verraten! Sicher, Zo'or wird Sokar dort hin jagen, wo er hergekommen ist, aber dieser wird zu den Jaridians gehen und gegen die Taelons ziehen. Unsere einzige Möglichkeit ist es auf Zeit zu spielen und Sokar zu schwächen und im äußersten Notfall..."
"...werden sie ihn töten und dabei wahrscheinlich selber getötet werden!", fiel ihr Da'an ins Wort.
"Vielleicht, aber das ist nun mal eine der letzten Optionen, die wir haben. Ich bin nun mal eine Tokra."
"Ist das auch ein Grund dein Leben zur riskieren`?", fuhr sie der Taelon an.
"Wir lieben als eine Einheit, wie trauern als eine Einheit und unsere Überzeugungen sind gleich!", erwiderte Lili und begann von neuem damit, ihre Habseligkeiten in die Kartons zu verfrachten. Für sie war das Gespräch beendet, für Da'an noch lange nicht.
"Ich kann mir schwerlich vorstellen, wie diese Symbiose vonstatten geht, aber Finola ist tot. Nichts kann sie wieder zurückbringen, auch nicht, wenn du ihre Vergangenheit zu deiner Zukunft machst. Das wird dich nur töten."
Lili reagierte überhaupt nicht, sie räumte einfach weiter ein, tat so als wäre der Außerirdische Luft.
"Lili, du rennst hier in dein Unglück! Wer weiß was Sokar für dich geplant hat. Vielleicht findest du dich bald mit einem nicht ganz so liebevollen Symbionten wieder. Dann sind die Tokra endgültig verloren..."
Plötzlich hielt sie inne, drehte sich in Richtung Da'an und sah ihn mit eiskalten Augen an.
"Da'an, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Ich bin die Einzige die so nah an Sokar ran kommt und wir dürfen keine Zeit mehr verlieren. Ich habe somit also keine Wahl. Glaub mir, ich würde jetzt auch viel lieber etwas ganz anderes tun, vielleicht sogar Zu'or zu einem Treffen fliegen, aber ganz sicher habe ich keine Lust das Liebchen von Sokar zu spielen. Nur manchmal gibt es keinen anderen Weg und das ist nun mal so ein Moment."
Sie wandte sich erneut einem der Kartons zu, ohne noch einmal aufzusehen, nuschelte etwas von "Bitte, geh jetzt!", jedoch hatte ihr Freund die Wohnung bereits verlassen.
SGC
"Aktivierung von außerhalb!", ertönte die monotone, vom Heulen der Sirenen begleitete Stimme eines Offiziers.
Jemand hatte angeklopft und wartete nun auf Einlaß. Fraglich war nur, ober er den richtigen Schlüssel hatte.
Wenige Minuten, nachdem der erste Ausruf dieser Nachricht erfolgt war, standen SG1, der alte und neue Commander der wahrscheinlich teuersten Einrichtung des Militärs, Lili Marquette und Martouf Lantasch Carter, wie er den Tauori in den letzten Jahren gegenüber trat, im Kommandozentrum und warteten auf das was durch das Tor kommen wollte, jedoch von der Iris gehindert werden würde, wenn es nicht den richtigen Code sendete.
Es war der richtige Code.
"Es ist das Signal der Tokra, Sir!", sagte ein sichtlicher erleichterter Lt.
"Öffnen sie die Iris!", sagte eine ebenfalls erleichterte Lili Marquette und stürzte mit dem Rest ihrer Freunde und Vorgesetzen in den Stargate-Raum, um die alten Freunde zu begrüßen.
Kurz nachdem sich die Iris geöffnet hatte, traten Jakob Carter, Kora und ein ihnen unbekannter Tokra, aber vielleicht war es auch nur ein neuer wirt, aus dem Ereignishorizont hervor. Trotz der Soldaten, die ihre Waffen auf sie richteten wurden sie überschwänglich von ihren Freunden und Verwandten begrüßt.
Samantha umarmte ihren Dad überglücklich, welcher kurz danach Martouf und seine Tochter musterte, woraufhin sich en Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete.
"Was hat dieser Zu'or getan?", fragte Selmak überstürzt und schockiert.
Was hatte dieser außerirdische sich nur dabei gedacht, als er einen Pakt mit Sokar schloss? Nicht nur, daß diese Wesen weder den Tokra, den Goa'uld, den Asgard, den Nox, noch den Tollanern bekannt waren, nein sie mußten auch noch alles daran setzten es zu werden.
"Diese überdimensionalen Glühbirnen wissen nichts vom Stargate, halten sich aber für allmächtig?", fragte Selmak weiter.
"Ihr habt Apophis Invasion abgewehrt, und schafft es nicht mal mehr euch ein paar Energiewesen vom Hals zu halten?", setzte Kora etwas ruhiger hinzu, jedoch war der Spott in seiner Stimme nicht zu überhören.
"Apophis hat auch nicht die Öffentlichkeit auf seiner Seite gehabt und von Frieden geschwafelt.", erwiderte Lili leicht genervt.
Über ihren Part wurde noch nicht gesprochen, jedoch war sie sich sicher, das er noch mehr Aufruhr auslösen würde.

Sokars Mutterschiff

So war es jedoch nicht gekommen. Natürlich waren die Neuankömmlinge etwas geschockt gewesen, aber ihnen war auch klar, daß es die einzige Möglichkeit war, Sokar unter Kontrolle zu halten. Aldwin und Selina, so der Name von Cordeshs früherem Opfer, waren zwar nah an Sokar herangekommen, jedoch redete er mit ihnen nur über die nicht so wichtigen Dinge. Mit seiner Geliebten jedoch, das war ihnen erfahrungsgemäß bewußt, diskutierte der Teufel jede Einzelheit eines brillianten Planes. Immer schon hatte er seine Konkubinen oder Königinnen auch zu seinen Beraterinnen und engsten Vertrauten gemacht.
Sobald er Lili vertrauen würde, würden sie über jede Einzelheit informiert sein und dann war auch die Zeit reif, Zu'or über alles zu informieren, aber nur dann.
Doch es sollte alles ganz anders kommen als erwartet.
Sie aßen gerade zu abend. Wie immer war das Essen am Hofe des Teufels vorzüglich - eine der wenigen Einzelheiten an die sie sich aus dieser Zeit gerne erinnerte. Das Essen war zwar undefinierbar, schmeckte jedoch nach einer griechischen Spezialität, dessen Name ihr entfallen war. Jedoch war der Tokra eines ganz sicher bewußt:
Frag' lieber nicht nach was es ist, sonst könnte es dir wieder hoch kommen! Sokars Köche waren für ihren Einfallsreichstem berühmt!
Nach dem Essen führte er sie in seine privaten Quartiere. Ihr war bewußt, was nun kommen würde, jedoch fühlte sie sich keinesfalls unwohl dabei, immerhin hatte sie es früher, in gewisser Weise, selbst oft genug getan und ihr wurde erstaunlicherweise nicht übel.
"Nun, Lili. Was hast du eigentlich genau bei diesen Energiewesen gemacht?", fragte er sehr bedeutungsvoll und reichte ihr einen Becher mit Wein.
Das gehörte zu seinem Spiel. Je nach Antwort würde es nachher ausgehen. Was würde er sich wohl für eine Pilotin einfallen lassen?
"Ich habe sie durch die Gegend geflogen.", erwiderte sie wahrheitsgemäß und nahm einen tiefen Schluck des köstlichen Saftes.
"Mit diesen kleinen violetten Dingern?", fragte ihr Gegenüber, sie hatten sich inzwischen auf dem weichen Teppich gesetzt, ungläubig.
"Die sind gar nicht so schlecht. Lassen sich viel besser als ein Teltak fliegen. Sie besitzen sogar eine Art Hyperraum." Der zweite Schluck.
"Nun, ich möchte meine kleinen wendigen Schiffe doch nicht missen.", erwiderte er lächelnd.
"Teltakts sind groß und klobig, aber ganz sicher nicht klein und wendig!" Der dritte Schluck.
Das Zeug schmeckte verdammt gut, aber sie wollte sich nicht betrinken. Wer wußte denn schon, von was man im betrunkenen Zustand alles schwafelte?
"Natürlich meine Liebste. Ich möchte dir jemanden vorstellen." Er stand lächelnd auf und reichte ihr die Hand.
Lili konnte sich kaum auf den Beinen halten, als sie diese ergriff. Der Wein war also doch verdammt stark und alt. Irgendwie war ihr klar, warum er einen so guten Tropfen geöffnet hatte, aber ihr war schleierhaft, wen er ihr nun vorstellen wollte.
Und da trat sie hervor! Eine wunderschöne, blonde, hochgewachsene Frau mit einer Bauchtasche!
In Lili schlugen alle Sirenen Alarm! Wein, der einen betrunken macht, private, romantische Stimmung, Sokar der absolut charmant ist und nun eine reiche geschmückte Jaffa! Hier ging etwas gewaltig schief und sie war in eine Falle getappt, wie eine naive Tauori. Im Prinzip war sie das ja! Innerlich verfluchte sie jedes Mitglied des SGC und drehte sich wankend um, womit sie Sokar vom weiterlaufen abhielt.
"Nanu, meine Königin, wir wollen doch nicht weglaufen! Ich will dir doch nur einen Gefallen tun. Du wirst zum erneuten Mal auserwählt. Du solltest stolz sein!", sagte er angestrengt, während er die in seinen Armen strampelnde Pilotin festhielt, ihren Lippen einen gewalttätigen Kuß aufzwang und ihr seine Handspange über die Stirn hielt.
Binnen weniger Sekunden hatte er sie so betäubt und begann nun vorsichtig sie zu entkleiden. Ihr Körper würde schließlich bald als Hülle für seine Geliebte dienen.
Langsam löste sie sich aus ihrer geistigen Umnachtung, jedoch war ihr Blick noch immer verschwommen. Sie spürte einen kühlen Luftzug über ihren ganz nackten Körper streichen. Sie lag auf dem Bauch auf einem kalten Steintisch und um sie herum schlich ein in rot gekleideter Mann. Er schien geschäftig zu sein. Wenn sie sich doch nur an seinen Namen erinnern könnte.
Sokar!, schoss es ihr nach einem kurzen Augenblick durch den Kopf. Blitzartig kehrten alle Erinnerungen zurück. Die Jaffa, er, die Handspange, ein Goa'uld!
Schlagartig begann die Pilotin ihren Beinen den Befehl zum weglaufen zu geben, doch es tat sich nichts. Sie konnte ihren Körper nicht bewegen, hörte aber, was um sie herum geschah.
"Nun meine Königin, hier ist dein Körper. Hohle ihn dir und lasse ihn uns einweihen, Geliebte!"
Ein schleimiges Etwas bewegte sich auf ihrem Rücken. Der Goa'uld war also aus der Bauchtasche gekrochen und begutachtete sein neues Heim.
Angst quoll in der Pilotin auf, wieder sandte sie den Befehl zum Weglaufen, wieder geschah nichts. Dieses Mistvieh ließ sich Zeit, wollte sie offenbar mit ihrer eigenen Angst quälen und das hatte es schon geschafft.
Innerlich sandte Lili die letzten freien Gedanken an die, die ihr etwas bedeuteten: Da'an, Liam, Augur, Martouf und Lantasch, Sam ....
Weiter kam sie nicht mehr. Ein stechender Schmerz durchflutete ihren Körper und etwas setzte sich an ihrem Hirnstamm fest.
Ihr Schrei war im Palast zu vernehmen.

Taelonbotschaft in Washington, DC

"Und?"
"Was? Und?"
"Was hat sie gesagt?"
"Was würde ein absolut verantwortungsbewußter Mensch sagen, wenn man ihn von der Ausübung seiner Pflicht abhalten möchte?"
"Alles klar! Aber von was wollten sie eigentlich abhalten?"
"Es ist besser, wenn sie es nicht wissen, Liam.", lächelte der Taelon bitter.
"Was ist los Da'an? Da stimmt doch irgendetwas nicht." Sein Beschützer trat näher an den Außerirdischen heran und musterte ihn eingehend. Er sah krank und besorgt aus.
"Ich hab mit ihr geredet, versucht sie davon abzuhalten, wir stritten und am Ende hab' ich mir in meiner Rage geholt, was ich wollte. Sie wird mich hassen und sich noch mehr der Gefahr aussetzen und an allem bin nur ich schuld!", der Taelon senkte den Kopf schuldbewußt und verlor seine Fassade.
Liam schwieg, was sollte er auch sagen? Vielleicht: Och, Da'an, sie verträgt einiges!
Nein, es war besser nichts zu sagen und so gesellte er sich einfach zu seinem Freund. Manchmal war es besser anwesend zu sein, als einem sinnlose Ratschläge zu erteilen. Der Außerirdische würde mehr darüber erzählen, wenn er es wünschte.

