Semper Fidelis
von Salandra

(Kapitel 2-4)

 

Kapitel 2

 

 

570 v.Chr. Ägyptenland

Die Menge jaulte laut auf, als Methos den Knaben über das Geländer des Balkons schubste und ihm hinterher sprang. Der Knabe schlug plumpsend im Dreck auf und rappelte sich mühsam auf. Er donnerte mit einer gewaltigen Stimme in Goa’uld drauf los, doch niemand verstand ihn.

Er wurde unsanft auf die Beine gerissen und mit Stockhieben vor der kreischenden Menge her getrieben. Der Mann fluchte und wollte rennen, aber er wurde durch ein Seil, das man ihm um seinen Hals gelegt hatte, daran gehindert.

Plötzlich spürte er ihn und sah sich um. Neben ihm erschien aus der Menge ein Mann, Wüstenbekleidung tragend.

"Ich wußte, dass du es bist, Selmac!", fauchte der Junge mit der gewaltigen Stimme und wollte sich auf seinen ärgsten Feind stürzen.

Aber er wurde durch einen starken Ruck am Seil daran gehindert. Ra wandte den Kopf und erkannte in dem Diener, der in sein Gemach eingedrungen war, einen anderen Feind.

"Methos!", rief er verärgert aus. "Ich hätte es wissen müssen!"

Der Angesprochenen grinste diabolisch. "Ja, das hättest du." Er zerrte am Seil und zwang den Goa’uld so, sich dem Unsterblichen zu nähern.

Als Methos‘ Gesicht so nahe an dem des Goa’uld war, dass er dessen Atem spüren konnte, fauchte er. "Aber du hast es nicht. Und nun wirst du für deine Unverschämtheit bezahlen und unseren Planeten ein für alle Male verlassen!"

Methos lachte auf, stieß ihn von sich und übergab das Ende des Seils an Selmac, der begierig daran zerrte, um dem Goa’uld den Weg zum StarGate noch zu erschweren.

Methos indessen warf sich seinen Umhang über. Die Kälte der Wüste bei Nacht würde ihn irgendwann umbringen. Er blickte grinsend auf den nackten Goa’uld vor sich. Ihn würde sie ganz sicher noch vor ihm umbringen, und das allein war es schon wert zu frieren.

[Konferenzraum]

"Sehr interessant. Und was geschah danach?", fragte der General interessiert.

Selmac lächelte. "Wir stießen Ra durch das StarGate auf einen anderen Planeten, Abydos. Und dann verschwanden wir von der Erde, aber nicht ohne Methos den Auftrag erteilt zu haben, nach unserer Abreise für die Verschließung des Tores zu sorgen."

Methos nickte. "Ich habe mir ein paar kräftige Rekkit geschnappt, ein paar Steinplatten anfertigen lassen und das StarGate schließlich an dem Ort, wo es damals stand, verscharren lassen."

Hammond nickte. "Nun kennen wir endlich die ganze Geschichte. Aber um zurück zum Thema zu kommen..."

"Ich werde nicht zu Sokar gehen, wenn Sie das meinen", unterbrach ihn Methos und wollte sich gerade erheben, als ihn Selmac zurückhielt.

"Methos, wir brauchen einfach eine vertrauenswürdige Kontaktperson bei Sokar, sonst ist Tauori verloren. Sokar wird nicht zögern, euch anzugreifen, und ihr habt keine besseren Waffen, als euch der Spionage zu bedienen."

Methos drehte sich zu ihm um und sah Selmac fest in die Augen. "Ich kann nicht, versteh‘ das doch endlich!", knurrte er und verließ schnellen Schrittes das Büro des Generals.

Dieser sah ihm in Gedanken versunken hinterher. "Er hat Angst", stellte er monoton fest.

Selmac nickte. "Wahnsinnige Angst, aber wovor?"

Nun mischte sich auch Lantasch in ihr Gespräch ein. "Wovor? Ich glaube, er fürchtet Sokars Reaktion, wenn er ihn wiedersieht. Ihr müßt wissen, Methos und Sokar waren wirklich gute Freunde, und als mein Vater ihn damals getötet hat, begrub ihn Sokar einfach in der Wüste, ohne die rituelle Totenwache von drei Tagen abzuhalten. Ich denke er glaubt, das Sokar ihn nicht als Freund empfand und das macht ihm Angst."

Der General erhob sich. "Er wird seine Ängste und persönlichen Angelegenheiten zurückstellen müssen. Immerhin geht es hier um das Überleben der Menschheit und da können wir nicht auf ihn Rücksicht nehmen."

Jack erschien im Türrahmen. "Sorry, aber ich konnte euer Gespräch mit anhören..."

Hammond winkte ab. "Kommen Sie rein, Colonel. Was sagen Sie dazu?"

Jack betrat, die Hände in seinen Taschen versenkt, das Büro seines Vorgesetzten. "Befehlen können Sie es ihm nicht."

Selmac nickte. "Versucht es erst gar nicht mit Gewalt, das wird ihn nicht interessieren. De facto, er muß es wollen. Anders kriegt ihr ihn nicht dazu. Ihr müßtet es zu einer persönlichen Sache für ihn machen...", sagte Selmac gedankenverloren.

Jack nickte. "Ja, das könnte funktionieren. Aber wie stellen wir das an?"

Methos erschien in der Tür und trat unaufgefordert in den Raum. "Warum wollt ihr Sokar bespitzeln?"

Jack drehte sich abrupt zu ihm um und schnaufte erleichtert. "Mann, Methos, du hast mich ganz schön erschreckt."

Der General nickte ihm zu. "Er stellt eine riesige Flotte auf, kein Tok’ra- Spion meldet sich und wir wissen nicht, was er plant. Selmac und die anderen Tok’ra vermuten, dass diese Flotte einem Angriff auf die Erde gilt. Sollte dies wirklich der Fall sein, wären wir verloren, nicht einmal die Asgard würden uns helfen."

Methos nickte abwesend. "Und ich soll ihn nur bespitzeln? Keine Aktionen oder so?"

Der General nickte. "Nur Informationen herausfinden, weiter nichts."

Jack und Selmac sahen sich erstaunt über Methos‘ plötzlichen Sinneswandel an.

"Ich ... wie wollen wir die Sache anstellen?"

Plötzlich schaltete sich Lantasch ein. "Woher, Methos, kommt dein Interesse zu dieser Sache? Die Menschen haben dich doch noch nie sonderlich viel interessiert?"

Methos drehte sich zu seinem Feind und sah ihn durchdringend an. "Menschen ändern sich, hat dir das dein Vater nicht beigebracht?"

Lantasch zuckte mit den Schultern und überließ Martouf wieder die Kontrolle des Körpers. "Du hast ihn ganz schön aufgebracht, Methos", antwortete dieser in seiner gewohnt höflichen Art.

Methos grinste. "Mich hat er auch ganz schön aufgeregt."

"Sie wollen es also machen?", fragte der General, Hoffnung schöpfend.

Methos zuckte mit den Schultern. "Ich muß eine alte Freundin besuchen, danach weiß ich mehr. Hoffe ich."

Hammond lächelte. "Sie haben 30 Stunden."

[Methos‘ Apartment, 10 Stunden später]

"Sag‘ mal, was wollen wir denn hier?", fragte Jack O’Neill, als sie die Treppe zu Methos Wohnung hinaufstiegen.

Methos zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, nur so 'ne Vermutung."

Oben angekommen, fingerte er in seiner Jackentasche nach dem Wohnungsschlüssel und öffnete die Tür. Noch ehe er durch die Tür trat, spürte er bereits den Buzz und mußte unwillkürlich lächeln. Seine Intuition hatte ihn doch noch nicht verlassen.

"Schön dich wiederzusehen, alte Hexe", knurrte er und bat Jack und Sam in seine Wohnung.

"Wen wiedersehen?", fragte der Colonel spitz und sah sich neugierig in der Wohnung um.

"Mich", beantwortete eine feste Frauenstimme die Frage des Colonels, die dazugehörige Person trat aus dem Schatten und ging geradewegs, ein Schwert in der Hand, auf die Neuankömmlinge zu.

Methos winkte ab. "Ich glaube nicht, dass du das heute brauchen wirst, alte Hexe. Ich bin nicht hier um mit dir zu kämpfen."

Cassandra schenkte ihm einen giftigen Blick. "Und ich bin nicht hier, um deinen Kopf zu fordern, Bastard. Wissen sie Bescheid?" Cass deutete auf Jack und Sam.

Methos nickte gedankenverloren und wühlte in der Post. "Nicht alles, aber einiges."

Cassandra nickte wissend. "Dachte mir schon, das du deine alten Gewohnheiten nicht so schnell aufgibst."

Methos stöhnte und wandte seine Aufmerksamkeit der Frau zu. "Cass, was soll das und warum hast du mich hierher geholt?"

Die Angesprochene ging auf ihn zu und wurde plötzlich ernst. "Ich hatte eine Vision."

Methos warf verärgert den Kopf in den Nacken und bat sie, Platz zu nehmen. "Deine Visionen ertrag ich nicht ohne ein Bier."

Methos bat auch Sam und Jack, sich zu setzen und nahm drei Bier aus dem Kühlschrank. Seltsam, er war erst zwei Tage weg und schon vermißte er diese staubige Bude.

Er ließ sich in seinen Sessel fallen, drückte Jack, der sich auf das Sofa gesetzt hatte, ein Bier in die Hand und forderte Cass auf, ihre Vision vorzutragen.

"Das wird nicht notwendig sein, du kennst sie bereits."

Methos schluckte schwer. "Es geht um Sokar und den Inhalt der Tafeln", stellte er fest.

Die Seherin nickte. "Und du mußt ihn vernichten, es bleibt dir gar nichts anderes übrig."

Methos stand auf. "Ich muß also!?", fragte er spitz.

Cassandra nickte wieder. "Genau wie damals, du mußt."

Methos umrundete seinen Sessel und stützte sich auf dessen Lehne. "Und wenn ich nicht will?!"

"Du kannst dich der Prophezeiung nicht widersetzen."

Jack erstarrte. Prophezeiungen mochte er gar nicht. "Welcher Prophezeiung?"

Cassandra blickte ihn durchdringend an. "Te cassa sot morta gon swalot."

Jack blickte sie ob der unverständlichen Worte verwirrt an, aber dem, dem diese Worte galten, erstarrte zu Eis. Methos verstand.

Methos griente. "Ich könnte einfach nicht zu ihm gehen, damit wäre es unmöglich."

Cassandra lächelte. "Dann würde er hierher kommen und die Erde vernichten. Methos, ich habe gesehen, was passieren wird, solltest du nicht gehen. Er wird Tauori vernichten und dich mit ihnen."

Methos lächelte besiegt. "Was erwartest du von mir, Hexe?"

"Nichts, außer das du tust, was du tun mußt und das du versuchst zu überleben, denn deine Zeit ist noch lange nicht gekommen."

Methos nickte. "Wirst du uns helfen?"

Cassandra lächelte. "Nein, nicht ich. Aber er." Damit deutete sie auf die Tür, in der plötzlich ein anderer Unsterblicher erschienen war.

[SGC]

"Sie können nicht einfach so mir nichts, dir nichts, einen anderen Unsterblichen hierher schleifen!", knurrte der General Methos an.

"Hammond, Sie wollen, dass ich nach Dormak gehe. Ich werde gehen, ja, aber nur, wenn ich weiß, das er in der Nähe ist, um eventuell einzugreifen."

Der General stöhnte resigniert auf. "SIE können nicht einfach einen Zivilisten in geheime Pläne einweihen!" Hammond schnaubte verächtlich, preßte seinen Ärger scheinbar mit der gesamten sich in seinen Lungen befindlichen Atemluft heraus und antwortete dann ruhig und gesetzt. "Er wird Sie nicht nach Dormak begleiten können." Hammond wußte, das er dieses verdammte Schlitzohr brauchte und Methos wußte, das Hammond es wußte. Und diese Gewißheit machte den General schier rasend vor Wut.

