Hier schreibe ich euch endlich meine erste kleine X-File. Hoffentlich gefällt sie euch, denn es kommt noch mehr. Also viel Spaß!

X-Files, Fox Mulder und Dana Scully gehören Chris Carter und 1013. Ich leihe mir nun diese Figuren unerlaubt aus, bin also nicht berechtigt, das hier zu schreiben. Auch verletze ich damit vielleicht eine andere Verordnung, die es verbietet, irgendwelche eindeutigen Szenen zwischen Mulder und Scully zu verbreiten, aber das ist mir egal. Ich bin noch minderjährig uns ihr könnt mir nichts anhaben!

Rating: PG (FSK 12)

 

Waldabend

Von Theresa Jung

 

 

Keuchend rannte er zu ihr. Die letzten Meter schleppte sie sich an Land und ließ sich erschöpft auf die trockene Erden fallen. "Alles okay?" Mulder legte ihr die Hand auf die Schulter. Sie war völlig durchnäßt. Kein Wunder. Sie hatten sie einfach aus dem Boot geworfen und waren abgehauen.

"Danke, Mulder. Mir geht's gut. Wenn du nicht gewesen wärst, hätten sie mich wahrscheinlich nicht entkommen lassen und..."

"Shh, es ist doch alles gut gegangen."

"Ja, du hast recht. Aber was sollen wir jetzt tun? So wie ich das sehe, sind wir mindestens 30 wenn nicht sogar 50 Meilen von jeglicher Zivilisation abgeschnitten. Es wird bald dunkel werden."

Mulder überlegte eine Weile. Sie waren hier im Wald völlig auf sich allein gestellt. In der Nacht konnten sie nicht gehen. Dana war auch viel zu nass. Sie hatten Glück im Unglück. Es war ein heißer Tag gewesen und die Nacht versprach lau zu werden. Das Wetter würde halten, also so gesehen kein Problem. Aber sie hatten nichts dabei, außer den Kleidern am Leib. "Du solltest erst mal deine nassen Sachen ausziehen, sonst holst du dir noch den Tod!"

Einen kurzen Augenblick zögerte sie und sah ihn prüfend an, dann nickte sie. "Ja, du hast recht." Sie überlegte kurz, aber Mulder bot ihr schon an: "Hier, du kannst mein Hemd anziehen. Es ist ja noch warm genug."

Dankend nahm sie an. Er zog sein kariertes Shirt aus. Darunter trug er nichts. Sie sah, seine angespannten Bauchmuskeln, seinen Körper. Er war gut gebaut und durchtrainiert. Sonst hatte sie ihn nur immer ins einem Anzug gesehen, der jegliche Phantasien abstieß, doch so, nur in Jeans... Schnell drehte sie sich um und marschierte ins Gebüsch. Dort streifte sie ihre nassen Sachen ab und zog sich sein Hemd über. Es roch nach ihm. Sie sog seinen Duft ein. Er war ihr angenehm vertraut und sie fühlte sich wohl. Scully wrang ihre Hose aus und krempelte sie über die Knie hoch. Die Haare versuchte sie, so gut es ging zu trocknen.

Als sie wieder zu ihm kam, hatte es Mulder geschafft, ein kleines Feuer zu entzünden. Ein wenig Nachlegholz war neben ihm aufgeschichtet. Die Sonne war hinter den Baumwipfeln verschwunden und alles war nun in bläuliches Licht getaucht. Der erste Stern funkelte am Himmel und die Grillen zirpten laut in die Nacht. Mulders Rücken flackerte rötlich im Schein der Flammen und seine Augen glitzerten. Er lächelte ihr zu, als sie sich zu ihm setze.

"Du solltest öfters meine Hemden anziehen."

"Wer weiß?" Scully wunderte sich selber über das, was sie soeben gesagt hatte. Es war ihr einfach so herausgerutscht, aber sie konnte es nicht ungeschehen machen. Verlegen schaute sie weg. Mulder versuchte schleunigst, ein anderes Thema zu finden, denn auch ihn beunruhigte es. "Ist dir auch warm genug? Ich könnte..."