SGC

Ein wütendes Piepsen ließ den Tokra aus seinen Gedanken hochschrecken.
Wieso hatten diese Dinger nur die dumme Angewohnheit immer dann loszugehen, während er schlief? Meistens lag dann noch seine geliebte Samantha neben ihm und meistens war sie dann so aus der Stimmung gebracht, daß man nicht mal mehr im entferntesten Sinne an eine romantische Stimmung denken konnte. So auch diesmal.
Das Global kam gerade einmal zum piepsen, als er den Anrufenden mit einem wütenden "Ja!" auf seine Stimmung aufmerksam machte.
Diese besserte sich nicht gerade, als er das Gesicht des Störenfriedes als das seines Freundes Aldwins identifizierte, der theoretisch nicht in der Lage sein sollte auf die Dienste eines Globals zurückgreifen zu können. Dieser reagierte jedoch nicht auf Martoufs unhöfliches Verhalten, sondern kam sofort zur Sache:
"Wir haben ein Problem....."
An eine romantische Stimmung war jetzt ganz sicher nicht mehr zu denken.
Eine Stunde später war im SGC die Hölle los. Wenn Lili wirklich von einem Goa'uld übernommen wurde, dann war es ein Wunder, daß Sokar noch nicht auf dem Cheyenne Mountain gelandet war! Sie mußte sich also zweifellos sehr gut gegen die Besetzung ihres Kopfes wehren, was bei den kleinen Spielchen, die sie mit Finn spielte, nicht verwunderlich war. Auch wenn sie und Finn gute Freunde waren, so hatten sie einen völlig unterschiedlichen Geschmack und so kämpften sie mindestens drei mal pro Tag um die Kontrolle über den geteilten Körper und somit das Recht die Mahlzeit wählen zu dürfen. Lili Marquette war also besser als jeder andere um gegen einen Parasiten anzukämpfen.
Inzwischen hatten sich Tokra und SG1-Mitglieder im Konferenzraum versammelt und diskutierten die Lage auf ihre typisch unförmliche Art. Wie konnte man auch förmlich diskutieren, wenn man in Jeans und T-Shirt zugegen war?
Als jedoch der Präsident im Jackett ankam und herzhaft gähnte, waren alle still. Er schien die Aufregung nicht zu verstehen und sah fragend in die nächtliche Runde.
"Was ist denn los?"
"Captian Marquette wurde von einem Schlangenkopf, ...tschuldigung Lantasch, übernommen und Sie fragen was los ist?" Die Übernächtigung stieg Jack eindeutig zu Kopf. Das Alter machte sich also doch bemerkbar.
"Was?! Wieso sagt mir denn niemand Bescheid?!", jetzt war Thompson ganz sicher nicht mehr in der Lage herzhaft zu gähnen - eine innerliche Genugtuung für jeden Anwesenden, die ihn ganz sicher nicht gewählt hatten, Aber wer konnte bei den Wahlpleiten schon sicher sein, ob dieser Taelonfanatiker wirklich rechtmäßig im Weißen Haus wohnte?
Um ihn herum war ein genervtes Stöhnen zu vernehmen und einige ließen ihre Köpfe nach vorne fallen. Er war eindeutig nur eine Marionette!
"Offensichtlich hat diese Königin keine vollkommene Kontrolle über sie, sonst würde Sokar schon vor der Haustür stehen, aber wir können auch nicht darauf warten daß das passiert!", gähnte Martouf heraus.
"Wir müssen etwas unternehmen! Vielleicht sollte ihr Kontaktmann Sokars Mutterschiff zerstören, Selmak. Wäre das möglich?"
"Natürlich, aber wir würden Lili mit gefährden und es gäbe keine Möglichkeit zu entkommen."
"Außerdem haben wir dann immer noch Zu'or am Hals. Der scheint zu riechen, daß die Erde da tief mit drin steckt, nachdem was Lili erzählt hat", unterbrach Sam den Symbionten ihres Vaters.
"Ich denke wenn wir ihn informieren, hätten wir das Problem gelöst. Er könnte unsere Spione.", warf der Präsident ein.
"Zu'or davon informieren?! Bei allem Respekt Mr. Präsident, er wird das ganze Projekt für sich nutzen wollen. Dann können wir unsere Kontakte zu den Asgard, Nox und Tollanern einfrieren.", warf Daniel Thompson etwas zu laut entgegen.
"Wieso?"
"Keine dieser Rassen wußte von der Existenz der Taelons, diese also offensichtlich auch nicht! Die Taelons werden nicht einfach fragen, ob sie etwas Technologie bekommen, sie werden sie sich holen und für alles wird man uns die Schuld geben!", führte Sam fort.
"Und wie sollen wir sonst vorgehen? Vielleicht ein kleines Kommando da hoch schicken?", der Präsident war entweder zu müde oder einfach nur blöd.

"Ganz sicher nicht! Aber wenn wir Zu'or schon um Hilfe bitten, dann sollten wir ihm die Existenz der anderen Völker verschweigen.", schaltete sich General Hammond etwas gesitteter ein. Wahrscheinlich hatte er bis jetzt noch geschlafen. Alte Männer waren für die Fähigkeit im Sitzen schlafen zu können berühmt, erinnerte sich Samantha an ihren Großvater. Dieser war ein Meister darin, bestritt sein Schlafen jedoch immer nachdem er aufgewacht war.
"Wieso rufen wir nicht einfach mal nach den Asgard oder den Tollanern?", warf Jakob Carter ein.
"Die sind zur Zeit mit den Replikatoren beschäftigt und die Tollaner halten sich doch so und so aus allem raus!", antwortete Jack leicht verträumt. Es war eine gottlose Zeit. Drei Uhr Morgens war immer schon die schlimmste Zeit des Tages gewesen, es sei denn man verbrachte sie im Bett.
"Beide wären einem Krieg mit Sokar gar nicht gewachsen! Haltet ihr keinen Kontakt mehr zu ihnen?", fragte Lantasch, ebenfalls von einer Frau, einem Bett und jeder Menge Schlaf träumend.
"Doch, aber sie erzählen nicht viel über den Krieg. "
"Also müssen wir alleine damit fertig werden?", frage Thompson hellwach. Schon allein dafür hätte ihn die Hälfte der Anwesenden gerne umgebracht, allerdings würde dies Zu'or für sie erledigen, früher oder später.
Ein einstimmiges Raunen und Nicken ging durch den Raum, während der Generell etwas von "Wegtreten" murmelte.
Wer bist du?!
Deine neue Herrscherin!
Name!
Du bist nur ein Wirt, er ist unwichtig!
Gut, dann hole ich ihn mir eben selbst!
Die Goa'uld schrei auf. Schweißgebadet saß sie in ihrem Bett, neben ihr der Teufel höchst persönlich. Er schnarchte lauf, schien entspannt zu sein. Sie musterte ihn liebevoll, vergaß die Kopfschmerzen, die ihr ihr neuer Wirt bereitete und kuschelte sich tief in die Arme Sokars.
Genra! Kein schlechter Name!
Halt die Klappe, Lili, oder soll ich dich quälen?!
Kannst du gar nicht!
Kann ich wohl!
Die Königin Dolmaks stimulierte höchst empfindliche Nerven des Körpers in dem sie sich befand.
Sie vernahm einen schmerzerfüllten Schrei in ihrem Kopf, der sie teilweise zufrieden stimmte, allerdings hatte sie diese verdammte Tauori nicht schreien hören dürfen. Noch während sie darüber nachdachte ertönte erneut die Stimme der Pilotin.
Vielleicht kannst du mich quälen, aber ich kann dir dann immer noch die Ohren voll schreien!
Das kannst du nicht können.
Und ob! Das hab' ich dir ja eben bewiesen!
Wieso ergibst du dich nicht einfach in dein Schicksal und genießt ihn?
Demonstrativ kuschelte sie sich noch näher an den schlafenden Mann.
Vielleicht gefällt er mir, aber erstens gibt es da einen anderen und zweitens hat er einfach zu viel angestellt, als das ich mich hier seelenruhig von ihm verwöhnen lasse!
Oh ja ich vergaß! Dieser Taelon! Mit dem kannst du nicht mal mehr schlafen!
Wieso interessiert dich das eigentlich? Du könntest mich ignorieren?
Wenn ich dich schon nicht ausschalten kann, muß ich mich mit dir arrangieren!
Krieg ich dann meinen Körper?
NEIN!
Ist ja schon gut, aber liebst du dieses Etwas, was da grad' neben uns liegt, wirklich?
Er ist der perfekte Mann, das wirst du bald merken!
Hehe! Warum denkst du dann grad' an Da'an?

Mutterschiff

Wieso mußte eigentlich immer er gehen? OK, eigentlich war er ja nicht allein hier, an diesem Ort, der ihn so an Marchello erinnerte. General Hammond und der Präsident begleiteten Daniel Jackson zum Synodenführer. Was sie ihm erzählen wollte, war nicht gerade leicht zu verdauen, selbst für Wesen, die sich von Energie ernährten.
Deshalb wurde er geschickt: Daniel Jackson
Bei so vielen Missionen des SG1-Teams war er es gewesen, der den Kontakt zu fremden, na eigentlich nur Menschen auf anderen Planeten, herstellte. So oft hatte er brenzlige Situationen gemeistert und das alles mit Diplomatie. Wahrscheinlich hofften alle, das er mit Zu'or reden könnte. Immerhin hatte er sich seit der Ankunft der Taelons hauptsächlich mit ihnen beschäftigt und ganz nebenbei noch nach Hinweisen auf Parasiten gesucht, die sich am Hirnstamm ihrer Opfer festsetzten. Glücklicherweise hatte nie jemand etwas davon gemerkt, sonst wäre er wahrscheinlich in einer Irrenanstalt gelandet und dort war es nicht sehr angenehm, was er aus eigener Erfahrung wußte.
Ein Freiwilliger führte sie zur Brücke. Alles schien so ruhig und angenehm und doch strahle es eine vollkommene Kälte aus, bewundernswert. Wäre er jetzt mit den Anderen auf einer Mission gewesen hätte den Archäologen nichts mehr gehalten. Ohne zu zögern hätte er alles berührt und damit begonnen die Gesellschaft der Erbauer zu analysieren. Der Wissenschaftler lachte in sich hinein, als er sich Jacks Kommentare zu seinem möglichen Verhalten vorstellte.
‚Danny, wir sind nicht hier um zu spielen!'
Wenige Minuten später betraten er, General Hammond und Präsident Thompson die Brücke. Der Außerirdische hatte noch keine Ahnung, was ihn erwartete, deswegen beachtete er die Besucher auch gar nicht weiter und beschäftigte sich weiterhin mit dem vor ihm geöffneten Datenstrom.
Schließlich, und nach einem überlauten Räuspern Daniels, schloß der Taelon seinen Computer. Daniel hätte am liebsten eine Abhandlung darüber verfasst und Zo'or bedachte den Wissenschaftler mit einem tödlichen Blick. Er hatte den Synodenführer eindeutig gereizt, das spielte für ihn jedoch keine Rolle. Bald würde Zu'or mit sehr viel wichtigeren Dingen beschäftigt sein, als sich über das Benehmen eines Menschen zu ärgern.
"Was kann ich für sie tun, Präsident Thompson?", fragte der Taelon scharf, während er die Begleiter des Staatsoberhauptes vollkommen und beabsichtigt unbeachtet ließ.
"Zu'or, das sind General Hammond und Dr. Jackson.", Thompson deutete mit einem ausschweifenden Arm, diese Geste hatte er sich eindeutig bei einem Taelon abgeguckt, auf seine Begleiter.
Der Taelon nickte ihnen nur abwesend und herablassen zu. Er hielt es nicht einmal für nötig sich von seinem ‚Thron' zu erheben.
Fast wie ein Goa'uld!, dachte Daniel.
"Sie arbeiten an einem sehr wichtigen Projekt meines Landes, das kurz vor der Ankunft der Taelons eingestellt wurde, jedoch durch ungewöhnliche Umstände wieder aufgenommen werden mußte.", fuhr der unterwürfige Mann fort.
"Präsident Thompson. Ich kenne den Großteil ihrer Projekte. Was ist es, das ich noch nicht kenne und weswegen sie mir zwei unwichtige Individuen ihrer Spezies vorstellen?", fragte Zu'or arroganter als je zuvor und tat so, als würde er sich gleich wieder seinem Datenstrom zuwenden.
"Ein Projekt das weitaus größere Folgen haben könnte, als die Ankunft der Jaridians auf der Erde...", Zu'or wollte den Menschen gerade mit einer Belehrung über die Gabe der Menschen alles maßlos zu übertreiben halten, aber Daniel führte den Satz des verstummenden Politikers fort.
"...und, das bald zu ihrem größten Problem werden könnte!"
Jetzt endlich erhob sich der Taelon von seinem ‚Thron'. Die drängende Stimme des Archäologen und die Tatsache, das er Goa'uld gesprochen hatte, schienen ihn hellhörig gemacht zu haben. Er hatte also schon einmal von dieser Sprache gehört!
Ohne weitere Worte verließ Zu'or die Brücke und bedeutete den Menschen ihm zu folgen.
Zurück bleib ein ratloser Sandoval, der keine Ahnung hatte, was er seinen Verbündeten berichten sollte. SO hatte sich Zu'or noch nie benommen!
Als ich es erfahren habe, wollte ich es nicht glauben. Du, übernommen von einer Goa'uld. Du, die Tokra, die zu Sokar ging, um ihn auszuspionieren und deinen Körper und deine tote Seelengefährtin als Sicherheit vorweisen wolltest. Sie hat dir nichts genützt! Aber, desto mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir klar: du wußtest es insgeheim, du wußtest unbewußt, daß es schief gehen würde. Insgeheim wolltest du doch bei deiner Freundin sein. Du wolltest auf die nächste Ebene und mich hier verlassen! Dieser Ort ist zugegebenermaßen der einzige an dem es friedlich ist, aber dafür hast du mich verlassen.
Das schlimme daran ist nur, daß ich dich dafür nicht hassen kann.
Dafür, daß du dich ihm nicht hingegeben hast, oder es zumindest nicht wolltest, liebe ich dich noch viel mehr als je zuvor.
Ich weiß, es klingt merkwürdig: Ein Taelon liebt einen Menschen! Nur, das ist es nicht. 2000 Jahr habe ich einfach nur gelebt, geglaubt, daß das Gemeinwesen mich mehr als alles andere lieben würde und es nichts Besseres auf der Welt gibt, daß es beschützenswert ist. Doch dann komme ich auf einen Planeten, der mir primitiver als jeder andere erscheint und erkenne, daß ich nur ein Werkzeug war und grausame Dinge für das falsche Ziel tat.
Hier fand ich was ich suchte, was mir als Wichtigstes zur Vollkommenheit fehlte. Du warst bereit, trotz deines Engagements im Widerstand, mir für alles zu vergeben und nur das in mir zu sehen, was deine eigenen Augen erkannten und nicht andere für dich sahen. Du, ein einziges Individuum, hast mir in fünf Jahren mehr gegeben als es meine eigene Art in 2000 Jahren vermochte. Du hast mir als wichtigstes zur Vollkommenheit gefehlt und dann, wenn es etwas gibt für das es sich zu Kämpfen lohnt, sitze ich zum ersten mal in meinem Leben tatenlos herum und lasse zu, daß der Teufel dich nimmt.
Ich liebe Dich!
"Computer, in meiner persönlichen Datenbank abspeichern und Captian Marquette zusenden, sobald sie wieder auf der Erde ist."