Methos nickte. "Ich weiß, er wird aber bei den Tok’ra bleiben und dafür sorgen, dass diese mir im Notfall nicht in den Rücken fallen werden, sollte sie ein gewisser Tok‘ra aufhetzen."

"Okay, bringen Sie ihn runter. Weiß er es schon?", fragte der General übers Telefon.

Methos verneinte. "Das ist Ihre Aufgabe, verehrter Freund."

Der General knurrte und legte auf. Dieser Kerl würde ihn irgendwann den Verstand kosten.

"Und du meinst, das das in Ordnung geht?", fragte ein etwas irritiert blickender Duncan MacLeod.

Methos grinste. "Glaube mir, Mac, du wirst sie mögen."

Als sie endlich unten angekommen waren, führte sie ein bewaffnetes Kommando in den Konferenzraum, aber erst nachdem Duncan von oben bis unten durchsucht worden war. Sein Schwert gab er jedoch nicht her.

[Konferenzraum]

"Darf ich euch Duncan MacLeod vom Clan MacLeod vorstellen?", fragte Methos die Anwesenden förmlich. Wie immer befanden sich Jack, Sam, die ihn ja bereits kannte, Daniel, der ihn ebenfalls kannte, Teal’c, Hammond, Selmac/ Jacob, Lantasch/ Martouf und Dr. Fraiser im Konferenzraum.

Methos stellte Duncan und die anderen vor und setzte sich dann breit grinsend, als sich Hammond erhob. Er machte einen etwas verärgerten Eindruck, verlor aber nicht die Beherrschung und erklärte Duncan alles notwendige.

Die Sache mit den Goa’uld und Sokar wurde dann etwas eingehender von Selmac, unter heftigen Beiträgen von Methos, erläutert.

Duncan staunte nicht schlecht, aber er wäre kein Unsterblicher, wenn er es nicht verstanden hätte, sich an ungewohnte Situationen schnell anzupassen. Und er verstand es.

"Nun gut, da Sie mir so viel über Ihr offensichtlich riesiges Geheimnis verraten haben und Sie anscheinend auch von Adam und meinem Geheimnis wissen, was soll ich hier?", fragte er etwas genervt.

"Mac, du sollst uns helfen", begann Methos.

"Wie um alles in der Welt könnte ich dir noch helfen?! Dir ist nicht mehr zu helfen, wenn du dich mit diesem Kauz abgibst."

Methos grinste. "Danke." Nachdem Duncan sein Grinsen erwidert hatte, fuhr Methos fort: "Du bist unsterblich..."

"...und Sie könnten ihn raus boxen, falls etwas passieren sollte", beendete Sam Methos' angefangenen Satz.

Dieser nickte ihr anerkennend zu. Sam schien Methos zu verstehen und seinen sprunghaften Gedankengängen als einzige folgen zu können. Diese kleine und zierliche Frau war bemerkenswert klug und spontan, dachte Methos und betrachtete sie zum ersten Mal seit ihrer kurzen Bekanntschaft etwas eingehender. Wäre da nicht der schlichte Militärlook, würde sie gar nicht so schlecht aussehen. Methos grinste, als er auch Duncans Blick erkannte, das Highlandkind schien ebenfalls sein Interesse an der Frau gefunden zu habe.

Sam schien nun auch langsam die Blicke, die die beiden Unsterblichen auf sie gerichtet hielten, zu bemerken und räusperte sich verlegen, woraufhin sich Duncan faßte und, immer noch Sam ansehend, fortfuhr. "Ich soll dich rausholen?"

Methos nickte. "Jep, zur Abwechslung könntest du dann auch mal meinen Arsch retten."

"Und dafür braucht ihr jemanden, der so gut wie unverwundbar ist?", fragte Duncan, auf seine eigene Unsterblichkeit anspielend.

Methos stöhnte. "Nein, wir brauchen jemanden, der die Guten von den Bösen unterscheiden kann, und da man sich bei meiner Kurzsichtigkeit da nie so sicher sein kann, habe ich dich vorgeschlagen..."

"... und wir haben dankend angenommen", warf Jack bissig ein und wurde von Methos sofort mit einem giftigen Blick bestraft.

Jack zuckte die Schultern. "Ihr alter Freund hier hätte getobt und gezetert, wenn wir Sie nicht hier runter gelassen hätten."

Methos grinste diabolisch. "Jackie, du hast mich noch nicht wütend erlebt."

Duncan beobachtete amüsiert den harmlosen Streit zwischen Methos und diesen Jack, unweigerlich mußte er an Joe denken. Methos und er stritten ähnlich wie diese beiden, nur wurde hier mit härteren Bandagen gekämpft. Duncan räusperte sich. "Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber scheinbar steht ihr unter Zeitdruck, also wann soll’s losgehen?"

Der General erhob sich. "Von heute an in drei Tagen."

[Daniels Büro]

"Wie bist du nur auf die blöde Idee gekommen, ich könnte dir helfen?", fragte Duncan MacLeod seinen wohl besten Freund.

Methos blickte ihn ernst an. "Mac, Cassandra hat eine Vision gehabt, die auch ich hatte. Sokar ist sehr mächtig und ich habe Angst, seinen Angeboten nicht widerstehen zu können."

Mac legte den Kopf schief. "Was ist los?"

Der älteste Unsterbliche schluckte schwer. "Wir waren gute Freunde, glaubte ich. Aber er hat mich einfach so verscharrt, ohne Totenwache und den sonstigen Schnickschnack. Ich dachte damals, wir wären Freunde, echte Freunde, aber danach haßte ich ihn eine Zeit lang. Dann verebbte mein Haß und ich war einfach nur noch enttäuscht. Heute ist Sokar ein mächtiger Systemlord oder sonst etwas, ich verstehe nichts von diesem Gefasel, aber sollte er nur annähernd der sein, der er damals war, dann wird es mir schwer fallen, ihn auszutricksen und zu belügen."

Duncan nickte anerkennend. Es kam selten vor, das ihm Methos etwas aus seiner Vergangenheit erzählte.

"Und außerdem bist du mein Freund." Methos grinste breit und klopfte Mac auf die Schulter. "Und zudem noch ein verdammt guter Kämpfer und unsterblich."

Duncan mußte wieder grinsen. "Werde ich dich zu Sokar begleiten?"
Methos zuckte unwissend mit den Schultern. "Der General würde gerne O’Neill an meiner Seite wissen und ich würde gerne dich mitnehmen, also werdet ihr wahrscheinlich beide mitkommen."

Plötzlich erschienen Daniel und Jack in der Tür und blickten Duncan und Methos an. "Können wir euch irgendwie helfen?", fragte Daniel nervös, als er die beiden Unsterblichen alleine in seinem Büro entdeckte.

Methos hob abwehrend die Hände vor den Körper. "Nein danke, Danny- Boy, wir brauchten nur einen Ort, wo wir uns ungestört unterhalten konnten."

Jack griente. "So ganz ungestört seid ihr hier aber auch nicht." Er deutete auf die Überwachungskamera in der oberen Ecke über der Tür. "Kommt, wir gehen ein alkoholfreies Bier in der Kantine trinken und danach zeigt ihr mir mal, was ihr da so mit diesen Messern macht. Teal’c und ich sind schon sehr gespannt."

Methos und Duncan nahmen die Einladung Jacks dankbar an und folgten ihnen in die Mensa.

[Mensa]

"Und wie willst du Sokar gegenübertreten? Doch sicher nicht in Jeans und Pullover?", fragte Daniel Methos und deutete dabei auf seinen Freund im alltäglichen Studentendress.

Methos schüttelte den Kopf. "Wenn überhaupt, werde ich mir die Klamotten von damals anziehen."

Daniels Augen wurden groß. "Die hast du noch?"

Methos nickte. "Und sie sind noch relativ gut in Schuß."

Jack rülpste. "Was trug man denn so in der Haute Coture der Wüste?"

"Naja, bei Sokar hatte ich den alten Reiterdress an."

Duncan schluckte. "Wie Cass in beschrieben hat?"

Methos nickte. "Jep, inklusive Mantel und Maske."

"Maske?!", fragte Daniel irritiert.

Methos nickte. "War dringend notwendig bei dem aufgewirbelten Staub und dem vielen Sand, der einem beim Reiten sonst die Nasenlöscher verstopfen würde."

Duncan nahm einen tiefen Zug von seinem Bier. "Also, weißer Mantel, plus weiße Hose, plus Brustpanzer, Armschienen und weißes Hemd, plus Maske und?"

Methos grinste und flüsterte im Verschwörerton. "Eine drei Meter lange Peitsche aus Kuhleder, zwei Schwerter, einen Langbogen inklusive Pfeilen und ein fahles Pferd."

Jack und Daniel zogen anerkennend die Luft ein.

"Und so ein Pferd brauchst du auch?", fragte Jack.

Methos nickte. "Unbedingt."

"Nur mit Pferd wäre er Methos, der fünftausend Jahre alte Unsterbliche", sagte Duncan mit einer Unschuldsmine, die sofort mit einem heftigen Tritt gegen sein Schienbein von Methos zerstört wurde.

"Fünftausend?", fragten Jack und Daniel gleichermaßen irritiert.

"Erzähltest du nicht etwas von dreitausend Jahren?", hakte Jack nach.

Methos zuckte verlegen mit den Schultern. "Muß mich wohl verrechnet haben."

Daniel stöhnte. "Wieso hast du uns belogen?"

"Ich muß mich schützen und ich erwarte, das ihr darüber Stillschweigen bewahrt", forderte Methos.

Jack bleckte die Zähne. "DU belügst uns ständig und erwartest nun von uns, das wir deine Geheimnisse auch noch für uns behalten?"

Methos nickte. "Ich konnte es euch nicht sagen, niemand sollte es wissen."

Duncan stutzte. "Sie hätten es eh‘ erfahren, also würde ich ihnen an deiner Stelle allen die Wahrheit über dein Alter sagen. Ich denke, sie können dich verstehen."

Methos sah Duncan durchdringend an. "Rotznase!"

Daniel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und auch Jack konnte sich vor Lachen kaum noch auf dem Stuhl halten, als er Duncans Gesichtsausdruck sah. Selbst Methos mußte grinsen. Nur Duncan war ganz und gar nicht nach Lachen zumute. Er erhob sich von seinem Stuhl und schnappte Methos am Kragen seines ausgewaschenen Pullovers. "Das bedeutetet Krieg!"

Und damit zerrte er den wild Protestierenden hinter sich her in den Trainingsraum.

Methos lachte sich halb tot und auch Jack und Daniel folgten ihnen lauthals lachend. Auf dem Gang begegnete ihnen Teal’c, der sie verständnislos ob der rohen Gewalt, mit der Duncan den armen Methos hinter sich her zerrte, anblickte. Jack bedeutete ihm einfach, ihnen so schnell wie möglich zu folgen.

Im Trainingsraum packte Duncan sein Katana und Methos sein Ivanhoe aus. Daniel staunte nicht schlecht über die kunstvoll gefertigten Klingen.

"Ja, ja, Danny- Boy, schau sie dir nur ganz genau an. So wundervoll und zum Töten wie geschaffen", sagte Methos, während er sein Ivanhoe vor Duncans Nase hin und her schwang.

Duncan griente verschwörerisch und stürmte mit einem eleganten Angriff auf Methos zu. Dieser parierte gekonnt, tauchte unter Duncans nächstem Angriff hindurch und holte kräftig aus.

"Sehr gut, alter Mann, aber nicht gut genug", zischte dieser gespielt verärgert und setzte zum nächsten Angriff an.

Methos brüllte etwas Unverständliches und vollführte erst einen eleganten Konter, ehe er zum Gegenangriff ansetzte. Duncan wurde von ihm dermaßen überrumpelt, das er sein Schwert verlor.