"Nein danke, alles klar. Danke."

Sie schwiegen eine Zeit lang. Um diese Jahreszeit dämmerte es schnell. Die Sterne wurden deutlich sichtbar und der halbe, sichelförmige Mond strahlte silbrig auf sie herab. Am Ufer des Sees plätscherte es leise und das knistern des Feuers klang geheimnisvoll. Kleine Funken und Ascheteilchen flogen in die Luft. Still starrten beide ins Feuer und versuchten, sich nicht an zu sehen. Dennoch ertappte sich Scully immer wieder dabei, wie sie zu ihm hinüber schielte.

Plötzlich dampfte es und das Feuer drohte aus zu gehen. Scully wollte etwas Holz nachlegen und griff nach dem Stapel, der vor ihnen lag. Mulder hatte die selbe Idee. Ihre Fingerspitzen berührten sich leicht. Erschrocken starrte sie ihn an. Ein wonniger Schauer lief ihr über den Rücken. Mulder warf eine Zweig in die Glut. Immerwährend blickte er in ihre wunderbaren blaugrünen Augen. Ein heißes Kribbeln durchzog ihren Körper und gleichzeitig fror sie. Diese Berührung. So etwas hatte sie noch nie zuvor für ihren Partner empfunden. Jetzt wollte sie ihm nur noch nahe sein.

"Mir ist kalt, Fox."

Er zuckte innerlich zusammen. Hatte sie ihn wirklich mit seinem Vornamen angeredet? Schon früher hatte er es ihr angeboten. Behutsam rückte er näher und legte seinen linken Arm um ihre Schulter. Hoffentlich sagte sie nichts, wenn er... vorsichtig zog er sie näher an sich. Scully legte ihren Kopf auf seine Schulter. Sie fühlte seine Wärme und spürte das schnelle Pochen seines Herzens. Mit der Hand fuhr sie ihm über den Rücken. Mulder bekam eine Gänsehaut und die kleinen Nackenhärchen stellten sich ihm auf. Angespannt sog er die Luft ein und atmete ihren Geruch. Ihre Haare kitzelten ein wenig, aber es war nicht unangenehm. Dann, nach einer schier endlosen Zeit hob sie schließlich den Kopf und schaute ihn an. Er kannte diesen Blick von ihr nicht, aber er wußte, was er zu bedeuten

hatte. Er war verlangend und voller Leidenschaft. Fast schüchtern näherte Mulder sich ihr. Etwas in ihm zögere. Sie war schließlich seine Kollegien. Als ihre Augen nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren, stoppte er schließlich und musterte sie; er fragte in Gedanken, ob sie es auch wirklich wollte. Und als ob sie verstanden hätte, streckte sie sich ihm entgegen und berührte sanft mit ihren Lippen seinem Mund. Scully tat den Kopf zurück. Wollte er es nicht? Einen kurzen Moment fühlte sie die Panik in sich aufkeimen. Was war, wenn er das nicht wollte, was, wenn er sie nur als Partnerin, als Freund betrachtete? Sie konnte nicht zu Ende denken, denn er gab sich einen Ruck und küßte sie. Voller Leidenschaft erwiderte sie den ersten Liebesbeweis, auf den sie schon so lange gehofft hatte. und schlang die Arme um seinen Hals. Er fuhr ihr liebevoll durch die Haare und streichelte sie. Als die Küsse immer heftiger und verlangender wurden, ließen sie sich schließlich nach hinten auf die trockene Erde sinken. Leise raschelte das getrocknete Laub. Endlich war es soweit, worauf sie beide vier Jahre lang gewartet hatten. Sie hatten sich gefunden. Und über ihnen glomm der Mond und sein Hof schimmerte silbrig glänzend.

 

Ende

 

Copyright © 1998 Theresa Jung


Theresa Jung EvaJung@PowerOnline.net