SGC

Es war ganz sicher nicht ein alltäglicher Anblick: zwei Taelons, und noch dazu so hochrangige, im SGC. Jeder hier wußte von ihrer Ankunft und deshalb schenkte ihnen auch niemand besonders viel Beachtung. Jeder hier war an die Asgard, die Tollaner, die Nox oder die Tok'ra gewöhnt, eigentlich vielen diese Außerirdischen überhaupt nicht auf, denn hier wußte man schon seit Ewigkeiten von deren Existenz. Niemand beachtete die Außerirdischen wirklich, was ihnen nicht nur unglaublich, sondern auch außerordentlich frech vorkam, zumindest einem von ihnen, dem Synodenführer Zu'or. Der andere, Da'an, schien nicht viel davon mitzubekommen. Er schien eher die Umgebung mit Erinnerungen zu vergleichen. Offensichtlich stand Lili ihm doch näher als erwartet.
Das erleichtert einiges, Martouf!, erwiderte der Symbiont des Tokra auf die Gedanken seines Wirtes.
Dieser konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ja, es war wirklich etwas Alltägliches hier auf Außerirdischen zu treffen. Er war immerhin auch in gewisser Weise ein Außerirdischer und sein Seelengefährte erst recht. Wie schnell konnte man diesen Umstand vergessen, wenn man so lange auf Tauori lebte und jeder in seiner Umgebung den Freund akzeptierte. Auf Area 51 tat man es, in der Öffentlichkeit wußte man es nicht und hier war es die normalste Sache der Welt.
Es würde einiges erleichtern wenn es Zu'or wäre, der es bereits von Lili erfahren hat!, setzte er nun endlich die Unterhaltung mit seinem Freund fort.
Das ist aber nun mal nicht möglich, denn Zu'or würde sich eher mit einem Jaridian paaren, als mit Lili!, suggerierte dieser in einem sarkastischen Tonfall.
Nach außen hin benahm sich Lantasch nie so, nur wenn Samantha anwesend war. Dann versuchte er immer so charmant wie möglich zu wirken und machte Scherze ohne Ende.
Nein, dann doch eher mit Lili, aber dafür würde Da'an sich vergessen!
Nun hatten sie diese Außerirdischen schon einige Zeit beobachtet, während sie im Konferenzraum von Daniel und dem Präsidenten über das Projekt informiert wurden. Jedoch ließ ein Umstand darauf deuten, daß sie noch nichts vom Stargate selbst wußten: Der Blick auf das Tor war verschlossen. Diesen Knaller hob man sich wie immer bis zum Schluß auf.
Dann würde Zu'or den ersten Schrecken erhalten und dann, wenn das Thema auf die außerirdischen Verbündeten, zumindest die Tokra, fiel, war sein Moment gekommen. Er würde hineinspaziert kommen, ihnen etwas über Sokar erzählen und irgendwann würde sein geliebter Freund übernehmen und weiter erzählen als wäre es die normalste Sache der Welt. Spätestens dann würde Zu'or aus den Latschen kippen, bis jetzt zumindest war er noch ganz ruhig.
Lantasch riß ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Daniel ließ gerade die Beschränkung zum Stargate-Raum hochfahren und gab den Blick auf das Werk der Antika preis.
Wie erwartet! War der einzige Kommentar, den sein Seelengefährte vernehmen ließ. Zu'or sprang auf, lief zum Fenster und fing an zu leuchten. Da'an blieb ganz ruhig und gelassen sitzen und wartete ab, bis der Ansturm von Fragen, die Zu'or nun zweifellos stellte, beendet war.
Dann forderte er Daniel auf fortzufahren. Der Archäologe war keineswegs überrascht über das Verhalten des nordamerikanischen Companions, offensichtlich war auch ihm bewußt, das Lili die Erde nicht verlassen hatte, ohne ihn darüber zu informieren.
Jetzt würde Daniel das Gespräch auf die Tokra lenken, jetzt war es Zeit Zu'or endgültig aus der Bahn zu werfen.
Der Symbiont führte einen innerlichen Freudentanz in ihm auf, jedoch hatte dieser auch einen bitteren Beigeschmack. Hier wurden die Taelons nur über das genauer informiert, was ihnen Daniel in Kurzform auf dem Mutterschiff berichtet hatte, aber trotzdem würden sie Da'an erneut ein Messer in den Bauch jagen, wenn sie wieder von der übernommenen Tokra, Lili Marquette, sprachen.
Er machte sich auf den Weg in den Konferenzraum.

Mutterschiff, Stunden später

"Du hast davon gewußt, Da'an! Wieso verdammt noch mal hast du mir das nicht erzählt?!" Zu'or lief wild in seinem privaten Quartier herum. Seine Arme flogen wild durch die Luft, jeder der sich ihm jetzt näherte, würde höchstwahrscheinlich erschlagen werden.
"Zu'or, falls es dir noch nicht aufgefallen ist: Wir können nicht mehr aus dem Vertrag mit Sokar heraus, warum dich also unnötig aufregen? Außerdem bin ich nicht bereit dir meine Quellen zu nenne!", erwiderte Da'an, welcher ruhig am Fenster stand auf den blauen Planeten herab starrte.
"Die will ich auch gar nicht Wissen! Aber was machen wir jetzt!? Wir werden dieses Etwas nicht mehr los und er hat auch noch jemanden, der verdammt viel über uns weiß!" Der Taelon hatte an Geschwindigkeit zugelegt.
"Dieser Jemand ist Captian Marquette und diese weiß nichts über deine kleinen Projekte. Viel mehr könnte Sokar aber somit über die Schiffstechnologie erfahren. Vergiss nicht, sie hat oft im Maschinenraum assistiert!"
"Und was sollen wir jetzt tun?!"
"Wir sollten abwarten und die Tokra das ganze übernehmen lassen. Soll uns Sokar doch die Jaridians vom Hals schaffen, danach können wir ihn immer noch beseitigen!", Immer noch war der stellvertretende Synodenführer außergewöhnlich ruhig.
"Und wenn das schief geht?"
"Daran sollten wir nichteinmal mehr denken!"

3 Stunden später, Sokars Mutterschiff

Dieses Ding schwebte nun schon seit ein paar Tagen in der Umlaufbahn des blauen Planeten und niemanden schien es zu stören. Es war erstaunlich wie schnell sich Situationen ändern konnten. Noch vor ein paar Jahren wäre eine Massenpanik ausgebrochen, wäre ein Schiff der Goa'uld in der Umlaufbahn der Erde aufgetaucht, OK, sie beschränkte sich auf das SGC und das Pentagon, doch jetzt waren sie Gäste der Taelons und niemand nahm Anstoß daran. Merkwürdig.
Eine Dienerin riss sie aus ihren Gedanken. Sie reichte ihr ein mit Goldornamenten besticktes Kleid. Eigentlich verdiente es diese Bezeichnung nicht, Rüstung hätte eher gepaßt. Sah es noch so fein, zierlich und elegant aus, wog es Dank der feinen Verzierungen und des Prokatstoffes mehrere Kilos. Glücklicherweise war ihre Wirtin kräftig gebaut. Diese schlief zur Zeit, immerhin hatte sie Lili in der Nacht mit allen möglichen Fragen über das Leben auf der Erde bestürmt und sich ihren Schlaf redlich verdient.
Genra mußte bei dem Gedanken an die junge Pilotin lächeln. Es war eine Schande wie manche Goa'uld ihre ‚Mitbewohner' behandelten, dabei konnte es doch wirklich lohnend sein, immer jemanden zu haben, mit dem man sich beraten konnte. Viele sahen das anders und würden die Meinung der Königin Dolmaks nicht dulden. Ein Grund, warum sie das Wohlbefinden ihrer Wirte nie zum Thema von Gesprächen machte.
Es dauerte mehrere Minuten, bis sie sich endlich in das Gewand hineingezwängt hatte. Immer wieder hatte sie sich nun schon die Frage gestellt, warum man diese prunkvollen Sachen tragen mußte. Es war ihr immer viel angenehmer gewesen in Kleidern aus leichten Stoffen herumzulaufen, zumal diese die Bewegungen des Trägers nicht so stark einschränkten.
Langsam bewegte sie sich in ihrer ‚Rüstung' auf einen Stuhl zu, wo ihre Dienerinnen, bemitleidenswerte Wesen, die nie mehr als das Nötigste trugen, jedoch immer gut gepflegt waren, damit begannen, das Gesicht ihrer Herrscherin zu verzieren, ihr die kurzen, aber wunderschönen, Haare richteten und die Arme mit diamantenbesetzten Schmuck versahen.
Es dauerte insgesamt zwanzig Minuten, bis sie ihr tägliches Kunstwerk vollendet hatten.
Langsam erhob sich Genra und schritt aus ihren Privatgemächern heraus. Ihre privaten Bediensteten blieben zurück und würden geduldig auf ihre Befehle warten. Niemals verließ eine dieser Frauen das Gemach der Königin. Sie waren ihr Besitz und es war ihnen bei ihrem Leben verboten diesen Bereich zu verlassen, geschweigedenn einen Mann zu berühren, es sei denn der Teufel wünschte es.
Vor dem Eingang der königlichen Gemächer erwarteten sie bereits vier Jaffa, die sie nun zum Thronsaal ihres Gemahles und Herrschers führen würden. Langsam bewegte sich die kleine Kolonne durch das Raumschiff, welches altertümlicher nicht wirken konnte und doch fähig war einen ganzen Planeten zu vernichten.
Unterdessen bemühten sich zwei Taelons in einem anderen Teil des Raumschiffes um einen günstigen Vertrag mit Lord Sokar. Wenn sie schon ihre Seele verkaufen würden, dann wenigstens für einen guten Preis. So hatten es viele Rassen bei Verhandlungen mit den Taelons gehalten, nun war es an den Siegern der damaligen Verhandlungen es den Verlierern gleich zu tun und zu beweisen, daß sie es besser konnten.
"Wie bereits gesagt, Zu'or, werde ich dafür Sorge tragen, das kein einziger Jaridian überlebt. Da müssen sie sich keine Sorgen machen, viel mehr interessiert mich, wie sie mich für meinen Aufwand entschädigen wollen?"
Es war unüblich für den Teufel von seinem Thron herabzusteigen, um Verhandlungen zu führen, diesmal jedoch tat er es. Ein Zeichen dafür, das er die Taelons unter keinen Umständen unterschätzen wollte. Sie saßen inmitten eines Rondells aus Kissen und redeten nun schon seit einer Stunde über jede Kleinigkeit des Vertrages, doch nun kam es endlich zum wesentlichen Teil: Die Bezahlung.
Nun war Da'an für die Geschehnisse in Lilis Wohnung dankbar. Er kannte Sokar bereits aus den Erfahrungen Finns, was ihm einen taktischen Vorteil verschaffte. So konnte er sich entspannen und Sokars kleines Spielchen spielen, während Zu'or sich einfach nur durch Da'an über das Gemeinwesen führen ließ. Allein dies zeigte die Brisanz der Situation: Wenn Zu'or sich durch seinen größten Konkurrenten führen ließ, ging es um Leben und Tod! Dies wußte jeder im Gemeinwesen, dementsprechend heftig waren auch die Diskussionen über Sokar und die Bedeutung, die er für den Verlauf der taelonischen Geschichte haben könnte.
Gerade wollte Zu'or zu einer Antwort ansetzten, als sich die großen Türen des Saales öffneten. Hinein trat eine zierliche, mittelgroße Frau, bekleidet mit einem samtroten, goldverzeirtem Kleid und mit erlesenem Schmuck behangen. Bei näherem Hinsehen erkannte der Synodenführer Lili Marquette, offensichtlich war es ihr doch nicht so schlecht ergangen, wie Daniel Jackson es beschrieben hatte.
Da'an hingegen schien ihr Anblick aus der Ruhe zu bringen. Bis jetzt hatte der Synodenführer immer geglaubt Da'an würde die Pilotin aufgrund ihrer Fähigkeiten verehren, doch nun wurde ihm durch die enge Verbindung, die er in diesem Augenblick mit ihm teilte, klar, daß weitaus mehr als nur das dahinter steckte. Es war mehr als nur Freundschaft, ehre eine Art Besorgnis und Zuneigung, die er seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr bei seinem Elternteil gefühlt hatte. Diesmal jedoch galt sie nicht ihm!
Das Auftauchen seiner ehemaligen Angestellten war andererseits auch recht günstig. "Wie ich sehen, haben sie sich einen Teil ihres Lohnes bereist genommen", sagte er so freundlich wie möglich und deutete auf die junge Frau, welche sich nun zu ihrem Herrscher setzte.
"Meine Frau, ist doch keine Bezahlung."
"Aber ihre Wirtin!", warf Daran etwas schroff ein.
"Menschen haben schon seit ewigen Zeiten als Wirte gedient, ich habe diesen Körper gefunden und nun werde ich ihn auch behalten!", erwiderte Sokar jetzt etwas härter, während er Lili in seine Arme schloss und sie zärtlich auf den Mund küßte.
Jetzt begann der ältere Taelon langsam innerlich zu kochen. Der Synodenführer rief seine Elternteil zur Ordnung, wollte ihm einen Vortrag über die Beziehung zwischen Menschen und Taelons halten, ließ es dann aber doch, als er sich bewußt wurde, das dies gar nichts nützte. Er versuchte es anders.
"Und was, würde ihnen als Bezahlung vorschweben?"
"Alle eroberten Gebiete, Tauori und eine Zusicherung, das sie mir alle benötigten Wirte liefern!", sprach er hart aus, während er den Körper der ehemaligen Taelonpilotin immer noch an sich drückte, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
"Die Erde können wir ihnen nicht überlassen!", erwiderte Da'an kalt, jedoch gab er seinen innerlichen Geisteszustand preis. Zweifellos Ergebnis langjähriger Erfahrungen.
"Warum?"
"Die Menschen sind zu wertvoll für uns, als das wir sie aufgeben könnten. Sie dienen zu gut und bieten perfekte Ressourcen.", log Zu'or für seinen Begleiter. Die Erde an Sokar zu verlieren, war ihr sicherer Tod. Sie konnten ihm unmöglich ein Sonnensystem in der Mitte ihres Gebietes zusprechen.
"Dann sorgen sie dafür, daß das Stargate deaktiviert wir und liefern sie mir die Verantwortlichen aus!", wieder dieser befehlende, eiskalte Ton, der tödliches versprach, sollte man ihm nicht gehorchen.
"Kein Problem!" Gut, kein Problem stimmte nicht ganz, aber wer nahm das schon so genau? Bis Sokar die Jaridians besiegt hatte, konnten Monate vergehen, auch wenn er so mächtig war, wie die Tokra sagten. Bis dahin würde dieser Außerirdischen viel zu beschäftigt sein, um überhaupt an das Stargate der Tauori zu denken. Das war er auch. Mehrere Monate vergingen, heftige Kämpfe wurden geschlagen, Lili Marquette offiziell als verschollen erklärt und im SGC bereitete man sich auf eine sehr wichtige Mission vor, die Sokar ein für allemal besiegen würde. Aber auch etwas anderes geschah, etwas unerwartetes.....