"Diese Technik kenne ich gar nicht.", rief er erstaunt aus, als er sein Schwert wieder aufnahm. Methos zuckte mit den Schultern. "War lange vor deiner Zeit in Mode gekommen."

"Wer?", fragte Duncan, sich genießerisch mit der Zunge über die Lippen fahrend.

Methos grinste. "Ramirez, traf ihn um etwa 36 v.Chr. in Ägypten. Wundervoller Mann."

"Ramirez war blutjung!", stieß Duncan mühsam hervor, als er zum erneuten Angriff ansetzte.

Methos lächelte und wehrte ihn keuchend ab. "Jep, aber schon damals ein begnadeter Kämpfer."

Duncan legte den Kopf schief. "Wußte er, wer du warst?"

Methos schüttelte den Kopf. "Er kannte mich unter anderem Namen."
Jetzt wurde Daniel aufmerksam. "Wer?"

Methos griente. "Marcus Antonius", und holte nach Duncan aus.

Daniels Augen wurden groß. "Der Marcus Antonius? Cleopatras Antonius? Cäsars Antonius?"

Methos hielt inne und wandte sich an Daniel. "Und ob ich der war!"

Duncan stützte sich auf sein Schwert und holte tief Luft. "Bitte nicht, jetzt fängt er wieder an zu erzählen, nur nicht das, was einen interessieren würde!"

Jack und Teal’c schauten dem Treiben der beiden Unsterblichen noch eine Weile zu. Teal’c staunte nicht schlecht über die Fertigkeiten der beiden Männer im Umgang mit dem Schwert, vor allem dieser MacLeod hatte einiges drauf. Nach etwa einer Stunde erschien der General im Übungsraum und unterbrach die Trainingsstunde der beiden Schwertkämpfer.

"Ich bewundere Ihre Fähigkeiten, meine Herren", sagte er anerkennend.

Methos und Duncan stoppten ihren Kampf und kamen schnaubend und um Atem ringend auf den General zu.

"Ich habe gerade eine Nachricht von den Tok’ra erhalten. Sie haben einen geeigneten Planeten gefunden, der uns als Operationsbasis dienen wird. Übermorgen werden Sie sich nach PX2984 begeben und sich auf Ihre Zusammenkunft mit Sokar vorbereiten."

Methos nickte. "Jack und Duncan werden mich begleiten." Das war keine Bitte, es war eine Feststellung und der General stimmte zu, ehe er den Raum verließ.

Nun wandte sich Methos an Jack. "Du wirst mir gehorchen müssen, ist das ein Problem?"

Jack schüttelte den Kopf. "Kein Problem."

Martouf setzte sich gedankenverloren in die Mensa des SGC und starrte auf die Tischplatte. Lantasch tobte in seinem Kopf und ließ nicht locker.

Er hat meinen Vater gefoltert, verstehst du nicht?!

Doch, ich verstehe dich sehr gut, und bitte schrei nicht so!

Gar nichts verstehst du, Ignorant. Hier haben wir die einzigartige Chance, ihn zu vernichten und was tust du?? Ihn freundlich willkommen heißen und ihm dabei behilflich sein, mir Schmerzen zuzufügen.

Lantasch, er ist nicht mehr derselbe, und außerdem der einzige, der so nah an Sokar herankommt, daß er ihn töten könnte.

Du hast doch aber gehört, was er gesagt hat: Er wird Sokar nicht töten können!

Mh, wer weiß.

Marty, verdammt!!! Jedesmal wenn ich ihn sehe, spüre ich Mastarnas Schmerzen und seinen Haß, es ist grauenvoll.

Reiß dich zusammen, verdammt. Hirngespinste hast du!!!

Hirngespinste nennst du das??? Soll ich dich den Schmerz mal fühlen lassen?? Willst du Mastarnas Erinnerungen körperlich spüren? Das kannst du haben.

Martouf wurde es schwarz vor Augen und er sah sich plötzlich in einem dunklen Zelt wieder, aber es war nicht er selbst, der auf dem Boden lag und den Boden anstarrte, es mußte sich um Mastarna handeln. Oh, das würde Lantasch büßen, schwor er sich, und in Gedanken malte er sich seine kleine Folterei mit dem Tok’ra aus. Bei dem Gedanken an Lantaschs Widersprüche mußte er lächeln und...

"So, das bringt dich also zum Lachen?!", riss ihn eine wohl bekannte Stimme aus seinen Erinnerungen, aber sie redete in einer ihm unbekannten Sprache, aber dennoch verstand er jedes einzelne Wort. Martouf oder Mastarna blickte auf und erkannte den Mann vor ihm, er sah anders aus aber dennoch handelte es sich eindeutig um Methos. Er blickte ihn bösartig grinsend an und schwang knallend eine Peitsche, die Schmerz auslösend auf seinem nackten Rücken niederging. Martouf zuckte zusammen und schloß ängstlich die Augen.

Als er nichts mehr spürte und die Augen wieder öffnete, sah er in Sams Augen, die ihre Besorgnis ausdrückten.

"Ist alles in Ordnung, bei euch?", fragte sie mitfühlend.

Martouf zwang sich ein Lächeln auf. "Ja, natürlich...." Ha! Das hättest du wohl gerne!" Lantasch ist ein wenig erregt." Blödmann! Martouf biß sich auf die Unterlippe und fügte ruhig hinzu: "Er mag Methos nicht und ich finde ihn ein wenig sympathisch." Das ist das idiotischste, was du tun konntest, du wirst es bereuen!!

Sam nickte verständnisvoll und setzte ein unsicheres Lächeln auf. "Ihr streitet demnach?"

Martouf nickte gezwungen. "Er nervt...."

"Okay, ich lasse euch in trauter Zweisamkeit alleine." Sie lächelte vertraut und entfernte sich taktvoll.

Lantasch und Martouf stritten noch lange, sie kamen weder zu einer Entscheidung über ihr Verhältnis zu Methos noch konnten sie sich einigen. Verärgert verstummte Lantasch schließlich und ließ Martouf mit seinen Gedanken alleine.

Noch zwei Tage, dachte Methos und starrte sein Spiegelbild an. Cassandra hatte doch keine Ahnung, was in ihm vorging. Er wollte Sokar auf keinen Fall töten, aber er haßte ihn. Er mußte sich einfach dazu durchringen, ihn zu hassen.

Zynisch lachte er plötzlich auf. Wenn du es dir lange genug einredest, glaubst du es vielleicht irgendwann selbst. Nein, du liebst diesen Schlangenkopf und wirst es nicht fertig bringen, ihn zu hintergehen. Semper fidelis, Methos, semper fidelis.

Mit einem Ruck drehte er das kalte Wasser auf und hielt seinen Kopf unter den prasselnden Strahl. Wenige Sekunden später konnte er sich rühmen, einen einigermaßen klaren Kopf zu besitzen, einen Kopf mit langen Haaren.

Prüfend betrachtete er sein Haar im Spiegel. Es war ihm in den letzten Wochen bis auf die Schultern gewachsen und nun klebte es in feuchten Strähnen an seinem Kopf. Na super, dachte er, du siehst schon ganz so wie er aus und bald wirst du dich auch wieder so fühlen, wenn du diese alten Sachen anziehst. Seine Augen suchten die Kleidung, die er so lange in seinem Leben getragen hatte, und die er nie wieder tragen wollte, nie wieder.

Er ging hinüber zu seinem Bett und betrachtete die Sachen versonnen. Was sollte er nur machen? Verdammt! Verschwinden wäre an der Zeit, aber er würde hier nie rauskommen.

Jemand klopfte ungeduldig an seiner Tür. "Mr. Pierson, wir müssen", sagte eine befehlsgewohnte Stimme. Methos stöhnte und murmelte eine Erwiderung, bevor er sich in die alten stinkenden Klamotten quälte.

Widerlich, einfach unwiderstehlich. Methos grinste sein Spiegelbild an, zupfte hier und da noch einmal und ging dann entschlossenen Schrittes in den Stargate- Raum.

Martouf erstarrte, als er Methos' Erscheinung erblickte. Er sah genauso aus, wie vor 3000 Jahren, naja, seine Haare waren etwas kürzer und die blaue und weiße Farbe im Gesicht fehlte, genauso wie die Maske, die er in der rechten Hand hielt.

"Nicht schlecht, oder?", fragte Methos seinen Feind oder auch Freund, je nachdem, wer gerade die Kontrolle über den Körper besaß.

Martouf lächelte verbissen. Methos nickte, Lantasch hatte die Kontrolle, wollte es ihm aber nicht zeigen.

Im StarGate- Raum befanden sich noch die anderen Mitglieder von SG1, Duncan MacLeod, Selmac und der General, der das Wort ergriff.

"Sie werden auf der anderen Seite des Tores bereits von den Tok’ra erwartet."

Jack grinste, Daniel hustete und Duncan wandte sich an den Jaffa. "Sie meinen also, das das völlig ungefährlich ist?" Er schien etwas nervös zu sein.

Der Jaffa nickte. "Sie können sicher sein, Duncan MacLeod vom Clan MacLeod, das Ihnen nichts geschehen wird."

Duncan zuckte die Schultern. "Ich weiß nicht..."

"Wir machen das hier schon seit einigen Jahren, und bis jetzt ist nur einmal etwas passiert, was uns nicht an den gewünschten Zielort beförderte, aber innerhalb des Wurmloches ist noch nie jemanden etwas geschehen", erklärte Sam dem etwas verunsichert wirkendem Koloss von einem Mann.

Duncan lächelte verlegen.

"Nun gut, Leute, wir wollen doch nicht, das die Tok’ra eine Vermißtenanzeige aufgeben?", drängte Jack zur Eile.

Methos stöhnte. "Hoffe, daß das gut geht."

"Keine Sorge, alter Mann, es wird schon schiefgehen", kommentierte Jack Methos' Zweifel. Methos' Mundwinkel zuckten amüsiert nach oben.

"Wenn mir etwas geschehen sollte, O’Neill, dann auch dir. Das kann ich dir versichern."

Daniel und Sam schritten neben dem Ausrüstungswagen durch das Stargate, gefolgt von Teal’c und Duncan, der trotz seiner geäußerten Zweifel und nur zögernd durch den Ereignishorizont schritt.

Selmac und Martouf verabschiedeten sich vom General und traten ebenfalls durch das Stargate. Ihnen folgten Methos und Jack.

"Ich hätte da eine Frage an dich, die mich schon seit längerem interessiert."

Methos lächelte und forderte Jack auf, seine Frage zu stellen.

"Nun, wer bist du eigentlich wirklich?"

Methos grinste breit. "I was Death." Und schritt durch das StarGate.

Überrascht riss Jack die Augen auf und folgte ihm.

 

 

Kapitel 3

 

 

Methos fror. Die Welt um ihn herum schien zu zerbrechen, überall flirrten Lichter um ihn herum. Ihm wurde plötzlich speiübel, doch er konnte sich nicht übergeben. Und dann war alles auf einmal vorbei. Er stolperte und fiel ihn.

Dann sah er sie. Die Wüste. Noch niemals in seinem Leben hatte er ihren Anblick so genossen, und noch niemals in seinem Leben hatte er bei Tag so in der Wüste gefroren.

Methos blickte sich um und konnte die anderen sehen. Den Mitgliedern des Teams und den Tok’ra schien die Reise nichts ausgemacht zu haben, nur Duncan sah recht unglücklich aus, als er gerade sein Mittagessen der Wüste opferte. Methos griente und spürte plötzlich, wie ihm ebenfalls wieder übel wurde und er sich übergeben mußte.

Jack blickte die sich übergebenden Unsterblichen verwundert an. "Euch scheint der Kantinenfraß auch nicht bekommen zu sein."

Methos hob langsam den Kopf und fuhr ihn wütend an. "Ich sollte dich töten, wenn du nicht gleich deine Klappe hältst, O’Neill."

Der Angesprochene zuckte mit den Achseln und gesellte sich zu Selmac, der angestrengt die Wüste beobachtete.

"Und wo sind deine Kumpels?"

Selmac zuckte mit den Achseln und murrte. "Ich weiß es nicht, sie hätten uns eigentlich hier erwarten sollen, aber..."

Das StarGate vibrierte plötzlich, die Dreiecke am Rande seiner Einfassung glühten eines nach dem anderen rot auf. Methos, der direkt vor dem Tor saß, beobachtete dieses Ereignis interessiert, als ihm plötzlich klar wurde, was in wenigen Sekunden passieren würde, rollte er sich beiseite, gerade noch rechtzeitig.

Auch die anderen hatten die Aktion am StarGate bemerkt und gingen vorsichtshalber in Deckung. Daniel und Sam, die neben Duncan Deckung gesucht hatten, händigten ihm eine Set- Waffe aus. Dieser betrachtete das Ding etwas verwirrt, zielte aber, genau wie Teal’c es mit seiner tat, auf den Ereignishorizont des Gates.

Wenige Sekunden später tauchten einige Gestalten auf, die ähnlich wie Selmac und Martouf gekleidet waren.

Die beiden Tok’ra gaben sich den Neuankömmlingen als erstes zu erkennen und begrüßten sie freundlich. Langsam erhoben sich auch die Mitglieder des SG1 und begrüßten die anderen Tok’ra herzlich. Teal’c, der links neben Duncan im Sand gekauert hatte, erhob sich, den Unsterblichen mit sich ziehend. Jack lächelte dem Unsterblichen freundlich zu, als er dessen Gesichtsausdruck erblickte. "Keine Bange, MacLeod, das sind die Tok’ra, auf die wir gewartet haben."

Teal’c beugte sich zu dem noch nicht überzeugt scheinenden Mac und flüsterte ihm ins Ohr: "Freunde."

Duncans Lippen formten ein breites Grinsen. "Ich weiß, Teal’c."

Der Jaffa und der Highlander hatten sich in den letzten Tagen angefreundet, eine Menge Zeit im Trainingsraum verbracht und viel miteinander geredet. Mac schien den schwarzen Riesen zu mögen, obwohl Duncan kein kleiner Mann war, war Teal’c doch um einiges größer als der Mann aus den schottischen Highlands. Und Teal’c schien in ihm einen wahren Kampfpartner gefunden zu haben, der einiges mehr abkonnte als O’Neill es vertrug.

"Gaschuw", sagte Daniel zu der Frau, die die kleine Gruppe aus fünf Tok’ra anzuführen schien. "das ist Duncan MacLeod. Duncan, das ist Gaschuw vom Hohen Rat der Tok’ra." Der Unsterblich nickte ihr freundlich zu und die Frau erwiderte seine Geste.

"Und das ist....", Daniel blickte sich suchend nach Methos um, konnte ihn aber nicht entdecken. "...Methos, wollte ich sagen, aber ich kann ihn nicht entdecken."

Sam und die anderen wandten nun ebenfalls suchend die Köpfe, konnten den Unsterblichen aber immer noch nicht ausfindig machen.

"Methos!", rief einer nach dem anderen, aber nichts rührte sich, bis Sam ihn plötzlich entdeckte.

Er saß in Gedanken versunken neben dem Tor und starrte in die Wüste.

"Methos? Ist alles in Ordnung?", fragte Sam ihn besorgt.

"Gaschuw? Darf ich vorstellen? Sokars alter Freund Methos. Methos?" Daniel beachtete Sam nicht, die Methos verwundert anstarrte.

Nun gesellten sich auch die anderen zu ihnen und blickten den ältesten Unsterblichen fragend an.

"Wunderschön, nicht wahr?", sagte er plötzlich sehr leise.

Jack ließ sich neben ihm nieder und blickte mit ihm in dieselbe Richtung. Die anderen hatten sich davon überzeugt, dass es dem Unsterblichen gut ging und machten sich nun daran, ihre Ausrüstungsgegenstände vom Wagen abzuladen und in des Lager der Tok’ra zu bringen. Gaschuw und der kleine Trupp der Tok’ra waren gerade von ihrem Planeten zurückgekehrt.

Jack nickte. "Wie auf der Erde."

Methos schüttelte den Kopf. "Nein, nicht wie auf der Erde." Er erhob sich abrupt und hielt Jack hilfreich die Hand hin. "Wir haben nicht viel Zeit, also an die Arbeit."

[Provisorisches Lager]

Das Team war am frühen Nachmittag auf dem Wüstenplaneten mit dem kodierten Namen angekommen und hatte sich in den darauffolgenden Stunden ‚eingerichtet‘, das Basislager war errichtet worden und die Mitglieder von SG1, außer Teal‘c, spürten langsam die Kraft der immer stärker werdenden Sonne.

Sam hielt sich schützend die Hand vor die Augen und blickte genervt in Richtung Himmel. "Eigentlich sollte die Hitze langsam etwas nachlassen."

"Nicht auf diesem Planeten", widersprach ihr Martouf. "Dieser Planet hat einen Tageszyklus von mehr als 36 Stunden und das bedeutet, wir können uns noch mehrere Stunden am Tageslicht erfreuen."

"Wir werden hier gebraten und der Kerl spricht von Sonnenbaden...", knurrte Jack und wandte sich von Sam und Martouf ab, die über irgendwelche höchst uninteressanten Theorien in Bezug auf die Sonne plapperten. Theorien, von denen Jack nicht die leiseste Ahnung hatte, geschweige denn die Muße besaß, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Er schnaufte in der beträchtlichen Hitze und stapfte durch den weichen Sand auf den Jaffa zu, der mit Duncan ein weiteres Zelt errichtete. Methos dirigierte die beiden mit aufmunternden Ratschlägen und behinderte sie nach allen Regeln der Kunst, die er wie kein anderer beherrschte.

"Ich hoffe, ihr habt auch genügend Heringe in den Sand getrieben, ich möchte nicht im Freien unsere ...."

Duncan und Teal‘c suchten Jacks Blick, bemerkten nicht die heftige Böe, die das noch unverankerte Zelt erfaßte, in die Höhe riß und die beiden Tüchtigen unter sich begrub.

Methos brach in lautes Gelächter aus und klatschte triumphierend in die Hände. "Wunderbar, einfach köstlich", jauchzte er, wieder ein wenig zu Atem gekommen. "Heureka, Jack! Was für ein Einfall", stichelte er und zeigte dabei auf Duncan und Teal’c, die sich murrend und knurrend aus dem eingestürzten Zelt schälten. "Ich habs euch ja gesagt, aber auf einen alten Mann mit meiner Erfahrung hört ja mal wieder keiner. Geschieht euch recht, ihr Kleinkinder..."

"Methos, verdammt", zischte Duncan und richtete sich mühsam auf. "Halt die Klappe!"

Der älteste Unsterbliche grinste blöde und stapfte lachend davon, ohne den Schotten und seinem Helfer eines Blickes zu würdigen. Er ging geradewegs in die Wüste, immer weiter und weiter...

[Basislager, bei Einbruch der Dunkelheit]

"Sam?", fragte Jack seine Kollegin. "Haben Sie Methos gesehen?"

Die Gefragte zuckte verwirrt die Schultern und deutete auf das eingestürzte Zelt, das sich nun zu einem stabilen Gebilde verwandelt hatte. "Das letzte Mal stand er dort und lachte Teal’c und MacLeod aus."

"Ja", knurrte Jack, "da habe ich ihn auch gesehen. Marty?"

Der Tok’ra verneinte. "Er wird schon wieder auftauchen", antwortete diesmal Lantasch.

Wenn Methos jetzt verschwand, konnten sie ihre gesamte Aktion vergessen. Die Erde wäre in Gefahr, nur weil sie keinen passenden Spion für die Mission finden würden und alles wäre nur ihre Schuld, weil sie nicht auf diesen dummen, einfallsreichen, nichtsnutzigen Unsterblichen aufgepaßt hatten. Sam stöhnte. Das Leben konnte schon verdammt hart sein, oder wie Murphy es beschreiben würde: "Das, was passieren könnte, wird auch passieren." Armer Murphy, er mußte schon zu Lebzeiten ein verdammter Pessimist gewesen sein. ‚Und Du bist es auch, Sam!‘, ermahnte sie sich selbst. ‚Er wird schon wieder auftauchen.‘

Just in diesem Augenblick hörten sie lautes Geschrei, das immer klarer wurde und sich ihnen zu nähern schien. Sam und die anderen drehten suchend die Köpfe, konnten aber in der untergehenden Sonne nichts und niemanden entdecken. Teal’c hatte bereits seine Stabwaffe geschnappt und versuchte ebenfalls ein Ziel ausfindig zu machen, jedoch blieb er erfolglos.

Wenige Sekunden verstrichen so, ehe sie eine Gestalt erkennen konnten, die sich ihnen im rasenden Galopp näherte. Teal’c hob die Stabwaffe und zielte bereits auf den Ankömmling, bevor er jedoch abfeuern konnte, wurde er von Duncan mit einem lauten Pfiff zurückgehalten.

Der Jaffa nahm die Stabwaffe herunter und beäugte den Unsterblichen mit einem etwas fragwürdigen Blick. Duncan lächelte nur abwehrend. "Schau mich nicht so an, es ist nur Methos, der da komm, und kein Feind."

"Kein wirklicher Feind, nein, wirklich nicht", murmelte Jack etwas verärgert und wandte sich wieder seinem Kartenwerk zu. Er studierte sie seit gut zwei Stunden diese Karten, welche Gaschuw ihm mitgebracht hatte und welche die Hauptstadt von Dormak in groben Umrissen zeigten.

"Dieser Kerl sollte sich etwas mehr auf unseren bevorstehenden Einsatz konzentrieren, als Hoppe- Hoppe- Reiter in der Wüste zu spielen", knurrte Jack und strich zornig den Sand, den Methos beim Stoppen des Pferdes aufgewirbelt hatte, von der Karte.

"Wo warst du denn, alter Mann?", fragte Duncan seinen Freund und faßte das weiße Pferd bei den Zügeln.

Methos sprang mit einer behenden Bewegung vom Pferd, die vermuten ließ, das er dies nicht zum ersten Mal tat und antwortete, während er sich den Sand aus den Sachen klopfte und seinen Umhang richtete: "Eigentlich wollte ich nur so in der Wüste umherwandern, aber dann stieß ich auf Beduinen. Sie hatten dieses wunderbare fahle Pferd, das ich unbedingt haben mußte."

"Du hast es doch nicht etwa gestohlen?", fragte Sam entsetzt.

Methos schüttelte angewidert den Kopf. "Nein, ich habe es mir nicht genommen, obwohl ich das in diesem Aufzug schon öfter getan habe, nein, ich habe es gentleman- like eingetauscht." Er setzte ein breites Grinsen auf und wartete auf die nächste, sichere Frage.

"Gegen was hast du es eingetauscht? Du hattest doch nichts", fragte Jack etwas gereizt.

Methos Grinsen wurde einen Touch gefährlicher. "Ich tauschte es gegen ihr Leben. Entweder sie oder das Pferd. So einfach war das. Sie gaben mir das Tier schlußendlich freiwillig", antwortete Methos und ging mitsamt dem Pferd Richtung seines Zeltes. Die anderen Mitglieder des Teams ließ er mit offenem Mund am Hauptzelt stehen.

"Wer weiß, wie viele ihr Leben lassen mußten, bis er sie soweit hatte", knurrte Jack.

"Niemand starb...", grölte Methos noch aus dem Inneren seines Zeltes. "Habe ihnen nur erzählt, wer ich bin. Das war alles."

 

Jack riß die Arme in die Höhe und blickte Sam, die ihn ähnlich anschaute, verwirrt und etwas verärgert an. "Er hat ihnen einfach erzählt wer er ist!?", schrie er und ließ entmutigt die Arme sinken. "Das gefällt mir nicht."