6 Monate später

Sie stand gerade am Fenster. Es war mit der Zeit einsam geworden, sehr einsam, auch wenn sich ihre Seelengefährtin als Sklavin Sokars erwiesen hatte. Zweifellos liebte sie den Teufel, aber sie fürchtete ihn auch. Wenn er von ihrer Sympathie für die Tokra erfahren würde, könnte sie ihre Position niemals halten sondern sehr wahrscheinlich sterben.. Er liebte sie nicht annähernd so sehr wie er Finn liebte. Das hatte sie zu akzeptieren gelernt. Inzwischen, in 6 Monaten, war viel passiert: Die Jaridians waren zurückgedrängt worden, die Taelons hatten an Stärke gewonnen und Lili galt als tot. Wenn die gewußt hätten wie lebendig sie war! Leider konnten sie sich nicht bemerkbar machen. Es war besser, wenn man sich nicht auf die Gefährtin des Lords verließ, so war sie viel flexibler. Damals hatten Genra und sie beschlossen auch weiterhin als Goa'uld zu erscheinen. Es brachte niemandem etwas, wenn sie jetzt zu den Tokra gingen.
Jemand berührte sie an der Schulter. Instinktiv übernahm Genra und blaffte die Person, wer auch immer es war, mit einem "Was!?" an.
"Ich wollte sie nicht erschrecken Genra.", kam eine etwas verletzte Antwort von Da'an. Inzwischen trug er einen leicht rot-violetten Anzug. Die Taelons hatten ihn als Zeichen der Ergebenheit zu Sokar eingeführt. Ein eindeutiges Zeichen der Unterwerfung, aber was sollten sie denn tun?
Genra bemerkte die Verletztheit des Taelons sofort und wollte sich schon entschuldigen, als ihr Lili ins Gedächtnis rief, daß eine Goa'uld sich niemals entschuldigte. Das stimmte! Obwohl ihre Gefühle für Sokar sich langsam aber sicher in Gefühle für eine andere Person umwandelten, würden sie dieser doch nur schaden, sollten sie ihm zu viel Sympathie entgegen bringen.
"Was ist?", fragte Genra deshalb sanft.
"Ihr Gemahl wünscht sie und mich zu sprechen. Ich glaube es geht um die Jaridians, aber er sagt nichts genaueres.", erwiderte er zurückhaltend. So verhielt er sich immer in ihrer Gegenwart.
Plötzlich schoss ihnen eine Frage durch den Kopf: Wie würde er sich ihnen gegenüber verhalten, wenn sie mal bei den Tokra wären?
Es gab keine Zeit jetzt dafür eine Antwort zu suchen: Sie mußten zu Sokar. Er vermutete schon eine ganze Zeit, daß da etwas mit ihnen nicht stimmte und so durften sie ihm auf keinen Fall einen Anlaß zum schnüffeln geben.
Sie zwang sich ein Lächeln auf. "Gut, dann sollten wir jetzt gehen!"
Und somit schritten sie gemeinsam durch die Hallen des Palastes auf Algol, einem Doppelsternsystem, auf dem sich einer der größten und prunkvollsten Paläste Sokars befand. Ihre ständige Begleiter waren zwei Jaffa-Wachen.

Mutterschiff, Erdumlaufbahn

Es war gut, daß Sokar gegangen war, sehr gut. Selbst T'than fürchtete dieses echsenähnliche Wesen. Es war das einzige mal, das er und der Kriegsminister sich einig waren, aber es mußte langsam etwas gegen den Teufel unternommen werden. Da gab es nur ein Problem: WAS?
Innerhalb von sechs Monaten hatte dieser Kerl das zurückerobert, was sich die Jaridains binnen zweitausend Jahren mühevoll erkämpft hatten. Es gab keine genaueren Berichte, aber die Zahl der Toten sollte immens sein, zumindest sagten das die Tokra, und die hatten schließlich ihre Spione. Er hatte nie geglaubt, das er dies mal sagen würde, doch er sprach es aus.
"Wir müssen uns mit den Jaridians verbünden, sonst werden wir ihn nie los werden!"
"Bist du wahnsinnig?!", entgleiste T'than hinter ihm.
"Nein, aber eines steht fest: Sokar wird sie bald besiegt haben und dann ist es für uns zu spät! Wir müssen uns jetzt mit ihnen verbünden und uns gegen ihn stellen, dann haben wir vielleicht eine Chance!", erwiderte er immer noch ruhig. Wie sechs Monate einen verändern konnten? Es war so viel passiert und er hatte so viel schreckliches gesehen. Jetzt wußte er, warum sein Elternteil so abgestumpft war.
"Zu'or, sieh dir doch an, was er mit einer so übermächtigen Flotte, wie den Jaridians macht! Wir konnten gegen die nur mühevoll bestehen und da willst du dich mit einem noch mächtigeren Feind anlegen?!", T'than war nicht umsonst Kriegsminister.
"Lieber gehe ich kampflos unter, als das letzte bisschen Würde als einer von Sokars Vasallen zu verlieren, T'than!" Früher hätte er so etwas nie gesagt - früher, vor sechs Monaten.
"Das ist nicht das Problem!"
"Ich weiß. Wie sollen wir mit den Jaridians Kontakt aufnehmen, sie zum reden bewegen und mit ihnen verhandeln, wenn wir sie nicht unbemerkt kontaktieren können?"

SGC

Ein Mann rannte durch den Ereignishorizont. Er trug die übliche Kleidung eines SG-Mitgliedes und war offensichtlich sehr abgehetzt. Ohne sich umzusehen rannte er aus dem Raum, während sich seine Teamkameraden heftig gestikulierend ebenfalls im Stargateraum einfanden. Der Mann suchte so schnell wie möglich den Weg zum Kontrollraum, rannte aber noch eine Treppe weiter nach oben und betrat den Konferenzraum.
Es war schon ungewöhnlich das ein Mitglied eines SG-Teams in voller Kampfmontur vor dem General auftrat, es war aber noch merkwürdiger, daß er ihn nicht einmal mehr begrüßte, sondern sofort mit einem Bericht begann.
"Sir, wir haben eine Entdeckung gemacht..."

Mutterschiff, drei Stunden später

"Es hat was?!", schrie Zu'or durch sein privates Quartier.
"Es hat ein Stargate, wir wollten es kaum glauben aber es ist wahr!", erwiderte General Hammond ebenfalls aufgeregt.
"Was hat das Team sonst noch berichtet?", fragte Zu'or erregt. Wenn sie ein Stargate hatten, konnten sie ohne Problem mit ihnen unbemerkt kommunizieren...
Er liebt die Menschen! Wie schnell man seine Meinung unter gewissen Umständen ändern konnte?
"Das die Jaridians nicht mehr lange durchhalten werden und alles tun würden um Sokar los zu werden!"
"Haben sie ihren Leuten irgendetwas angetan?"
"Nein, der Großteil der Soldaten wurde bereits ausgelöscht. Die Militärregierung ist zusammengebrochen und die, die etwas gegen einen Frieden mit den Taelons haben sind schon lange tot. Die Zivilbevölkerung war immer dafür, den Frieden zu wahren."
"Hat sich eine Zivilregierung gebildet?"
"Nur eine provisorische, aber so weit man mir berichten konnte wären sie zu Verhandlungen bereit!"
"Gut. Können wir das SGC als neutralen Verhandlungsort nutzen?"
"Ich hatte gar nichts anderes erwartet."

Algol

Er hatte gerade eine Botschaft von seinem Kind erhalten. Die Verbindung über das Gemeinwesen war zwar sehr schwach in Anbetracht der Entfernung, jedoch war das Gemeinwesen durch die jüngsten Ereignisse in so großem Aufruhr, das er es trotz der Tausenden von Lichtjahren noch hören konnte.
Es gibt einen Weg mit den Jaridians zu kommunizieren!
Das war die beste Nachricht seit langem. Er war hier als Botschafter der Taelons, lebte in direkter Gefahr und seine einzigsten Verbündeten waren die Tokra-Spione Aldwon und Selina. Sie konnte sich nicht oft treffen, denn es würde auffallen, aber bei der nächsten Gelegenheit würden sie davon erfahren. Sie brauchten die Tokra um einen gemeinsamen Plan ausarbeiten zu können.
Da'an war lange genug Stratege um zu wissen, das ihre und der Rest der jaridianischen Flotte niemals gegen Sokars Schiffe bestehen würde. Sie mußten zwangsweise auf Saboteure zurückgreifen und dazu waren nunmal er und die Tokra am besten geeignet.
Es war das erste mal seit langem, daß er wieder lächelte, aber nicht zu breit, es konnte ja auffallen.
Ich halte das nicht mehr aus!
Da bist du nicht allein, aber wir können das nicht tun!
Wieso nicht? Ich meine, er wird den Mund halten, es könnte doch funktionieren!
Und was ist, wenn er uns nicht glaubt? Ich kann mich auch wie du verhalten!
Wir könnten uns mit ihm verbinden, dann wird er es verstehen!
Und wir werden dann auch die Gefahr erhöhen seinen Namen mal verständlich zu stöhnen, wenn wir mit einem gewissen Gemahl schlafen!
Ich hasse Sokar!
Er ist...
Hör doch endlich auf damit ihn zu verteidigen! Er hat dich nie geliebt und das wir er auch nicht. Außerdem, kannst du das was er tut, noch länger mit ansehen?
Nein.
Siehst du, es wird Zeit, das wir etwas unternehmen! Damals war es eine gute Idee, daß wir uns im Hintergrund hielten, aber falls sich die Taelons wirklich gegen Sokar stellen werden, dann müssen wir ihnen helfen.
Falls sie uns helfen lassen!
Das werden sie, wenn sie wissen, daß sie uns vertrauen können.
Bitte, Lili! Das werden sie nicht tun. Ich vermisse ihn genauso sehr wie du, aber du hast während deiner Zeit mit Finn auch nicht all das haben können, was du wolltest oder brauchtest. Wir werden mit ihm zusammen sein, aber nicht jetzt. Laß uns warten, ich liebe ihn auch!
Davon merkt man aber nicht viel!
Wollen wir jetzt darüber diskutieren, wer ihn mehr liebt?
Nein, ich weiß ja, aber...
Laß uns abwarten.
Gut.