"Mir auch nicht, Colonel", flüsterte Sam und blickte zum Eingang von Methos‘ Zelt. "Er benimmt sich seit unserer Abreise sehr eigenartig."

Jack zuckte verächtlich mit den Schultern. "Ist mir scheißegal, wieso er sich so benimmt, Hauptsache er vergißt darüber hinaus nicht, warum wir hier sind."

"Das sollte er auch nicht", zischte Lantasch, oder war es Martouf?, "denn sonst bekommt er Ärger mit mir." Es war Lantasch. Nur er legte Methos gegenüber diese Feindseligkeit an den Tag.

Sam und Jack drehten sich zu ihm um und sahen ihn erschrocken an. "Werde bitte nicht übermütig, Marty", murmelte Jack und wandte sich ab. "Ein Verrückter reicht uns hier im Lager."

Der Colonel stapfte wütend zum Hauptzelt, schlug etwas zu schwungvoll die Zeltplane beiseite und verschwand im Inneren desselben.

Sams Blick wanderte zu Lantasch/ Martouf. "Wir sollten schlafen gehen, morgen geht’s los", sagte sie niedergeschlagen und begab sich zu ihrem eigenen Zelt. Lange würde die Situation nicht mehr kontrollierbar bleiben.

Martouf holte tief Luft und blickte in die dunkle, einsame Wüste. Ja, lange würde er Lantaschs Wutausbrüche nicht mehr kontrollieren können. Es wurde Zeit, das Methos hier verschwand. Und sie ihn nie wiedersehen würden, fügte Lantasch, der sich von Martoufs "Angriff" erholt hatte, in Gedanken hinzu. Tu das nie wieder, mein Freund. Nie wieder. Knurrte der Goa’uld und verzog sich beleidigt in die hinterste Ecke von Martoufs Unterbewußtsein.

[Kurz nach Mitternacht]

Schlagartig öffnete Methos die Augen und saß senkrecht im Bett. Was hatte er nur angerichtet? Würden sie es verstehen?

Er stöhnte laut auf. Höchstwahrscheinlich nicht. Niemand würde ihn jemals verstehen. Warum er dies oder jenes tat. Aber er mußte siegen um zu überleben. Das war die einzige Möglichkeit, die einzige Alternative, die ihm noch blieb.

Er schwang die Beine aus dem Feldbett und stellte seine Füße neben seine Stiefel. Stiefel, die er nie wieder tragen wollte, und die ihn jetzt zum Sieg tragen würden.

Er würde es schaffen müssen. Etwas anderes blieb ihm gar nicht übrig, denn sonst würde er sterben und all die anderen auch.

Ob sie ihm verzeihen könnten, wenn sie erst seine Reaktion verstanden hätten und erkannten, das es die einzige Alternative war?

Bei dem Gedanken an Duncans Gesichtsausdruck und seiner Enttäuschung krampfte sich sein Magen zusammen. Er wollte ihn doch nie wieder belügen. Nie wieder, nach diese Reitergeschichte, die ihre Freundschaft beinahe zerstört hätte. Aber es ging nunmal nicht anders. Nicht, nachdem Daniel ihn hierher geschleift und Selmac ihn erkannt hatte. Oh, wäre ich nur niemals hierher gekommen. Hätte ich mich nur niemals darauf eingelassen. Hätte Cass nur ihre verdammte Klappe gehalten, dann müßte er sich jetzt nicht mit Sokar rum ärgern und könnte noch satt und zufrieden auf Duncans Sofa rum lümmeln. Würde übermorgen nach Kathmandu aufbrechen und einige Jahre im Kloster verbringen, auch wenn er dadurch auf das köstliche Foster's verzichten müßte. Na gut, er würde sich auch schon mit Guiness zufrieden geben. Ob Sokar noch Bier besaß?

Wohl kaum, dieser Kerl haßte es.

Methos fuhr sich energisch durchs Haar, zupfte es etwas zurecht und stand auf. Er mußte noch einiges vorbereiten, ehe es losgehen konnte.

Er schlug den Zeltverhang auf und trat in die kühle Nachtluft. Die Sterne leuchteten wunderschön hell und klar, der Mond stand hoch über dem Horizont und tauchte die Sandlandschaft in ein silbriges Licht.

Methos trat einen Schritt nach vorne und sah sich vorsichtig um. Niemand in Sicht. Nichteinmal eine Nachtwache hatten diese Stümper aufgestellt.

Nun gut, dann würde sein Plan nur noch einfacher werden.

Methos nahm sein Schwert in die Rechte und schlich vorsichtig zum Gehege, dort, wo man sein Pferd abgestellt hatte. Schritt für Schritt tastete er sich vorwärts und erreichte unentdeckt die Einfriedung.

Sein Tier schnaubte freundlich, als es ihn erkannte, und trabte auf ihn zu. Methos lächelte zufrieden und tätschelte ihm die Nüstern. Dieser Schimmel stammte direkt von einem seiner alten Tiere ab, einer Linie, die es seit über zweitausend Jahren nicht mehr auf der Erde gab. Sokar mußte es mitgenommen haben und diese Rasse verfeinert und weiter gezüchtet haben, denn das Tier trug das Zeichen, was auch Methos' damaliges Tier getragen hatte, stellte er zufrieden fest.

Noch einmal strich er ihm über die Nüstern, bevor er sich über das Gatter schwang, ihm eine Decke überwarf, seinen Sattel befestigte und aufstieg. Er trabte einige Runden in der Einfriedung, bevor er es auf das Gatter zusteuerte. Dort beugte er sich tiefer und wollte den Verschluß öffnen, aber eine kräftige Hand hinderte ihn daran. Methos blickte erschrocken auf und erkannte das Gesicht von Jack. Er sah nicht besonders glücklich aus.

"Was hattest du vor? Einen nächtlichen Ausritt?", zischte der verächtlich.

Methos riss sich mit einer Kraft los, die der Colonel nicht bei ihm vermutet hatte und drängte das Pferd zurück in die Mitte der Einfriedung.

"Das geht dich gar nicht an, O’Neill!", fuhr er ihn an und trabte wieder auf ihn zu.

"Ich bin der Commander dieser Mission, deine nächtlichen Aktivitäten gehen mich sehr wohl etwas an, wenn sie das Gelingen unseres Auftrages gefährden. Und außerdem solltest du dich ausruhen, anstatt hier Hoppe- Pferdchen zu spielen", versuchte Jack die gespannte Situation zu retten.

"Ihr wißt nicht, mit wem ihr es hier wirklich zu tun habt. IHR kennt Sokar nicht, aber ich!", schrie Methos ihn an und legte eine Runde im Gatter zurück. "Ich weiß, wie gefährlich er werden kann, also verschwindet von hier, so schnell ihr könnt."

Jack legte den Kopf schief und sah ihn forschend an. "Was hast du da draußen in der Wüste getan, Methos?"

Der Gefragte warf den Kopf in den Nacken, zog an den Zügeln seines Pferdes und ließ ein kehliges Lachen hören.

Plötzlich ging der Alarm los und Jack konnte Schüsse hören. "Was hast du da draußen gemacht, du verdammter Mistkerl?!", schrie der sonst so ruhige O’Neill und sprang über das Gatter auf den Unsterblichen zu, der ihm jedoch spielerisch davonritt und sich im Reiten die Maske aufsetzte und die Kapuze in die richtige Position brachte.

"Ich habe nur für meine sichere Rückkehr gesorgt, Jackie- Boy!", und damit gab er dem Pferd die Sporen und sprang über das Gatter. Methos ritt quer durch das Lager, welches schon nicht mehr so war wie vorher, und schwang dabei sein Schwert in wilden Formen. Doch niemand sah seine Bewegungen oder registrierte ihn, ganz wie geplant.

Sam, Martouf und die anderen kamen, vom Alarm geweckt, aus ihren Zelten gerannt, bewaffneten sich und liefen zusammen.

"Was ist passiert?", "Was soll der Alarm?", "Was ist hier los?", riefen sie wild durcheinander, als sie die ersten Schüsse vernahmen.

Sam übernahm sofort die Führung und lief mit den anderen auf den vermeintlichen Ursprungsort der Feuerkraft zu. Aber sie irrte sich. Und dieser Irrtum sollte fatale Folgen haben.

Die Schüsse kamen von allen Seiten, doch ehe sie dies feststellen konnten, waren sie eingekreist und entwaffnet. Sam nickte den anderen zu, ihre Waffen widerstandslos an ihre Überwältiger auszuhändigen. So konnten sie wenigstens ihr Leben retten und später über einen Fluchtplan nachdenken, als in einem sinnlosen Blutbad zu sterben.

Sie alle wurden auf die Knie gezwungen und an den Händen gefesselt.

Als Sam in eine einigermaßen bequeme Lage gekommen war, betrachtete sie ihre Mitgefangenen eingehender. Niemand außer Methos und dem Colonel schien zu fehlen, selbst Jacob, Gaschuw und Martouf waren anwesend, nebst Duncan, auch er hatte freiwillige Sams Befehlen gehorcht, nebst Teal‘c und Daniel. Jeder in der gleichen mißlichen Lage, wie Sam.

Dann betrachtete sie ihre Bewacher eingehender. Sie trugen panzerartige Uniformen, die denen von Sokars Leibwache ähnlich waren. Oh nein, Sokar war ihnen zuvorgekommen! Sie waren machtlos ihm gegenüber. Sam resignierte. Das war's also. So endete ihre glorreiche Mission, die die Erde vor Sokars Übermacht schützen sollte.

Sam hob den Kopf und sah, wie sich ihnen eine Gruppe von drei Männern näherte. Die beiden Männer, die rechts und links gingen, trugen die gleichen Uniformen wie ihre Bewacher, nur der in der Mitte fiel durch seine eigenartige Kleidung auf. Er trug einen roten Mantel und hatte die Kapuze über den Kopf geschlagen. Langsam und gemächlichen Schrittes kam er auf ihre Gruppe zu.

Sam erschrak zutiefst, als sie Jolinars Gefühle für diesen Mann übermannten. Sie kannte ihn. Und sie haßte ihn aus tiefster Seele. Jolinars Haß wurde zu Sams Haß und sie blickte zu Martouf, der am ganzen Körper zitterte und wie im Gebet die Lippen bewegte.

Sokar! Dieser Mann war Sokar, schoß es ihr auf einmal wie ein Blitz durch den Geist, und mit diesem Namen kamen alte Erinnerungen auf, die nicht die ihren waren. Sam krampfte sich zusammen und ertrug den Schmerz, so gut es nur ging.

Jolinar mußte schreckliches durchgemacht haben.

Langsam ebbte der Schmerz ab und Sam konnte die Augen wieder öffnen, nur um zu sehen, dass Sokar sich ihnen bis auf einen Meter genähert hatte und ihre Gruppe nun interessiert zu betrachten schien. Jedoch konnte sie sein Gesicht nicht erkennen, denn es war noch immer von der Kapuze des Mantels verhüllt.

"Wer seid ihr?!", donnerte der Goa’uld drauf los, er benutzte eine Stimme, die keine Verzögerung der Antwort dulden würde.

"Wir sind nur ein paar Nomaden, Lord Sokar", antwortete Daniel und ergatterte damit einen heftigen Stoß in die Magengrube von Sokars Männern. Er sackte nach hinten und spuckte Blut. Daniel wurde schwarz vor Augen, konnte sich aber dennoch bei Bewußtsein halten. Sein Magen schmerzte furchtbar und ihm war schwindelig, dennoch wollte er keine Schwäche zeigen und rappelte sich unter großen Qualen auf. Sam nickte ihm zu und bestärkte damit seine Willenskraft, nicht wieder umzukippen. Sokars Männer jedoch beachteten ihn nicht.

"Wer seid IHR?", wiederholte er nochmals seine Frage.

Diesmal entschloß sich Sam, ihm eine Antwort zu geben. "Wir sind Tauori."

Sokar nickte. "Das wußte ich, aber warum sind Tok’ra unter euch?", dabei deutete er auf die drei Tokra, die sich unter ihnen befanden.