SGC, Erde

Zo'or lief aufgeregt im Stargateraum umher. Er war nun schon oft hier gewesen und kannte auch einen Großteil der Leute, die hier arbeitete. Er mochte sie sogar fast alle, aber heute würde hier etwas Einmaliges geschehen. Dieser Tag würde in beiden Kulturen Geschichte schreiben. Dies Einrichtung hatte in vierzehn Jahren mehr außerirdische Rassen gesehen, als es die Taelons in hundert Jahren. Nun würde sie auch mit den Jaridians Bekanntschaft machen. Nun würde ER mit den Jaridians Bekanntschaft machen - persönlich.
Kaum zu glauben, daß die Taelons, bereits länger als er lebte, diese Rasse bekämpften und seit Beginn des Krieges kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt hatten. Nun würde er, derjenige, der noch nie zuvor etwas mit den Jaridians zu tun hatte, der sein, er diesen Krieg beendete und somit die Vernichtung beider Rassen abwendete. Früher hätte er sich über eine so bedeutende Aufgabe gefreut, doch heute wünschte er zu ersten mal seit er Synodenführer geworden war, das es Da'an geworden wäre. Er war in solchen Sachen immer besser gewesen, aber es war nun mal besser jemanden zu schicken der den Jaridians noch nicht so sehr aufgefallen war.
Die Stimme eines Leutnants. riß ihn aus seinen Gedanken: "T'than macht Probleme. Er möchte bei en Verhandlungen dabei sein. Was soll ich ihm sagen Zu'or?"
Er schreckte kurz hoch, sah der jungen Frau in die Augen und wollte sie an ihre Stellung erinnern, doch dann entsann er sich an sie. Mit einem sanften und wissenden Lächeln erwiderte er: "Schicken sie ihn zu Dr. Fraiser mit der Begründung es würde etwas nicht mit seiner Energie stimmen. Sie soll ihn dort festhalten und wenn nötig auch einschläfern, Laura."
Sie lächelte zurück und ging.
Sie war wirklich liebenswert, eine ausgezeichnete Physikerin und er mochte sie wirklich. Er hatte sich auf Anhieb gut mit ihr verstanden, wahrscheinlich weil sie etwas verband. Seine Meinung über die Menschen hatte sich geändert, denn sie waren außerordentlich, das erkannte nun auch er.
Er lächelte leicht, als er die Wut T'thans über das Gemeinwesen spürte. Er würde sich beugen und nicht an den Verhandlungen teil nehmen, dazu war er bei den Jaridians viel zu bekannt. Dafür würde er die arme Dr. Fraizer zu Tode nerven. Sie war schon mit schlimmeren Fällen fertig geworden, hatte man ihm berichtet, doch T'than hatte es schon geschafft einen Tealonarzt, der als wirklich ruhig galt und von dem er wußte, daß er nur schwer aus der Fassung zu bringen war, zur Weißglut zu treiben. Damit konnte man sich an jedem Arzt rächen. Man gab ihm T'than als Patienten. Allerdings war es für den Kriegsminister ebenfalls eine Strafe. Er haßte Ärzte und hatte, das wußte Zu'or aus sicherer Quelle, wahnsinnige Angst vor ihnen.
Plötzlich begannen die Arlarmsirenen im SGC zu heulen und das Stargate aktivierte sich. Über den Lautsprecher war ein monotones "Aktivierung von außerhalb" zu hören, während die Chevrons nacheinander einrasteten.
In wenigen Minuten würde SG1 mit den Abgesandten der Jaridians durch das Tor kommen und die schlimmsten Stunden seines Lebens würden beginnen. Neben ihn trat General Hammond in eine Paradeuniform gekleidet. Glücklicherweise war der Präsident nicht anwesend.

Zwei Tage später

"Ich bin froh, daß wir unsere Differenzen endlich begraben konnten, Synodenführer.", sagte der Jaridianbotschafter mit einer freundlichen und absolut ehrlichen Stimme.
Die ersten Chevrons der jaridianischen Adresse rasteten gerade ein.
"Ich bin ebenfalls erfreut darüber. Ebenso hoffe ich, daß unser Plan erfolgreich sein wird - in unser beider Interesse.", erwiderte Zu'or sichtlich erleichtert, daß die Verhandlungen so gut gelaufen waren.
"Alles wird wie geplant verlaufen, wir werden die Tokra empfangen und ihnen helfen so gut wir können."
"Dieses Angebot ist äußerst großzügig, aber vergessen sie nicht, das es von unbedingter Priorität ist, daß sie unbemerkt auf Algol ankommen. Wir können uns keinen Fehler leisten. Wenn Sokar einen von ihnen erwischt..."
"Ich weiß, Zu'or."
Das Stargate öffnete sich in seiner ganzen Pracht und brachte angenehme Kühle in den Raum. Der Jaridian formte den Taelongruß, seine Begleiter taten es ihm gleich. Nachdem Zu'or sich von seinen neuen Freunden auf Art der Jaridians verabschiedet hatte, drehten diese sich um und verließen Tauori, um auf ihren in Trümmern liegenden Heimatplaneten zurück zu kehren. Es würde lange dauern, bis all das wieder aufgebaut war, aber sie würden es gemeinsam tun und endlich einen sinnlosen Krieg begraben.
Als sich das Stargate wieder schloss stürmte ein wütender T'than in den Raum. Er wollte gerade mit einer Gardinenpredigt über das Verhalten gegenüber dem Kriegsminister und über die Unsinnigkeit einer Verhandlung mit den Jaridians ansetzen, als ihn das Gemeinwesen über die Erfolge der letzten zwei Tage aufklärte.
Der Kriegsminister vernahm nur noch ein gemeinschaftliches "Halt die Klappe!" von allen Taelons, einschließlich Da'an, als Zu'or den Raum verließ und sich innerlich über T'than und seine zweitägige, angebliche Virusinfektion zu amüsieren.
Alles hatte wunderbar funktioniert, Jetzt mußten sie nur noch Sokar los werden.

Algol

Er befand sich gerade in seiner Energiedusche, eines der wenigen Dinge, die an die Taelons auf diesem Planeten erinnerten.
Es wunderte ihn immer noch, daß er nun schon seit fast einem halben Jahr hier war und noch mehr wunderte ihn, daß Zu'or ihn damals hierher geschickt hatte, wobei ihm sein Kind einen ausdrücklichen Wunsch erfüllte.
Er nahm die entspannenden Energiesignaturen um sich herum wahr und suchte sein Kind über das Gemeinwesen. Er hatte sich seit mehreren Tagen nicht mehr bei ihm gemeldet, langsam begann sich der Taelon Sorgen zu machen.
Nun ergriff er die Initiative, mit Erfolg. Wenige Minuten nachdem er angefangen hatte Zu'or zu lokalisieren, erhielt er Antwort vom spürbar erregten Synodenführer.
Hatte er wieder mit dem Leutnant vom SGC geplaudert? Nein, dann hätte er ihm ganz sicher nicht geantwortet! Es mußte also etwas anderes sein.
Wenige Stunden später wachte ein sichtlich bewegter Da'an aus seiner Regeneration auf. DAS war wirklich ein Fortschritt, er würde den Tokra Bescheid geben, falls sie es nicht schon wußten. Bald war Sokar Geschichte, und vielleicht auch...
Da'an verbot sich diesen Gedanken weiter zuführen, sie würden einen Weg finden Lili von dieser Schlange zu befreien, egal was passieren würde, Lili würde nicht das Opfer sein!
Er sieht uns schon wieder so merkwürdig an!, erwähnte Lili so ganz beiläufig in ihrem geteilten Kopf.
Genra ignorierte diese Bemerkung so gut es ging, auch sie hatte die Blicke von Da'an bemerkt. Irgendetwas war heute anders. Nicht nur, das er sich seit langem, um genau zu sein seit ihrem Shuttleabsturz, wieder Zeit nahm sie genauer zu betrachten, nein er wirkte auch irgendwie glücklicher als sonst.
Er wird doch nicht etwa Sokars Vorrat an Kryss gefunden haben?!, schallte es nun etwas heftiger im Kopf der Herrscherin wieder.
Genra sendete beruhigende Signale an ihre Wirtin. Den Vorrat würde er ganz sicher nicht gefunden haben, so glücklich war er nun auch wieder nicht.
Nur eines war besonders merkwürdig: Seit sie und Ihre Wirtin geplant hatten Sokar zu verraten, achtete sie mehr auf die Bewegungen der Tokraspione und die ihres ehemaligen Schutzbefohlenen. Sie alle schienen etwas zu planen. Innerlich hatten sie sich schon so oft gemeinsam darüber aufgeregt sie nicht einfach danach fragen zu können. Aber dann wäre ihre Tarnung aufgeflogen.
Ich hab's ja gesagt! Wir müssen mit ihr reden! ,triumphierte Lili
Halt die Klappe! Wir haben das doch schon diskutiert!
Und was ist, wenn es jetzt losgeht? Hm? Dann müssen wir ihnen helfen!
Vergiss nicht, wir werden uns ihnen anschließen!
Und dafür sorgen das sie uns noch mehr mißtrauen!
Nein, wir werden sie schon von meiner Gutartigkeit überzeugen!,
versuchte Genra ihre Freundin zu überzeugen. Jedoch konnte sie sich im nächsten Moment für diese Bemerkung ohrfeigen, jetzt würde sie wieder mit diesem anderen Thema anfangen!
Gutartig? Ha! Gutartig bedeutet für mich, das ich meinen Seelengefährten nicht zwinge etwas zu essen was er nicht mag, oder ihm nicht diese Kleider oder einen gewissen Liebhaber zumute!
Oh, Liebster! Tut mir leid, aber ich werde nicht mehr mit dir schlafen, meine Wirtin findet dich zum Kotzen und ich...naja, um ehrlich zu sein, ich auch!
Ist ja gut, ich hab's verstanden!
Mutterschiff, Erdumlaufbahn
Sie wollten in genau zehn Tagen mit der Ausführung ihres Planes starten. Langsam wurde es Zeit die Truppenbewegungen zu koordinieren. Ganz sicher fragte sich inzwischen jeder Freiwillige, warum er plötzlich eingetrichtert bekam, daß die Jaridians nicht Ziel ihrer Offensive waren. Nun, damit würden sie leben oder auch sterben müssen. Zur Zeit gab es andere Probleme, als ein paar verwirrte Freiwillige. Vielmehr überlegte Zu'or nun schon seit einigen Tagen, wie er die Kriegsschiffe zum vereinbarten Treffpunkt bringen sollte, ohne Sokars Aufmerksamkeit zu erregen.
Er grübelte gerade über den Sternenkarten der betreffenden Region, als Liam neben ihn trat.
"Kann ich ihnen vielleicht helfen, Zu'or?"
Seitdem Da'an auf Algol war, war Sandoval dem neuen nordamerikanischen Companion zugeteilt, weil dieser sich weigerte, einen Nichtimplantanten als Beschützer zu akzeptieren. Ty'ar war da schon immer sehr wählerisch gewesen. Allerdings leistete Kincaid zu gute Arbeit, um ihn zu entlassen, deswegen hatte er Ty'ar den immer nerviger werdenden Sandoval zugeteilt und sich selbst Kincaid geschnappt.
Früher hielt er ihn für inkompetent und vollkommen unfähig, vermutete sogar Verbindungen zum Widerstand, jedoch hatte sich seine Meinung über ihn seit dem Shuttleabsturz geändert. Er hatte damals verdammt viel riskiert.
Ohne großartig darüber nachzudenken antwortete er ihm:
"Ich überlege grade, wie ich unsere Schiffe zum Treffpunkt bringe, ohne Sokar auf den Plan zu rufen!", sagte er leicht genervt.
Nun saß er schon seit Stunden daran und fand einfach keine Lösung.
"Gibt es vielleicht einen von ihnen besetzten Planeten in der Gegen?", fragte Liam etwas überrascht, nicht gleich angefaucht zu werden. Zu'or mußte wirklich am Ende sein.
"Nur einen Planeten - der auf dem wir die Skrills gefunden haben und ....Das ist es!", sprang der Synodenführer auf.
"Was?"
"Sie sind wirklich brillant Liam, sind sie sicher das sie ein Mensch sind?"
Liam schluckte schwer, hatte Augur seine letzten Bluttest nicht gefälscht? Wußte Zu'or von seinem Kimerateil? Nur mit Mühe brachte er ein kleinlautes "Ja" heraus.
"Das ist perfekt. Wir geben einfach vor, das wir Grund zur Annahme haben, daß sich auf dem Planeten der Dorvaner ein Aufstand zu bilden droht und daß wir das unbedingt verhindern müssen, da ja von dort ein Großteil unserer Versorgung kommt!", führte Zu'or mit entrücktem Blick aus, während er sich ohne auf seine Umgebung zu achten zum Kommandosessel begab und einen Datenstrom öffnete.
"Was meinen sie?", fragte Liam immer noch etwas begriffsstutzig. Immerhin hatte er bis jetzt an einer Ausrede für seine Kimeragene gearbeitet.
Doch Zu'or hörte Liam gar nicht mehr. Er gab bereits notwendige Befehle an die Flotte. Wieso war er da nicht gleich drauf gekommen?
Insgeheim freute er sich, daß nicht T'than, sondern er diese Idee hatte, von Kincaids Vorschlag mußte ja niemand etwas erfahren.
Er war manchmal so und so viel zu begriffsstutzig, als daß er seine Interventionen verstand! Wieder ein Vorteil an diesem Nichtimplantanten.