"Wir wollten uns mit ihnen treffen und Informationen austauschen", antwortete ihm Sam.

Sokar lächelte süffisant. "Informationen über mich?", fragte er, obwohl er die Antwort schon zu wissen schien.

Sam schüttelte den Kopf. "Nein, wir kämpfen nicht gegen Euch, Lord Sokar, sondern gegen Yui. Er ist das Ziel unserer Angriffe." Sam holte tief Luft und wartete gespannt auf Sokars Reaktion.

"Nicht gegen mich? Ich bin enttäuscht...." Sokar wurde in seinen Ausschweifungen von einem schrillen Schrei unterbrochen, der ihn und seine Wächter dazu veranlaßte, sich nach diesem umzudrehen.

Ein Mann, auf einem Pferd, völlig in Weiss gekleidet, ritt durch das Lager auf sie zu.

Sokars Männer wollten schon ihre Waffen gegen ihn erheben und ihren Herrn vor diesem Angriff schützen, als dieser die Hand hob und ihnen befahl, ihre Waffen zu senken.

Auf seinem Gesicht, das nur schwerlich unter der Kapuze zu erkennen war, zeichnete sich ein breites Grinsen ab.

Der Reiter stoppte genau vor Sokar, sprang mit einem eleganten Satz vom Pferd und näherte sich Sokar bis auf drei Meter, denn die Wachen hinderten ihn am Näherkommen.

Methos nahm die Maske ab und entblößte ein breites Grinsen. "Ich sollte dir eine reinschlagen", zischte er immer noch breit grinsend.

Sokars Lächeln gefror. "Und ich sollte dich auf der Stelle hinrichten lassen."

Methos senkte den Kopf und verbeugte sich tief. "Aber ich freue mich, dich wiederzusehen, mein Freund", sagte Sokar, drängte sich an seinen Wachen vorbei auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. Methos ergriff sie und ließ sich von seinem alten Freund hochziehen.

"Du siehst gut für dein Alter aus, Methos", flötete Sokar und zog ihn zu den Gefangenen.

Methos lächelte eisig. "Immer schön der Sonne fernbleiben, dann hättest du dich auch länger gehalten und müßtest nicht in einem Unas stecken."

Sokar ging nicht weiter auf seinen Kommentar ein und lächelte eigenartig vertraut. "Kennst du diese Leute?"

Methos blickte von Sokar zu den Gefangenen, die ihn hoffnungsvoll ansahen. Mit nur wenigen Worten konnte er ihr Leben retten und ihnen die Freiheit schenken. Er müßte Sokar nur darum bitten, das war alles. Eine kleine Bitte. Aber diese kleine Bitte würde ihn verraten, und diese Typen waren nichts wert gegen das, was auf dem Spiel stand. Im Krieg gab es nunmal Opfer, die gebracht werden mußten, damit etwas anderes, größeres gelang.

Ein kurzes warmes Lächeln umfloß Methos' Lippen, ehe seine Züge wieder versteinerten. "Ein Geschenk für dich, Herr. Sie waren dabei, eine Spionageaktion gegen Euch vorzubereiten. Nun sind sie dein." Methos beugte das Haupt, scheinbar in Demut, aber in Wirklichkeit wollte er den Blicken der anderen nicht begegnen. Und schon gar nicht Duncans. Er konnte ihn spüren, diesen Blick, der alles sagte. ‚Wir haben dir vertraut.‘

Methos holte tief Luft und schloß die Augen, dankbar für jeden Blick, den er nicht sehen mußte.

"Du Mistkerl.", zischte Lantasch und wollte sich auf ihn werfen, wurde aber von Sokars Leibwächtern mit einem gezielten Schlag ins Gesicht daran gehindert. Blut floß aus einer Wunde an der Schläfe, als der Tok’ra zurückgeschleudert wurde.

"Wir hätten dir nicht trauen dürfen", murmelte Sam und wandte sich Lantasch zu.

Methos unterdrückte ein tiefes Stöhnen und zwang sich selbst, ruhig zu bleiben. Diese Menschen gingen ihn nichts mehr an, sie waren nur Mittel zum Zweck. Nun sag doch schon was, Sokar, flehte er.

"Nun, du scheinst dich nicht im geringsten geändert zu haben, mein Freund", murmelte dieser und zwang Methos, ihn anzusehen. "Sehr schön", hauchte der Systemlord und befahl seinen Leibwächtern mit einer einzigen Handbewegung, die Gefangenen durch das StarGate nach Dormak zu bringen. Sie wehrten sich nicht, flehten nicht um Hilfe, sondern ertrugen ihr Schicksal und warfen immer wieder furchteinflößende Blicke zu Methos. Dieser war unendlich dankbar, als Sokar vor ihn trat und ihm die Sicht auf die abtransportierten Gefangenen nahm.

"Was bist du, Methos?", fragte ihn der größte und mächtigste Systemlord, als würde er mit einem Kind sprechen, so weich und freundlich, das dieses keine Furcht haben müsste.

Methos lächelte und wandte den Blick ab. "Ich hätte es dir damals erzählt, glaube mir. Aber ich konnte es einfach nicht..."

Sokar legte ihm eine Hand auf die Schulter und zwang ihn, ihm in die Augen zu blicken. "Was bist du?", fragte er ein zweites Mal und sah ihn eindringlich an.

Methos zuckte mit den Schultern. "Unsterblich, Lord Sokar."

Dieser legte den Kopf schief und sah ihn fragend an. "Wie das?"

Methos lachte beinahe hysterisch auf. "Einfach so! Glaubst du, ich habe es mir ausgesucht?! Unsterblichkeit ist was teuflisches."

Der Systemlord lächelte. "Dann bist du ja bei mir an der richtigen Stelle."

Methos Lachen gefror. "Ja, das bin ich. Warum hast du mich verlassen?"

Der Goa’uld senkte den Kopf. "Du warst tot, was hast du von mir erwartet?! Eine ehrenvolle Bestattung mitten in der Wüste mit hunderten von durstigen und hungrigen Sklaven, die dich am liebsten zerfleischt hätten? Methos, ich hatte weniger als zwanzig Leibwächter, die mir treu ergeben waren, hätte ich lange bei dir verweilt, wären sie über uns hergefallen und hätten uns zerfleischt."

Methos nickte nachdenklich. "Wohl war. Aber mußte es die pralle Sonne sein? Ich sah aus wie ein gebratener Krebs und hatte keine Sachen."

Sokar senkte das Haupt. "Tut mir ehrlich leid, wenn du mir vielleicht früher von deiner Unsterblichkeit erzählt hättest..."

"Okay, okay." Methos hob abwehrend die Hände vor den Körper. "Lassen wir das Thema ruhen. Ich war dir schon lange nicht mehr böse, nur enttäuscht. Das ist alles."

Sokar lächelte zufrieden. "Ich werde es wiedergutmachen, alles, was du erleiden mußtest." Er legte einen Arm um Methos‘ Schulter und zwang ihn, geradewegs zum Stargate zu gehen. "Mein Gott, Methos, dreitausend Jahre!"

Methos lächelte. "Eine verdammt lange Zeit."

"Wir werden alles nachholen. Versprochen?"

Methos stoppte und sah Sokar ernsthaft an. "Eroberungen? Frauen? Sklaven? Was willst du nachholen?"

Der Systemlord drehte sich zu ihm und legte ihm beide Hände auf die Schultern. "Alles, was wir versäumt haben. Zusammen."

 

4. Kapitel

 

[Gefangenenlager, rund einen Tag später]

"Ich hasse ihn!", entfuhr es Sam wütend. Sie ballte die Hände zur Faust und schlug kräftig gegen den Sandstein, der die Wand ihres Gefängnisses bildete. Sam zuckte zusammen, als der Schmerz des Aufpralls sie durchfuhr. "Wie konnten wir nur so naiv sein und ihm glauben." Entmutigt sank sie mit dem Rücken an die Wand und schloß die Augen. Wenige Sekunden lang saß sie so zusammengesunken da und hing ihren eigenen Gedanken nach. "Und Du!", sie zeigte mit dem Finger auf Martouf, der sich ihr langsam genähert hatte. "Sag jetzt ja nicht: ‚Ich hatte euch ja vorgewarnt.‘ Das fehlt mir gerade noch..." Sie schloß wieder die Augen und atmete tief durch.

"Wir hätten ihm nicht trauen dürfen. Niemals", knurrte Daniel und rieb die Hände verärgert aneinander.

"Daniel Jackson, Du kannst geschehene Dinge nicht ungeschehen machen", konstatierte Teal’c sachlich und handelte sich damit einen bösen Blick von Daniel ein. Der Jaffa hob eine Augenbraue und wandte den Blick ab, sich irgendeiner anderen Beschäftigung widmend, die aber auch nur dazu diente, ihnen die Zeit zu vertreiben.

"Wie steht’s mit dem Fluchtplan, Dad, Gaschuw?", fragte Sam die anderen beiden Tok’ra.

Ihr Vater hob den Blick und sah seine Tochter ernsthaft an. "Es ist relativ schwierig, Sokar zu entkommen. So einfach wie damals auf Netu wird es nicht werden."

"Aber du könntest deine Erinnerungen an Jolinar durchforsten, um auf eventuell brauchbare Informationen zu stoßen", schlug Gaschuw vor.

Sam nickte nachdenklich. "Ich weiß nicht, was wir tun sollten", entfuhr es ihr auf einmal, Sam klang ziemlich entmutigt. "Duncan, nun sagen Sie doch auch mal was? Warum tut er sowas?" Sam schniefte, riß sich aber dennoch zusammen. Dies war nun ihre Mission und sie mußte Stärke zeigen, aber sie war so unendlich müde. Warum konnte nicht irgendwer einen genialen Einfall haben und sie könnten somit einfach verschwinden. Hoffentlich war Jack entkommen und würde von der Erde Hilfe holen. Aber höchstwahrscheinlich würde der General kein Rettungsteam schicken, es wäre viel zu gefährlich. Immerhin hatten sie Sokar herausgefordert und verloren. Wie sollte es weitergehen?

"Duncan?", hackte Sam nochmals nach. Der Schotte hob den Kopf und sah sie durchdringend an.

"Methos hat sowas nicht zum ersten Mal getan."

Die Anwesenden hoben schlagartig die Köpfe und sahen den Unsterblichen erschrocken an.

"Wie meinen Sie das?", formulierte Daniel die Frage, welche allen auf der Zunge lag.

Der Schotte lächelte nervös. "Methos ist clever, er tut, was er für das Richtige hält und was zu seinen Zielen verhilft."

"Sie meinen, er hat ein konkretes Ziel?", fragte Sam.

Duncan nickte. "Methos tut nichts, aber auch gar nichts ohne Grund. Das sollte euch klar sein. Er wird uns hier rausholen, da wette ich mit euch drum."

"Aber wie will er das bewerkstelligen?", meinte Daniel nachdenklich.

Duncan lächelte. "Ich weiß nicht, wer er ist, aber eines ist sicher: Er wird sich auf die Seite des Gewinners schlagen. Um zu überleben."

Selmac räusperte sich. "Das bedeutet, wir sind auf uns allein gestellt. Es nützt ihm nämlich nichts, uns hier rauszuholen, wenn Sokar ihm vertraut."

Duncan schüttelte den Kopf. "Wenn Methos nur zu Sokar gewollt hätte, hätte er das einfacher haben können. Er wäre heute morgen so oder so zu ihm gelangt. Wieso also der Streich hier?" Duncan blickte fragend in die Runde, doch ihm blickten nur ratlose Gesichter entgegen. "Er will uns hier haben, wieso, ist mir nicht klar, aber er hat was vor. Wie immer", knurrte Duncan. Ihm schmeckte es nicht, im Dunkeln gelassen zu werden, schon gar nicht, wenn es um sein Leben ging. Allerdings hatte der Schotte den Vorteil der Unsterblichkeit, den die anderen hier nicht besaßen. Er fühlte sich demnach für sie verantwortlich, nicht zuletzt weil er derjenige war, der Methos vermutlich noch am besten kannte.