Algol

"Was meinen sie, will er von uns? Und das auch noch mitten in der Nacht?!"
"Ganz sicher läuft etwas nicht nach seinem Plan!"
Sie liefen schnell, umringt von Jaffa, in die Privatgemächer des Herrschers. Es war wirklich seltsam dort empfangen zu werden. Da'an selbst war noch nie dort. Lili hatte diesen Raum zwar schon oft gesehen, aber immer befand sich ein gutgelaunter Sokar darin und icht der Teufel, der jetzt durch die Zimmer wirbelte, den Dienern das Leben schwer machte und jeden anschrie der ihm zu nah kam.
"Etwas großes!", erwiderte Da'an eilig, während er in seiner grazilen Art schnell durch die Gänge stürmte.
"Sokar! Was ist denn los?", fragte Genra in dem ihr sanftmöglichsten Tonfall. Langsam fing sie sogar an sich vor diesem etwas zu Ekeln. Wieviel Einfluß Lili doch auf sie hatte!
"Diese Taelons! Da'an was geht da vor sich?!", schrie er sofort den Außerirdischen an, welcher so tat, als würde er von alledem nichts wissen, was natürlich eine glatte Lüge war.
"Was meinen sie?", fragte er so unschuldig wie möglich.
"Ihr kleiner Chef hat offensichtlich veranlaßt, daß sich ihre Flotte hierher bewegt, ihre gesamte Flotte!", speichelte er Da'an an.
Wenn er so weiter macht, wird er noch Schaum vor den Mund kriegen!, kommentierte Lili.
"Ich wurde über nichts der gleichen informiert. Also wird es nicht mit ihnen zu tun haben.", sagte Da'an so ruhig wie möglich und sah Sokar direkt in die Augen.
"Und was liegt dann so wichtiges hier, daß die ganze Flotte benötigt wird?!"
Jetzt wurde es zuviel, Sokar würde gleich handgreiflich werden und so schaltete sich Genra ein.
"Sokar. Was sollten uns die Taelons schon verheimlichen? Sie wissen, daß du sie besiegen kannst. Sie werden es nicht wagen dich anzugreifen. Und wenn? Was sind schon ein paar Kriegsschiffe gegen deine Macht?", sagte sie sanft, während sie ihn von hinten umarmte und von Da'an wegzog.
Dieser schien die Berührung zu genießen und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf Lilis Körper.
"Gehen sie, Da'an.", hörte der Taelon kurz bevor Genra die Lippen des Herrschers mit einem sanften Kuß verschloss. Zum ersten mal in seinem Leben war er für die Zuneigung, die Sokar für die Pilotin empfand, dankbar.
Igitth! Hättest du dir nicht was anderes einfallen lassen können. Jetzt haben wir Da'an schon wieder vor den Kopf gestoßen...
..aber sein Leben gerettet!
, fiel Genra ihrer Wirtin ins Wort.
Da'an hatte die Gemächer Sokars gerade verlassen, als dieser sich von den Lippen seiner Geliebten befreien konnte und
sie verheißungsvoll ansah. Langsam würde er wirklich verrückt!
Aber jetzt würde diese Feststellung auch nichts mehr nutzen. Tatsache war, daß die Taelons einen Plan hatte, zweifellos waren auch die Tokra daran beteiligt. Die Taelons waren zwar überheblich, aber nicht dumm. Sie würden ihre Flotte nicht ins Verderben rennen lassen.. Sokar unterschätzte diese Energiewesen, aber sie würden diesen Fehler nicht begehen.
Jetzt war es Zeit zum Handeln, unumschränkt!
Was will sie bloß von uns?, grübelte Cheftu im Kopf seines Wirtes Aldwin. Umringt von zwei Jaffa wanderten sie durch den prunkvollen Palast von Algol, ein unwirklicher Planet. Das hier jemand einen Palast hinbaute? Die Aussicht war einheitlich aschgrau. Nichts wuchs hier und die einzige Möglichkeit an Nahrung oder Wasser zu kommen war das Stargate. Hier war es unmöglich zu entkommen, ein Fakt den der Teufel, nach der Zerstörung Net'hus nur zu gerne nutzte.
Sie hatten gerade ein interessantes Gespräch mit Da'an gehabt. Er hatte sie über die Geschehnisse in Sokars Quartier informiert, zweifellos war er am Boden zerstört. Ganz sicherer wäre es ihm und Selina nicht anders ergangen, hätten sie eine so gute Freundin in den Armen des Teufels gesehen. Merkwürdig war nur, daß sie den Taelon mit ihren Interaktionen retten wollte, nicht grade typisch für eine Goa'uld. Vielleicht hatte Lili sie ja doch beeinflußt.
Sie würden bald Gelegenheit haben es herauszufinden. Sie waren vor der großen Tür der Herrscherin angekommen. Zwei leichtbekleidete junge Mädchen öffneten die Türen von innen und zum Vorschein kam ein kleiner Palast für sich, eingerichtet mit viel Prunk.
Die Bewohnerin stand am nicht zu kleinen Fenster und beobachtete den Sonnenaufgang auf Algol, das einzige was einen Besuch auf dieser Welt lohnenswert machte.
Mit kurzen Sätzen befahl sie den Jaffa zu gehen, welche dank ihrer Tonart keinen Widerspruch erhoben. Die Mädchen verließen den Raum ohne aufgefordert zu werden.
Nun drehte sich Genra zu ihm um und ließ ohne Vorwarnung ihren Kopf nach vorne fallen. Wenige Sekunden später erhob dieser sich ganz vorsichtig und langsam und brachte ein breites, herzliches Lächeln zum Vorschein.
"Aldwin, Cheftu! Es freut mich euch endlich mal richtig wiederzusehen.", begrüßte sie nun auch noch eine menschliche Stimme. Das allein reichte schon um die Symbionten aus der Fassung zu bringen. Sie brachten zwei Meter mehr Abstand zwischen sie und die ihnen gegenüberstehende Frau, welche nun ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter zog.
"Gut, ich kann euch ja verstehen. Ich meine wir verhalten uns wie Goa'uld und heute müßten wir eigentlich furchtbar gelaunt sein. Sokar hatte mal wieder gute Laune, aber das ist noch kein Grund mich so zurück zu weisen. Wir können Genra vertrauen!", setzte sie hinzu, während sie sich wieder zum Fenster drehte
"Ich vertraue ihnen Majestät!", versuchte Cheftu seine Tokrazugehörigkeit zu tarnen, es konnte ja auch eine Falle sein.
"Nein, das tut ihr nicht. Kein Tok'ra würde mir vertrauen, würde uns vertrauen, denn ihr denkt ich imitiere mich nur, aber egal was ich tue ihr werdet mir nicht glauben.", erwiderte Lili etwas traurig und überließ Genra wieder die Kontrolle.
Sie wußte es also doch! Ohne zu zögern zog Cheftu seine versteckte Zat und...

Jaridia

"Und, ist die taelonische Flotte am Treffpunkt?", fragte der Führer der provisorischen Regierung.
"Sie sind auf dem Weg, es gab offensichtlich Probleme, die aber gelöst wurden."
"Wollen wir hoffen, daß diese keine Falle ist!"
"Haben wir denn eine Wahl?"
"Gerade das macht mir Angst. Mobilisieren sie alle notwendigen Schiffe, nehmen sie die Hilfe der Tokra in Anspruch und....."
"Was?"
"...geben sie den Befehl zum Aufbruch, ich werde hier bleiben. Sie werden das Kommando übernehmen."

Algol

Er schoß! Einmal, er schoß ...kein zweites Mal.
Genra sank schmerzerfüllt zu Boden. Sie wußte insgeheim, daß dies passieren würde, aber jetzt war es zu spät. Jetzt waren sie dem Wohlwollen des Tokra ausgesetzt, und des Außeriridischen, der unverständlicherweise in ihrem Quartier war.
Da'an, wie auch immer er hier rein gekommen war, kniete sich schnell neben sie und legte ihren Kopf auf seinen Schoß.
Genra konnte die Kontrolle über den geteilten Körper übernehmen, jetzt mußte Lili alleine klar kommen.
"Da'an.", lächelte diese schmerzerfüllt.
"Lili, ganz ruhig, wir werden dich schon irgendwie von ihr befreien.", flüsterte der Taelon ganz sanft und strich ihr sanft über das inzwischen lange Haar.
"Nein, das ist nicht nötig. Ich habe doch die Wahrheit gesagt, sie ist nicht so, wie ihr..", sie stoppte, sie würden ihr doch so und so nicht glauben. Sie mußten einen Beweis haben, irgendwie verständlich.
"...ich denke, ihr werdet mir nicht glauben, hab' ich Recht?"
Da'an und Aldwin nickten etwas zaghaft.
Lili lächelt leicht und erhob mit Mühe und Not ihre rechte Hand. "Dann sollte ich es dir wohl zeigen, Da'an."
Ohne ein weiteres Wort ergriff dieser ihre Hand.

Irgendwo zwischen Algol und Jaridia

Es war irgendwie beängstigend. Obwohl sie noch nie von dieser Rasse gehört hatten, obwohl sie sich mit ganz anderen Dingen beschäftigten, irgendwoher kam ihnen diese Rasse bekannt vor. Sie besaßen eine Art integrierte, biologische Handspange, sie nannten es Shakarava. Bald würden sie mehr Zeit haben, sie über diese Rasse zu informieren, jetzt gab es wichtigere Dinge.
Sie haßten die Goa'uld, das war von Vorteil, jedoch würden sie es nicht sein, die sich wie welche benehmen mußten. Sie würden irgendwann den Palast stürmen und Jaffa abschlachten dürfen und sie, sie mußten in diesen unbequemen, prunkvollen Brokatkleidern herumstolzieren, mit falschen Jaffas im Schlepptau, so tun als würden sie zu Sokars Gefolgsleuten gehören und ein paar Bomben anbringen. Und alles nur für die Tauori. Zugegeben, sie konnten Sokar los werden und die Tauori lieferten auch immer gute Wirte, aber warum mußten sie dann auch noch diesen nicht primitiven Glühbirnen und ihrer unasähnlichen ???? Verwandtschaft helfen?
Irgendwann würden sie eine Antwort darauf erhalten, aber hoffentlich eine gute.
Darin waren sich Wirt und Symbiont einig.

Irgendwo zwischen Erde und Algol

Es war schon schlimm genug, daß er nicht bei den Verhandlungen dabei gewesen war, aber das hier schoß wirklich alles ab. Was dachte sich dieses Kind eigentlich?! Erst führte es die Verhandlungen und dann stellte es ihn an die Front. Gut, er war Kriegsminister, aber der Synodenführer hätte ruhig für seine ‚Fehler' gerade stehen sollen. Und das Deprimierenste an diesem wahrscheinlich tödlichen Tag: Da'an war mal mit Zu'or einer Meinung!
Kein Wunder, bei ihrem letzten Gespräch über das Gemeinwesen hatte er irgendwie verwirrt, geschockt und doch glücklich gewirkt. Er hatte doch kein Kryss genommen? Nein, in dieser Krisensituation war das ganz sicher nicht der Fall, jedoch zweifelte T'than langsam dran, daß er seinen Part des Planes noch korrekt ausführen konnte. Vielleicht hatte er ja auch schon längst einen Pakt mit Sokar abgeschlossen, um seinen Hals aus der Schlinge ziehen zu können, wenn es schief ging, woran der Kriegsminister fest glaubte. Er konnte nur hoffen, daß Da'an seine Loyalität zu seiner eigenen Rasse nicht verloren hatte. Diese konnte bei den Veränderungen, die er während der kurzen zeit auf der Erde durchgemacht hatte, durchaus auf der Strecke geblieben sein.
Eine weitere Sorge waren die Kriegsschiffe. Sie waren ausgerüstet, wirklich gute Taelons, Menschen (auch wenn sie primitiv waren, waren sie doch gute Kämpfer) und viele kompetente und inkompetente Mitglieder anderer Spezies , welche die Taelons im Laufe der Jahrtausende unterworfen hatten. Im Großen und Ganzen eigentlich die beste Streitmacht, die man sich Wünschen konnte und T'than war Stolz auf eine solch gute Armee. Nur, konnten sie einer Armee von zum Töten abgerichtete Jaffas mit ausgezeichneten Waffen, Schutzschilden und den Willen für Sokar in den Tod zu gehen etwas entgegensetzen?
Die Zeit und der Kampf würden es zeigen!