"Duncan, wann hat er so ähnlich gehandelt?", hackte Gaschuw nach. Mit diesem Wissen hätte sie Methos schon viel früher als potentielle Gefahr eingestuft und wäre anders an diese Mission herangegangen. Vielleicht konnte sie ihn so besser einschätzen, vielleicht hätten sie durch dieses Wissen den entscheidenden Vorteil.

Der Schotte hob den Kopf und sah die Tok’ra durchdringend an. Sollte er ihnen wirklich die Geschichte mit den Reitern des Bösen erzählen? Würden sie dadurch nicht noch mehr verunsichert und würde ihnen vielleicht dadurch im entscheidenden Moment das nötige Quentchen Vertrauen fehlen? Duncan blieb stumm und senkte betreten den Kopf.

"Duncan? Wir sollten untereinander keine Geheimnisse haben, das könnte vielleicht unser Überleben gefährden", konstatierte Martouf und näherte sich dem Unsterblichen.

Duncan hob wieder den Kopf und sah den Tok’ra mit seinem typischen Hundeblick an. "Es ist vielleicht 4 Jahre her, da tauchte ein alter Freund von Methos in Seacouver auf." Der Schotte stoppte. Selmac und Lantasch waren zu einer Zeit auf der Erde gewesen, als Kronos und Methos gemeinsam ihr Unwesen getrieben hatten. Vielleicht würden sie den Reiter kennen? Egal, das spielte nun auch keine Rolle mehr. "Kronos war ein gefährlicher Kerl...."

"Chronos? Sagten Sie gerade Chronos?", unterbrach ihn Lantasch.

Duncan nickte.

"Der ist ein Systemlord und...", begann Lantasch, wurde aber im gleichen Atemzug von Duncan abgewürgt.

"Nein, sicher nicht. Kronos war ein Unsterblicher. Im gleichen Zug erschien Cassandra, die ihr, Sam und Daniel, bei Methos kennengelernt habt, bei mir. Sie schien furchtbare Angst vor Kronos zu haben und suchte Schutz."

"Cassandra... ist das die Cassandra von Troja? Die unheilvolle Seherin?", hakte Selmac nach.

Duncan nickte. "Nach Methos' Aussagen, ja. Jedenfalls kannte sie Kronos und Methos schon sehr lange. Ich meine damit, Methos hat Cass getötet und sie unsterblich gemacht, als Kronos und er ihren Stamm in der Wüste überfallen haben. Methos wurde an diesem schicksalsvollen Tag mit Cassandra konfrontiert, stritt ab sie gekannt zu haben und verschwand. Cass erzählte mir ihre Geschichte vom ersten Zusammentreffen mit Methos und Kronos und was sie getan haben."

"Und wie haben Sie sich verhalten? Was passierte dann?", fragte Daniel energisch nach, ihm dauerten Duncans Ausschweifungen zu lange.

Duncan lächelte verzeihend. "Ich konfrontierte Methos mit Cass’ Aussagen, er bejahte alles, was ich ihm damals an den Kopf warf und verschwand. Cass und ich folgten ihnen, weil wir wußten, was Kronos vorhatte."

"Was hatte er vor?", knebelte ihn nun auch Sam.

"Die Apokalypse."

"Die Apokalypse? Die in der Bibel oder einfach nur ein wenig Schrecken und Terror verbreiten?", fragte Daniel.

Selmac atmete tief ein. "Als ich auf der Erde war, trieb eine Bande von Mördern und Räubern ihr Unwesen, die sich selbst die vier Apokalyptischen Reiter nannten..."

Duncan nickte. "Methos und Kronos waren die Köpfe der Bande und sie versuchten die anderen beiden Reiter zu finden, was ihnen schließlich auch gelang. Jedoch gelang es mir, einen Reiter zu töten und ich fand auch ihr Versteck, nachdem die anderen Reiter Cass entführt hatten. Dort traf ich auf Methos und Kronos, ich kämpfte mit Kronos und ehe ich mich versah, hatte Methos das Schwert gegen den anderen Reiter erhoben und tötete ihn. Ich konnte Kronos töten und damit war die Sache eigentlich erledigt. Bei unserem nächsten Zusammentreffen konfrontierte ich ihn mit meinen Vermutungen, das er dieses Szenario geplant hatte, weil er sich sicher war, die Reiter alleine nicht besiegen zu können. Bestätigt hat er nichts, aber ich glaube dennoch, des er uns alle manipuliert hat, um seine Ziele zu erreichen, nämlich die Vernichtung der Reiter." Duncan stoppte und atmete tief durch, die Gruppe hatte ihm gespannt zugehört und keiner wagte es, ihn zu unterbrechen, doch nun, als er gestoppt hatte, ergriff Gaschuw das Wort.

"Es könnte also möglich sein, das er in dieser Situation Ähnliches vorhat."

Duncan nickte. "Das wollte ich euch damit klarmachen."

"Diese Option steht offen, allerdings sollten wir uns nicht nur auf ihn verlassen. Es könnte gut möglich sein, das er etwas völlig anderes vorhat", erläuterte Daniel und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ja, wir sollten uns auf jeden Fall eine Alternative ausdenken", stellte Sam fest und lehnte sich wieder an die Wand.

"Ich glaube trotzdem, das er irgendetwas mit uns vorhat und er uns deswegen hierher verfrachtet hat", meinte Duncan und zeichnete kleine Kreise in den Sand.

"Wir haben noch etwas vergessen."

Die Anwesenden hoben den Kopf und sahen Teal’c erstaunt an. "Und das wäre, mein Freund?", fragte Martouf nach.

"O’Neill. Er konnte nicht gefangengenommen werden. Demnach wird er zur Erde zurückgekehrt sein."

Sam lächelte entmutigt. "Ja, das kann schon sein, jedoch wird der General ihm kein Team zu unserer Rettung geben. Das wäre viel zu gefährlich."

"Kann schon sein, aber Jack wird uns nicht im Stich lassen", sinnierte Daniel und schloß sich Duncans Malereien an. Dieser meinte kurz. "Ich schätze diesen O’Neill, er scheint seine Prinzipien zu haben."

Teal’c lächelte breit. "Und aus diesem Grund wird er alles in seiner Macht stehende tun, um uns hier raus zu holen."

"Zu früh gefreut, wir kriegen Besuch", flüsterte Selmac, der der Tür am nächsten saß und ab und zu hinaus gespäht hatte.

Die Anderen verstummten und lauschten gespannt dem Knirschen der Schritte, welches die Schuhe im Sand verursachten, denn auch der Gang war damit ausgefüllt.

Schlüssel klirrten und die Zellentür wurde aufgeschlossen. Ein Mann trat herein, er war in einen roten Umhang gehüllt. "Erhebt euch, Lord Sokar wird euch empfangen."

Die Menschen und Tok’ra erhoben sich mühsam, säuberten ihre Kleidung von dem Sand und traten nacheinander aus der Zelle, nachdem sie auf irgendwelche waffenähnlichen Gegenstände durchsucht worden waren. Sokars Leibwächter überließen nichts dem Zufall und durchsuchten selbst die Gefangenen, die eigentlich keine Waffen besaßen, nach eben diesen.

Sie wurden durch ein unterirdisches Gangsystem geführt, überquerten so viele Kreuzungen und passierten so viele Weggabelungen, dass sie sich schließlich nicht mehr an den Rückweg erinnern konnten. Vermutlich waren sie auch einige Male an ein und derselben Kreuzung vorbeigekommen, aber keiner konnte dies mit Sicherheit behaupten. Ihr Zielort lag wahrscheinlich in gar keiner so großen Entfernung, dieses Spielchen wurde vermutlich nur veranstaltet, um ihnen eine mögliche Flucht zu erschweren.

Schlußendlich kamen sie doch in einem Thronsaal an, der kleiner war, als man dies von einem Systemlord mit Sokars Macht erwartet hatte. Irgendwie vermutet man bei solch einem Mann einen pompösen Auftritt in einem reich verzierten Saal, dieser hier jedoch nahm sich gegenüber der allgemeinen Vorstellung von Thronsälen mickrig aus.

Sokar saß auf einem leicht erhöhten Podest in der Mitte des Saales. Sein reich verzierter Stuhl stand direkt an der Wand und der Systemlord hatte die Arme auf den Lehnen des Sitzes abgelegt. Er ruhte scheinbar.

Als sich die Gruppe auf wenige Meter genähert hatte, erwachte die leblose Gestalt zum Leben und gebot ihnen mit einer eindeutigen Geste, nicht näher zu kommen.

Die Gruppe blieb stehen und verharrte in völliger Regungslosigkeit.

Der Lord lächelte süffisant und betrachtete sie eingehender. Sie trugen dieselbe Kleidung wie am Vorabend, sahen relativ heruntergekommen und verdreckt aus.

"Nun, ich denke, Sie nach ihrer Befindlichkeit zu fragen wäre blanker Hohn, deswegen werde ich es auslassen und gleich auf den Punkt kommen", begann der Herr über Tausende von Sonnensystemen. Er erhob sich langsam und stieg die wenigen Stufen des Podestes herunter.

"Ihr seid in meinen Einflußbereich eingedrungen." Er kam näher.

"Verzeiht, Lord Sokar. Dies war nicht unsere Absicht", versuchte Selmac sich zu rechtfertigen.

"Sicher war es das nicht." Sokar lächelte. "Aber dennoch habt ihr mich damit gekränkt, und um meine Autorität zu wahren muß ich etwas gegen euch unternehmen. Zumal Goa’uld unter euch sind." Er drehte den Kopf und sah Gaschuw eindringlich an. Sie senkte nicht den Blick, sondern erwiderte den seinen mit all ihrer Willenskraft, die sie noch aufbieten konnte. Gaschuw atmete tief ein und sammelte sich. "Wir sind Goa’uld, mein Lord." Auch wenn sie die Bezeichnung Goa’uld verabscheute, mußte sie sie jetzt gebrauchen. Würden sie sich als Tok’ra zu erkennen geben, wäre es um sie geschehen.

Sokar lächelte. "Wie ich es mir gedacht habe. Und für wen spioniert ihr?"

"Wir...", setzte Daniel zu seiner Erklärung an, verstummte jedoch, als er die Veränderung in Duncans Gesichtszügen erkannte. Daniel war mittlerweile mit den Gewohnheiten der Unsterblichen ein wenig vertraut und konnte sich an drei Fingern abzählen, was die Veränderung in Duncans Zügen zu bedeuten hatte.

Er war hier.

"Was?", hakte Sokar nach und näherte sich dem Ägyptologen bis auf wenige Zentimeter. Daniel konnte seinen gräßlichen Atem auf seinem Gesicht spüren und mußte sich zusammenreißen, um nicht zu würgen.

Duncan scannte den Raum ab, konnte Methos jedoch nicht entdecken, bemerkte nur eine schwache Bewegung des Vorhangs hinter dem Thron. Der Schotte lächelte in sich hinein, schwieg jedoch.

Daniel sammelte sich und blickte Sokar fest in die Augen.

Sokar lächelte breit. "Soweit ich mich an unsere letzte Begegnung erinnern kann, sind diese Möchtegern- Goa’uld eigentlich Tok’ra und wie ich erfahren habe, seid ihr von der Erde. Gehe ich da richtig in der Annahme?"

Sam stockte, plötzlich erinnerte sie sich wieder an ihre Aussagen vom Vorabend. Verdammt. Der Kerl war gut. "Ja, Lord Sokar."

Der Systemlord lächelte. "Können wir nun fortfahren?"

Sam nickte verstört. Was sollte sie tun? Was würde Jack jetzt tun?

"Gut, meine Liebe. Ihr habt Tok’ra unter euch, die aber nicht mich ausspionieren wollen. Warum sollte ich euch diese Erklärung abkaufen?"