Algol

"Da'an?", wagte Aldwin vorsichtig zu fragen. Seit mehr als einer halben Stunde saß er nun schon so da. Lili oder Genra, oder Beide, auf dem Schoß, seine Linke mit ihrer rechten Hand aneinander gepreßt, mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht. Es mußte wirklich interessant und beruhigend sein.
Und was ist wenn sie ihn manipuliert?!, fragte ihn Cheftu wütend.
Darauf konnte man eigentlich nicht mehr sagen, als den Symbionten nur an ein sehr altes Streitgespräch und ein eindeutiges Ergebnis erinnern. Niemand konnte einen anderen Menschen ohne Handspange kontrollieren oder in irgendeiner Weise manipulieren.
Plötzlich leuchtete Da'an für ein paar Sekunden auf, um dann noch glücklicher zu wirken und seine Handfläche von Lilis zu trennen, allerdings nur widerwillig.
Nun öffnete auch Lili ihre Augen, sie schien entspannt, gar nicht so, wie man nach einem Betäubungsschuss mit einer Zatwaffe wirkte.
"Wir können ihr trauen, Aldwin.", sagte Da'an sehr viel sanfter als sonst.
"Gut, daß ihr das jetzt wißt. Dann können wir uns ja auch den Plänen von Sokars Gemächern widmen....", flüsterte sie, während sie sich langsam erhob und nach einer kurzen Pause, erfüllt von übelerregendem Schwindel an Aldwin gerichtet fortfuhr: "...Aldwin, Cheftu, tut das nie wieder oder wir vergessen, was wir uns vorgenommen haben."
Eine reich bekleidete Frau schlich durch die Gänge des königlichen Palastes auf Algol. Ihr Haar war lang und umspielte ihr zart geschminktes Gesicht, ihr dünnes langes Kleid wirbelte im leichten Luftzug, der durch die Gänge wehte.
Vor einer großen zweiteiligen Tür angelangt, öffnete sie die eine schwere Hälfte vorsichtig einen Spalt breit und schlüpfte wie eine Elfe hindurch. Sie hatte etwas zu erledigen, ganz sicher würde es ihr Spaß machen, dem Opfer jedoch nicht ganz so viel Freude bereiten.
"Seit vorsichtig, die Wachen sind hier wachsamer!", flüsterte der Tok'ra, als er
mit seinen Freunden und den Mitgliedern von fünf SG-Teams durch die Gänge des großen Palastes schlich. Bis jetzt hatte alles wunderbar funktioniert. Die Schiffe der Jaridians warteten wie geplante, das Tel'tac war noch nicht entdeckt und gerade konnte man auch die drei Spione erblicken. Gemeinsam würden sie sich auf den Weg zu Sokars Quartieren machen und den Teufel in sein eigenes Heim schicken: die Hölle.
"Wir können ihr trauen, sie übernimmt Sokar! Wir müssen nur noch für die Zerstörung sorgen, sind die Bomben bereit?"
"Ja!", antwortete Martouf. Es war wirklich schön Aldwin mal wieder vor sich zu sehen.
"Wie will sie das mit Soki eigentlich regeln?", fragte ein etwas verdutzter O'Neill, wenigstens hatte er seinen Humor nicht verloren.
"Hat sie nicht gesagt, aber nach ihrem teuflischen Grinsen zu urteilen... ich möchte nicht in seiner Haut stecken!", erwiderte Aldwin breit grinsend.
"Mein Herr, mein Gebieter, mein Adones, wo bist du?", trällerte die mit äußerst wenig bekleidete Frau, als sie in den Gemächern des Teufels eintraf. So lange er sie nicht sah hatte sie ein teuflisches Lächeln aufgesetzt und schlich sich vorsichtig durch den Raum.
Im Schlafzimmer angekommen fand sie die immer dort postierte Handspange, eine perfekte Ergänzung zu ihrer Zat.
"Ich bin hier.", ertönte eine gut gelaunte Stimme.
Er hatte keine Ahnung was ihn erwartete, ganz sicher freute er sich auf eine atemberaubende Nacht mit seiner kleinen Sklavin, aber er würde etwas viel besseres erhalten.
Er kam aus seinem Büro, falls man den großen Saal so nennen konnte und rannte wie ein jagdbereites Raubtier auf Genra zu, nahm sie in seine Arme und trug sie in Windeseile zum Bett.
Ob wir ihm den Schwanz abschneiden sollten?
"Gut, Martouf, du und Selmak übernehmt die Befreiung der Gefangenen, SG 4 hilft euch...", Aldwin war gerade dabei die Aufgaben der einzelnen Teams zu verteilen, als irgendjemand fragte, wo denn eigentlich Da'an sei. Tatsächlich hatte er ihn seit kurzem nicht mehr gesehen. Dieser Taelon würde doch nicht etwa.... Weiter dachte er einfach nicht, es gab wichtigeres zu erledigen, Da'an wußte, wie er entkommen konnte, er war eben auf sich allein gestellt.
Hoffentlich wußte er das auch!
"Oh, oh, Sokar! Das macht man doch nicht"
"Ich bin dein Gott, ich darf alles!", lächelte ein sehr erregter Mann zurück.
"Mein Held, warte doch mal, du kommst mir viel zu früh!", aber da war es schon geschehen, Sokars Manneskraft war erneut erschlafft und diesmal auch der ganze daran hängende Rest dazu!
"Wie mir scheint mußt du mal deinen Wirt wechseln, Schatzi.", schmollte sie leicht gespielt. Langsam wurde es Zeit dem Spiel ein Ende zu setzten!
Ein teuflisches Grinsen bildete sich auf Genras Gesicht.
"Wie wäre es mit einem kleinen Spiel?", flüsterte sie verführerisch in die Ohren ihres baldigen EX-Meisters.
"An was denkst du denn da?", lächelte er abgehetzt. Er wurde doch tatsächlich alt.
"Es gibt da ein Spiel auf Tauori.. lehne dich einfach zurück und genieße es.", erwiderte sie, ein Paar Handschellen aus ihrer Kleidung fischend. Glücklicherweise hatten sie noch Kontakt zur Erde.
Sokar war schnell gefesselt, offensichtlich vertraute er ihr voll und ganz, oder sein Gehirn hatte in den letzten Stunden unter Sauerstoffmangel gelitten, durchaus möglich.
Sie setzte sich auf seinen Oberkörper, als würde sie sich auf dem Rücken eines Pferdes platzieren und musterte ihn eingehend.
"Was nun?", fragte er neugierig wie ein Kind vor der Bescherung am 25. Dezember. Diesmal würde der Weihnachtsmann jedoch nichts gutes bringen, er war ja auch nicht artig.
"Jetzt..", begann sie überlegend "...jetzt... sollte ich eigentlich anfangen deinen kleinen Freund mit meinem Mund zu stimulieren und dann..", sie merkte wie etwas unter ihr hart wurde "..und dann sollte ich ihn wahrscheinlich in mich einführen, dir vielleicht noch ein paar Kratzer, Bißpuren und Knutschflecken am Oberkörper verpassen und...", es wurde feucht unter ihr und das hart gewordene Stück Fleisch erschlaffte "..und dann sollte ich wahrscheinlich kommen und sagen wie gut du doch im Bett bist, vielleicht sogar in Ohnmacht fallen, aber...", sie erhob sich und ging erneut zu ihren Sachen, während er etwas von "Warum quälst du mich so?!" brüllte, jedoch ignorierte sie ihn vollkommen, als sie den Taelon, der geschockt am Eingang stand betrachtete. Er schien schon eine ganze Weile dort gestanden zu haben.
Ihre Blicke trafen sich wie von selbst.
Langsam und bedächtig griff sie in den Haufen aus Kleidung und holte ihre Zat daraus hervor, ließ Da'ans Blick jedoch nicht los und verdeckte die Waffe vor ihrem baldigen, toten Geliebten.
"...irgendwie ekelst du mich dazu zu sehr an!", flüsterte sie immer noch verführerisch, als sie ihre Waffe auf ihn richtete und feuerte...
Einmal.. sie ließ den Blick des Taelons nicht los.
Zweimal... Tränen begannen ihr übers Gesicht zu laufen.
Dreimal... Da'an kam ihr entgegen und nahm sie in den Arm, während der Teufel in sein Reich verschwand.
"T'than an Aldwin! Haben sie ihre Aufgabe erledigt?", ertönte die ungehaltene Stimme des Kriegsministers über das Funkgerät.
Aldwin hatte gerade die letzte Sprengladung an den Kriegsschiffen angebracht, als ihn dieses kleine, blaue, ovale Etwas störte. Genervt nahm er es in die Hand, betätigte einen kleinen Knopf und sprach hinein.
"Ja, ich bin fertig, die anderen auch, aber wir haben Da'an verloren!"
"Wir können jetzt nicht auf ihn warten, es dauert nicht mehr lange bis wir ankommen, er wird schon wissen wie er entkommen kann!", erwiderte das Funkgerät blechern wie immer.
"Verlassen sie Algol mit den Shuttles, ich möchte nicht riskieren, daß sie sich noch mehr in Gefahr bringen."
"Aber was ist mit...?", fragte Aldwin etwas ungläubig, sie konnten seinen außerirdischen Freund doch nicht einfach so im Stich lassen!
"Er wird wissen, wie er zu entkommen hat! Verschwinden sie nun endlich!"
Sie standen nun schon seit geraumer Zeit so da, sie hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Nun war sie fähig, ihr Wirtin war fähig zu sprechen.
"Warum sind sie noch hier? Sie sollten doch mit den anderen... .", sie verstummte plötzlich, als sie den Ausdruck in seinen Augen erkannte.
Er war wütend, wütend auf Sokar, wütend auf jeden einzelnen Goa'uld, den er kannte oder nicht kannte.
"Warum bist du hierher gekommen?", fragte sie mit belegter Stimme.
"Ich hatte Angst, daß ihr es euch anders überlegt.", flüsterte er sanft.
"Wir hassen ihn...und trotzdem trauern wir um ihn. Das hättest du nicht sehen sollen."
"Ich habe es gesehen, jetzt weiß ich das ich dich liebe."
Ein leichtes lächeln zuckte über ihr Gesicht.
"Das wußten wir schon lange, aber wir sollten.."
"unser Gespräch später fortsetzten.", er schmunzelte leicht, eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft.
"Majestät, ist alles in Ordnung?", erklang plötzlich eine Stimme von draußen. Sie gehörte eindeutig einem Jaffa der Leibwache, vielleicht hatte sie Sokar doch zu früh getötet.
Langsam öffnete sich die Tür...
"Wo sind Da'an und Lili?", fragte ihn Samantha Carter, als sie dem Tok'ra von der anderen Seite des Landefeldes entgegen stürzte.
Genra hatte den Jaffa eine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Gesüßten Wein, vermischt mit etwas von einem Narkotikum. Das hatte die ganzen Wachmannschaften aus dem Weg geräumt.
"Da'an ist immer noch nicht aufgetaucht, aber wir können nicht länger warten, T'than und die jaridianische Flotte werden bald hier eintreffen.!"
Auf diese Anweisung hin stiegen die Attentäter in die Shuttles, welche langsam abhoben und noch in der Atmosphäre in den Hyperraum eintraten.
Jetzt gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr, oder?
"Oh, Majestät, ich wollte nicht..", kniete der Jaffa vor seinem Meister nieder. Dieser trug einen langen roten Mantel, die Kapuze über seinen Kopf gehängt, tief ins Gesicht gezogen.
Der vermeintliche Sokar hab seine Hand bedächtig, um den Untertan zum Schweigen zu bringen.
"Wir wünschen abzureisen!", erklang eine weibliche Stimme vom Bett. Sie hatte sich dort unter der Bettdecke verkrochen und lugte vorsichtig darunter hervor, offensichtlich trug sie nichts an ihrem Körper.
Der Jaffa sah fragend zu seinem Herren auf, welcher dem Jaffa still zu verstehen gab, daß er wünschte Algol zu verlassen.
"Wünschen sie das Cha'pa'ai zu benutzen?"
Wieder ein Nicken des Teufels.
Der Jaffa verließ die Gemächer seines Herrschers, um alle wichtigen Vorbereitungen zu treffen.
"T'than, wir werden in wenigen Minuten eintreffen.", ertönte die Stimme des Piloten der Thesan. Sie war ein wunderbares, weniges und ausgesprochen effektives Kriegsschiff, welches schon viele Schlachten überstanden hatte.
"Was ist mit den Schiffen der Jaridians?", fragte der Kriegsminister stark erregt. Dieses Gefühl irgendetwas tun zu müssen überkam ihn immer vor einer Schlacht, nur das diesmal die Jaridians auf ihrer Seite kämpften und nicht auf der anderen Seite der Front standen. Diesmal würden dort Goa'uld-Mutterschiffe stehen, falls die Krieger bereits gemerkt hatten, was vor sich ging.
"Warum sind alle in Alarmbereitschaft versetz worden, Jaffa!", fragte die Königin über Sokars Reich empört. Sie und ihr Mann waren auf dem Weg zum Sternentor, wurden jedoch ständig von Erschütterungen aufgehalten.
"Die Taelons und Jaridians haben sich gegen uns gestellt Majestät. Wir werden sie bald vernichtet haben.", erwiderte der Primus Sokars so unterwürfig wie möglich. Er konnte Genra noch nie leiden.
"Dann wäre es besser, wenn du deine Truppen beaufsichtigst, wir werden das Cha'pa'ai auch allein finden."
"Aber...", setzte der mißtrauische Untertan zur Erwiderung an und blickte Hilfe suchend zu seinem Meister. Dieser sah ihn nur unverwandt an.
"Mein Pharao schwebt noch in anderen Gefilden", erklärte Genra das Verhalten des Teufels lächelnd, zog diesen zu sich heran und gab ihn einen leidenschaftlichen Kuss.
Da'an hatte Mühe seine menschliche Fassade zu halten, angesichts der berauschenden, neuen Erfahrung.
Nun nickt der Jaffa verstehend, lächelte verschmitzt und ging. Sie waren allein, was Da'an in seinem Sokar-Kostüm dazu veranlasste sein vorgetäuschtes Aussehen für einen kurzen Moment abzulegen.
"Kriegsminister! Sie starten die ersten Todesgleiter!", rief ein Mensch von der taktischen Konsole. Nein, von einem Platz aus. Er hatte sich wirklich zu viel mit Star Trek befasst, zweifellos ein interessantes Thema, aber nicht real, was es wahrscheinlich auch nie sein würde.
"Geben sie den Shuttles das Signal zum Abfangen. Hoffen wir, das unser kleiner Akt auf dem Planeten bald Früchte trägt."
"Gut, jetzt müßten wir noch hier rum und dann, da ist es ja schon!"
Sie liefen nun schon seit fünf Minuten allein durch den riesigen Komplex. Da'an hatte nicht einmal mehr von der Existenz eines Stargates auf diesem Brocken, nur so konnte man Algol definieren, gewußt. Nicht einmal Aldwin hatte diese in Erfahrung bringen können, aber trotz dieser mehr als hohen Geheimhaltungsstufe war das Stargate gut gesichert.
"Was nun?", fragte der Taelon ernüchternd, sich schon auf der nächsten Ebene sehend.
"Wir haben schon wieder ein Shuttle verloren! Und es kommt immer mehr Nachschub, Kriegsminister!", rief ein Mensch durch den Lärm auf der Brücke.
Konsolen stoben auseinander, Kabel explodierten und wahrscheinlich lagen auch schon ein paar Tote auf der Brücke, so vermutete T'than. Glücklicherweise ließ sich diese Vermutung durch den Rauch, der das Kommandozentrum der Thesan in eine kleine, heiße Moorlandschaft zu verwandeln schien, nicht bestätigen.
"Wie sieht es mit den Jaridians aus!", brüllte er von seinem Stuhl aus, dem Menschen entgegen. Er glaubte sich zu erinnern, das es sich dabei um einen Ingenieur vom Mutterschiff handelte, Zu'or nannte sie Jadzia Pierson.
"Noch schlechter! Sie haben bereits drei Sokarakreuzer verloren!", schrie das junge Weibchen zurück.
"Jaffa, kree!", durchzog die Stimme der Herrscherin die Halle, in der sich das Cha'pa'ai befand.
"Meine Königin, was wünscht ihr?", fragte der Anführer der Jaffa. Er schien sie ausgebildet zu haben, so alt war er. Sicher würde die Larve in seiner Bauchtasche bald einen Wirt benötigen.
"Dir wird ganz sicher aufgefallen das wir angegriffen werden.", eine Erschütterung bestätigte ihre Aussage. "Wir wollen abreisen!", setzte sie befehlender als zuvor fort, als sie wieder fest auf ihren Beinen stand.
"Was ist mit meinem Herr?", fragte nun der Jaffa verdächtig, es war ungewohnt, daß der Teufel sich so im Hintergrund hielt.
"Du wagst es meine Befehle in Frage zu stellen, JAFFA!?", schrie sie ihn mit leuchtenden Augen in der Sprache der Goa'uld an.
Dies schien gewirkt zu haben. Auch wenn er noch mißtrauisch war, so ließ er sie jetzt zum Tor vor.
Plötzlich explodierte etwas hinter ihr, was einige Jaffa getötete hatte, es schien also doch noch gut, für sie zu laufen.
"Jaffa, kree! Helft euren Kameraden den Palast zu verteidigen1", schrie sie erneut durch die nun folgende, trügerische Stille der großen Halle.
Der skeptische Jaffa war offensichtlich auch tot und gab seinen Untergebenen somit den Beweis für die Macht Sokars.
Sie befolgten die Befehle der Goa'uld ohne mit der Wimper zu zucken, schienen sich sogar auf den Kampf zu freuen, als sie Kampfparolen schreiend aus der Halle stürzten.
Nun, konnte sie in Ruhe die Koordinaten eines sicheren Planeten, zumindest war er das noch zu ihrer Zeit, eingeben.
Gemeinsam verschwanden ‚Lord Sokar' und seine Königin durch das Sternentor.
An einem kleinen Generator, der den Palast des Herrschers über Leben und Tod mit Strom versorgte, klebte eine kleine, sehr effektive, mit Tokra- und Taelontechnologie verbesserte Sprengladung. Die Zeitschaltuhr zeigte mehrere Nullen und an letzter Stelle eine 1 und eine 0. Langsam verwandelte sich diese in eine 9...8...7...6...5...3...2...1
Das Stargate schloss sich.
Ein Sokarakreuzer ging zu Bruch, im selben Augenblick ein Mutterschiff und dann explodierte ein vom Weltraum aus winziges Gebäude auf dem Planeten Algol.
Das Ereignishorizont kollabierte und gab am anderen Ende einen Taelon und eine Tok'ra frei.