Sam lächelte. "Weil sie der Wahrheit entsprechen?"

Der Goa’uld grinste breit. "Sehr gut. Gehe ich richtig in der Annahme, das der Unsterbliche bei euch war?", donnerte er diesmal laut und gewaltig.

Sam zuckte zusammen. "Ja, er kam mit uns."

Sokar nickte zufrieden. "Wußtet ihr, wer und was er war?"

Sam schüttelte den Kopf. "Nein." Es würde besser sein, erstmal alles abzustreiten, und wenn Methos ihnen wirklich helfen wollte und einen Plan hatte, wie dieser gutaussehende Schotte es sich so sehr wünschte, dann dürfte er als Betrüger besser vor Sokar dastehen.

Sokar lächelte. "Dachte ich es mir doch. Was hat er euch erzählt, mh?"

Sam schluckte schwer. Was sollte sie ihm jetzt erzählen? Die Geschichte, die er ihnen anfangs aufgetischt hatte? Warum nicht? Diese ist auch nicht besser als jede andere Lüge. "Er meinte, er sei Scryptologe und sollte uns bei Entzifferungen helfen, die wir nicht verstanden." Zu spät.

"Mh, das hat er mir auch erzählt. Was macht der Primus von Apophis bei euch?" Sokar wechselte so sprunghaft die Themen, das es Sam schwer fiel ihm zu folgen. Die psychische Anspannung war auch ohne diese Sprünge schon extrem genug. "Er?" Sam schindete Zeit und deutete verhalten auf Teal’c.

Sokar zog genervt einen Mundwinkel in die Höhe. "Ja, wer sonst?!", zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Methos ächzte. Langsam wurde die Situation zu gefährlich. Würden sie ihm jetzt zuviel verraten, wären sie tot. Am besten er scherte sich um seinen eigenen Dreck und beachtete diese Nichtsnutze nicht mehr. ‚Kümmere dich nicht drum!‘, schalt er sich selbst. ‚Verdammt‘", knurrte er und trat hinter dem Vorhang vor.

Sam atmete auf, als sie Methos erblickte. Wenn Duncan recht behielt, würde er sie jetzt irgendwie retten. Hoffentlich behielt der Schotte recht, flehte sie.

"Herr?", fragte Methos so zurückhaltend wie möglich.

Der Angesprochene drehte sich auf dem Absatz um und starrte in aus zornig aufblitzenden Augen an. "Was?", grollte er.

"Laß sie in Frieden. Sie sind nicht wegen dir hier."

Sokar ging ein paar Schritte auf ihn zu, senkte den Kopf und blitzte ihn wütend an. "Was sollten sie sonst hier verloren haben, wenn sie nicht gekommen sind um mich auszuspionieren?"

Methos hob den Kopf und sah ihn ebenso zornig an. "Weil ich sie dazu getrieben habe, mich hierher zu bringen."

Der Goa’uld erklomm in großen Schritten das Podest. "Wieso bist du dann nicht schon früher gekommen, wenn du so dringend hierher wolltest?"

Methos stöhnte auf und wandte ihm den Rücken zu. "Dir bin ich weder Rechenschaft noch sonst etwas schuldig. Ich kann auch gehen, wenn es das ist, was du willst?" Methos hoffte inständig, er hätte Sokar richtig eingeschätzt. Wenn er jetzt falsch lag... Nicht auszudenken, was passieren würde.

Sokar setzte ein silbriges Lächeln auf. "Was denkst du nur von mir, alter Mann?"

Der älteste Unsterbliche grinste siegessicher, räusperte sich und drehte sich um. "Bringt diese Kakerlaken zurück in ihre Zellen!", befahl er und fügte dann etwas leiser hinzu: "Lord Sokar wünscht alleine zu sein. Um sich zu sammeln." Methos grinste wieder und scheuchte die Gefangenen mit einer lässigen Handbewegung aus dem Thronsaal.

Als sich die großen Flügeltüren des ach so kleinen Thronsaales hinter ihnen schlossen, konnte man das Pfeifen der aus den Lungen strömenden Luft schier spüren.

Sam atmete tief ein und wieder aus, ehe sie fähig war, einen klaren Gedanken zu fassen. "Was war denn das?", entfuhr es ihr pfeifend.

Duncan lächelte und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. "Ich glaube, der alte Kerl hat uns gerade das Leben gerettet. Naja, euch zumindest."

Martouf jedoch schüttelte energisch den Kopf. "Ich sehe das ein wenig anders.", erläuterte Lantasch. "Wir hatten lediglich Glück, das war alles."

Teal’c hingegen mußte dem Tok’ra widersprechen. "Er hat gerade im richtigen Augenblick eingegriffen."

Duncan mußte ihm zustimmen. "Ich habe ihn bereits Minuten zuvor im Raum gespürt, er hätte zu jedem beliebigen Zeitpunkt sprechen können, wenn er nur diese wenigen Worte von Sokar hören wollte, aber er hat es nicht getan."

Die Wächter stießen die Gefangenen unsanft in die Rippen und trieben sie zur Eile an. "Ab in eure Zelle, dort könnt ihr weiter plaudern", zischte der größere der beiden ihnen zu, bevor er Daniel und Selmac einen unangenehmen Stoß in die Kniekehlen verpaßte.

Die Menschen beschlossen in stillem Einvernehmen, ihre Unterhaltung um ein paar Minuten, oder Stunden, wenn sie denselben Weg zurück nehmen würden, zu verschieben.

[Unterdessen im verlassenen Basislager]

Jack hörte Schüsse und Schreie und dann nichts. Kein Geräusch, nur das verhaltene Pulsieren einiger Stimmen Und dann war es still, nichts war zu hören.

Aber dank seiner langjährigen Militärerfahrung und einer gesunden Portion Selbsterkenntnis konnte sich Jack ungefähr ausmalen, was passiert war.

Nachdem Methos am Abend zuvor verschwunden war, mußte er zum Stargate gegangen sein, hatte höchstwahrscheinlich Sokar eine Nachricht mit den wichtigsten Informationen, wie er das Lager am besten einnehmen konnte, zukommen lassen und war dann zurückgekehrt. In der Nacht waren dann Sokars Truppen erschienen, hatten die Wachleute im Lager überrumpelt, die Schlafenden überrascht und sie gefangengenommen. Nur mit ihm hatte Methos nicht gerechnet. Der unkontrollierbare Schlaf von Jack war als unbekannte Komponente in seinen Plan mit eingeflossen, hatte ihm aber in seiner Wirksamkeit nichts genommen.

Jack schnaufte frustriert. Dieser Mistkerl hatte es doch tatsächlich geschafft, die United Airforce auszutricksen und eine ihrer besten Einheiten in die Hände des mächtigsten Systemlords zu spielen. Ob der General im jemals verzeihen könnte?

O’Neill stöhnte und rappelte sich mühsam auf. George würde es hinnehmen müssen. Er würde ihm ein Rettungsteam geben, mit der er seine Leute aus den Klauen des Satans befreien könnte. Schlußendlich würde alles gut werden, wie immer.

Aber zuvor mußte er ein Stück Technik finden. So ein beschissenes Codierungsgerät, welches die Iris für ihn öffnen würde. Wenn er dieses Ding nicht fand, würde wohl nichts aus seiner groß angelegten Rettungsaktion werden.

Jack schickte ein paar Stoßgebete gen Himmel und flehte um göttlichen Beistand, obwohl er eigentlich nicht religiös war, hoffte er, dass, wenn es einen Gott gab, er ein gutes Herz hätte und ihm den Weg zum Codierungsgerät zeigen würde. Vielleicht könnte er sich dann ja auch für den Gang zur Sonntagsmesse entschließen und ab und zu ein Dankopfer zu bringen.

"Aber ich glaube, Du stehst nicht auf solche Abmachungen, oder?" Jack streckte sich gen Himmel und stierte in die erbarmungslose Sonne.

Verdammt, er brauchte dieses Gerät, wie immer es auch heißen möge.

Mühsam wühlte er sich durch Sams Sachen und fand nichts. Eigentlich empfand er ein wenig Scham, einfach so in den Sachen fremder Personen, eigentlich war sie ja gar keine Fremde für ihn, herumzuschnüffeln. Aber er mußte dieses Gerät finden. Jedoch wurde er bei Sam nicht fündig und verließ so ihr Zelt.

Das Zelt daneben jedoch erregte seine Aufmerksamkeit zusehends. Er war schon einige Male an ihm vorübergegangen, ohne es auch nur anzusehen, doch nun mußte er wissen, was darin vor sich gegangen war.

Jack hob seine Trinkflasche an und nahm einen kräftigen Zug, er saugte gierig, so als würde dies sein letzter Schluck sein und er nie wieder etwas zu Trinken bekommen. Er wischte sich die Hände ab und ging in das Zelt.

Drinnen war es düster, aber Methos hatte eine alte Petroleumlampe auf dem provisorischen Feldbett stehen, die Jack sofort entzündete. Der alte Mann wollte keine hochtechnischen Geräte verwenden, wieso, entzog sich Jacks Kenntnissen.

Langsam gewöhnte er sich an das schummrige Licht der Lampe und sah sich im Zelt um. Direkt auf dem Schreibtisch lag ein ihm vertrautes Gerät, ähnlich den Instrumenten, welche die Aktivierungscodes der Iris sendeten. Jack grinste zufrieden und griff nach dem Gerät, als ihm ein zweiter Apparat auffiel, der einer digitalen Videokamera glich. Jack legte den Kopf schief und betrachtete sie interessiert.

"Mal sehen, was unser alter Kumpel hier aufgezeichnet hat", murmelte Jack und startete das Band:

"Wer das hier zu sehen bekommt, wird wohl der letzte oder die letzten sein, die den Angriff von Sokar überlebt haben", sagte Methos monoton. Man sah ihn in seinem Quartier auf der Erde vor einem Schreibtisch stehen und in die Kamera blickend.

"Ich hoffe inständig, das wenigstens einer zurückgeblieben ist."

Methos stieß sich vom Schreibtisch ab, umrundete ihn langsam und setzte sich in den großen Sessel.

"Ich habe nur zwei Dinge zu sagen. Erstens: Sie sollten von diesem Planeten verschwinden, auf die Erde zurückkehren und dem General den Brief übergeben, der da hinter Ihnen auf dem Bett liegt."

Jack stutzte, drehte sich um und erkannte den besagten Brief mit der Aufschrift: ‚General Hammond‘.

"Der andere Punkt ist: Benachrichtigt die Tok’ra, erklärt ihnen kurz die Situation und übergebt ihnen das Dokument, welches unter dem Brief an General Hammond liegt. Dort finden sie genaue Anweisungen, wo und wann sie sich in der Wüste von Dormak bereithalten sollen.

Ich hoffe, sie vertrauen mir jetzt noch soweit, das diese Aktion funktioniert. Sie werden verstehen, das dies die einzige Option war, um einen totalen Krieg gegen Sokar zu vermeiden. Und, glauben Sie mir, Sokar hatte von Anfang an vor, die Erde zu zerstören.

Mein letztes Anliegen betrifft Cassandra. Suchen Sie sie im alten, zerstörten Tempel von Troja auf, sie wird auf sie warten und wissen, was zu tun ist."

Jack schluckte schwer. Dieser Kerl war entweder verdammt clever oder wahnsinnig. Aber irgendwie glaubte Jack nicht an einen irrsinnigen Methos.

"Ihren Leuten wird es gut gehen, wenn sie sich korrekt verhalten und keine dummen Fehler begehen. Das war alles, Semper fidelis, O’Neill."

Damit endete das Band.

Jack knurrte. Woher wußte dieser verdammte Mistkerl, das ausgerechnet er, Jack O’Neill, auf dem Planeten zurückbleiben würde. Was für ein gottverdammtes Spiel trieb er hier mit ihnen?

 

Kapitel 5