SGC, eine Woche später

Der Stargate-Raum war völlig überfüllt. Nicht von Soldaten und Wissenschaftlern, wie das sonst der Fall war, nein, diesmal waren es Taelons, Jaridians, Tok'ra, Asgard (für Parties waren sie immer zu haben) und die Mitglieder des Stargate-Programmes, also doch Soldaten und Wissenschaftler.
Inmitten dieser berauschenden Feier standen Lili Marquette und ihr Symbiont Genra. Wie es weitergehen sollte, das wußten sie noch nicht, aber eines stand fest: Es würde eine friedliche Zukunft, frei von Sokar sein.
Die Tok'ra wußten noch nicht, ob und wieviel sie ihnen vertrauen konnten. Wenn nicht, so hatte ihr Zu'or ihren alten Posten als Pilotin und in diesem Fall auch als Beschützerin von Da'an angeboten. Es war offensichtlich, das er Liam um nichts in der Welt wieder her geben wollte Er hatte seinen Spaß an seinem neuen, etwas provozierenderen Beschützer. Innerlich schüttelte sich Genra vor lachen, wenn sie sich Zu'or und Liam in einem Gespräch vorstellte: Unglaublich, das der Anführer, der inzwischen aufgelösten, Widerstandsbewegung und der Synodenführer sich so gut vertrugen. Jetzt würden die Taelons anders reagieren und wenn sie es nicht taten, bekamen sie Ärger mit den Tok'ra, Asgard und natürlich den sehr intelligenten Menschen, welche inzwischen alle vom Stargate-Programm wußten, wenn auch erst seit gut einer Woche.
Sie begann sich umzuschauen:
T'than, er sah noch etwas angeschlagen von der Schlacht aus, obwohl diese sich nach Vernichtung des Palastes zum positiven entwickelt hatte, und unterhielten sich mit mehreren Jaridians sehr angeregt über irgendein wichtiges Thema. Wahrscheinlich ging es um den Friedensvertrag und die Hilfeleistung zum Wiederaufbau Jaridias.
Martouf, Sam und der Rest von SG1 Erzählten Thor gerade irgendwelche lustigen Anekdoten aus ihrer Jugendzeit.
General Hammond mußte sich wieder das Gejammere vom Präsidenten anhören und...wo war Da'an?
Sie verrenkte sich ihren Hals, sie mußten unbedingt wieder etwas mehr Sport betreiben, und suchte den ganzen Raum nach dem nordamerikanischen Companion ab. Sie fand ihn nicht, aber er würde sich schon irgendwann hier einfinden.
Dafür jedoch bewegte sich Garschuw auf sie zu, entweder um ihr ihr Mißtrauen auszusprechen, oder sich einigermaßen mit Genra anzufreunden.
"Woran erinnert mich diese Szenerie nur?", fragte sie gespielt überlegend.
"Ich weiß nicht, vielleicht an ein ähnliches Treffen vor mehreren Jahren, bei dem ich etwas unglücklicher war?", erwiderte Lili lächelnd.
"Ich muß mich bei euch entschuldigen.", sagte die Tok'ra-Oberin etwas ernster.
"Wofür denn?"
"Dafür daß ich euch nicht getraut habe, als ihr vor einer Woche bei uns angekommen seit."
"Garschuw, ich hätte nicht anders reagiert, sogar Genra muß sich das eingestehen. Wir sind ziemlich mißtrauisch geworden, immerhin hätte Sokar uns jederzeit beseitigen können."
"Ja, aber das hat er zum Glück nicht.", gestand sich Garschuw lächelnd ein.
"Garschuw, du hast Jacob ganz sicher nicht allein gelassen, nur um dich bei mir zu entschuldigen . Was ist los?"
"Ähm, wir haben beschlossen dich wieder im aktiven Dienst bei den Tok'ra wiederaufzunehmen."
"Soll ich mich darüber freuen oder weinen?", fragte nun Genra.
"Eher freuen, wenn du dich als Diplomatin verstehst, Genra.", erwiderte Garschuw verschwörerisch. In ihrem Kopf hüpfte Jossuf auf und ab, vorfreudig auf das, was kommen würde.
"Nun, Martouf und Samantha haben sich überlegt, wieder bei den Tok'ra zu leben und wir brauchen nun jemanden als Verbindung zu Tauori hier. Ihr seit dafür perfekt geeignet.", grinste die Außerirdische so breit, wie es das Gesicht ihrer Wirtin zuließ.
"Das ist nicht euer Ernst?", grinste Genra nun breiter als Jossufs Gesicht es jemals schaffen würde.
"Doch, auch wenn mich ein gewisser Taelon bearbeitet hat. Ansonsten hätte ich schon etwas Passenderes für dich gefunden."
Genra und Lili hörten ihre die Tok'ra schon nicht mehr, sie waren aus dem Stargate-Raum gestürzt und machten sich auf die such nach einem gewissen Taelon.
"Da'an, sie Schlitzohr!", sie erwischten ihn letztendlich im Konferenzraum, wie er die Szenerie im Stargate-Raum beobachtet. Er schien sich prächtig zu amüsieren, angesichts der Tatsache, daß Liam versuchte einem Jaridian das Tanzen einzubringen kein Wunder. Wer war eigentlich auf die Idee gekommen über die Lautsprecher Musik einzuspielen?
Langsam gesellten sie sich zu Da'an und sahen zu , wie Liam zum hundertsten mal einen Jive versuchte. Sie hätten sich wirklich mehr Zeit mit ihm nehmen sollen.
"Sie haben also dafür gesorgt, daß ich beides bekomme?", fragte sie den Taelon, ohne den Blick von Liam abzuwenden. Die Jaridians amüsierten sich prächtig mit ihm.
"Ja, ich wollte euch eben einen Gefallen erweisen.", erwiderte dieser leicht aufleuchtend.
"Oder nur dir selbst.", setzte Lili lächelnd hinzu.
"Das, was du in Sokars Quartier, gesagt hast...Lili.."
"..es stimmte. In jeder einzelnen Silbe."
Da'an fing diesmal noch stärker an zu leuchten und drehte sich zu ihr um, sie tat es ihm gleich.
"Wenn du mir verzeihen kannst, was wir..."
Da'an brachte sie mit einer Handbewegung zum Verstummen.
"Lass' uns vergessen, was auf Algol geschah, wir sollten in die Zukunft blicken."
Er nahm sie in den Arm und blickte ihr tief in die Augen.
"Lili, Genra, ich liebe euch beide und ich möchte das ihr mit mir in der Botschaft lebt, wenn ihr das möchtet.", fragte er vorsichtig nach.
"Ja."
Sie hatten, das was im Stargate-Raum geschah, vollkommen vergessen, weshalb sie auch nicht den Beifall bemerkten, der von unten aufhallte und eindeutig dem Paar galt, das sich im Konferenzraum küsste.

Ende

Gut, ich weiß, es gibt spannendere Stories und ganz sicher spricht das Ende wieder für meine heimliche Leidenschaft, aber ich hoffe das ihr mir trotzdem etwas Feedback sendet.

Ghani