Disclaimer: Dies soll ein Highlander/ Stargate Crossover werden und ich weiß noch nicht so recht, wohin damit. Also schreibe ich erstmal drauf los. Und jetzt ist es schon soooooooooo lang. Naja, und wie nenne ich den Kram jetzt? Hab nenn Namen gefunden und alle finden, das er ziemlich gut paßt.

Die Charaktere der beiden hier verwendeten Serien gehören ganz und gar nicht mir, sondern Highlander gehört Rysher and Panzer und StarGate... Mh, ja wem überhaupt? Geld verdiene ich hiermit auch nicht, außer Lob und Anerkennung und Schläge und was auch immer... Solltet ihr irgendwelche Anmerkungen, Kritik oder sonstwas haben, immer her damit.Bin ein weltoffener Typ.

So, nun noch was allgemeines:
Die Charas gehören nicht mir sondern den jeweiligen Firmen und so weiter, die wissen auch nichts davon, das ich mir die geklaut habe. Schlimmes Mädchen.

Ein dickes Dankeschön ....

geht an meine geliebte kleine sister... die meine endlosen Ausschweifungen geduldig und ungeduldig ertragen hat, mich dann und wann für verrückt hielt, aber dennoch brav genickt und mir zugestimmt hat, auch wenn sie manchmal nicht so recht wusste worum es eigentlich geht... thanks, ghanilein

an meine liebe Freundin Minno, die es zwar nicht wirklich geschafft hat, Semper zukorrigieren, mir aber endlose Computerabstürze verziehen hat, die ihr meine Story eingebracht hat.

an Shendara, sie hat’s doch tatsächlich geschafft ein paar Kapitel zu korrigieren, Thank you, and happy days with Semper.

an Claudia, meine allerliebste Arbeitskollegin, die nach einem Monat mit mir zusammen schon zum bekennenden Methosfan wurde, mit ihm musste sie sich abgeben, wenn ich nur den Mund auftat, nun ja, und dann gab’s Semper!!! Mit Affenzahn ist sie hindurchgepflückt, sage und schreibe drei Tage hat sie gebraucht, inklusive Computerabsturz, den wieder einmal Semper "Ich will nicht korrigiert werden" erzeugt hat... Lol, thanks Claudia, und hoffentlich verliert sie ihren Humor nicht, wenn sie noch mehr in Methos hineinsteigt.

So, genug der Dankesworte... weiter im Text....


Zeitraum:

StarGate: Vor "Divide and Conquer" und "Nemisis" und nach "The Devil You Know"

Wichtig: Martouf lebt noch!!!!

Highlander: Nach "To be or not to be" und das ist jetzt der Punkt, ich bin mir damit nicht mehr so sicher, am Anfang, ja, da war mir das klar, aber jetzt? 137 Seiten später? Keine Ahnung, nehmt, alles was ihr in HL gesehen habt, für bare Münze und dann geht’s gut.

Charakteren:
StarGate: Alle StarGate- Charaktere und Tok'ra, Sokar, und die die ich noch nicht weiß
Highlander: Methos, Duncan, Cassandra

Eigene Schöpfungen/ Moppsings:

Mastarna von Vei (Servius von Roma- 6. Sagenhafter König von Rom),

Cheftu (Name gemoppst, ist einer der Hauptcharas in Suzanne Franks Zeitreise- Tetralogie "Die Prophetin von Luxor).

Ra (aber den gibt's ja bei StarGate schon), naja und bis dahin noch keine anderen.

Ach ja, aus der Bibel hab ich auch geklaut

Enkidu: Eigentlich sollte er nur eine unwichtige Nebenrolle spielen, hat sich dann aber zum Bösewicht Nummer eins ganz still und leise hinter meinem Rücken hochgearbeitet. Tststs... und so einfach kann ich ihn nicht wieder wegschreiben

Jonathan: Ein Mensch, mehr sage ich dazu nicht.

Kleopatra: Tja, und noch so ein Chara, dem ich nichts vorweg nehmen möchte

Chloe: Der Name stammt von Suzanne Frank, aber der Chara...

Diverse erdachte Systemlords...

Und unwichtige Nebencharaktere.... deren Namen mir im Laufe der Story entfallen sind und ich hab’s auch nicht übe mich gebracht, sie alle mal aufzuschreiben...

Rating: Bisschen Gewalt, naja, wenn ich noch was einfällt, sagst mir.

Kommentare und sonst noch was, alles was euch auf dem Herzen liegt, will ich wissen. Aber nicht euer Probleme, dazu gibt's Briefkastentanten.... also alles an salandrajones@gmx.de

Enjoy this stuff!!!

Sala

 

Semper Fidelis
von Salandra

(Prolog, Kapitel 1)

 

 

 

Prolog

 

Methos erwachte mit rasenden Kopfschmerzen, die ihn wieder an seine nächtliche Sauftour erinnerten. Und dabei hatte er gestern abend doch gar nicht so viel getrunken. Wirklich nicht!
Er stöhnte müde auf, die letzten Tage waren die Hölle gewesen. Sie bestanden nur aus trinken, schlafen und ab und zu etwas essen. Nein, so konnte es nicht weiter gehen. Nein, so durfte es nicht weitergehen, berichtigte er sich. Methos schwang die Beine aus dem Bett. Er hatte es gestern abend nicht einmal mehr geschafft, seine Hose auszuziehen, geschweigedenn den nach Erbrochenem riechenden Pullover. Er war am Ende - eindeutig - und daran mußte er schleunigst etwas ändern. Eine neue Aufgabe würde ihn vielleicht davon ablenken und seinem Leben wieder einen Sinn geben.
Methos stand langsam auf, bloß nicht zu schnell, um seinem Schädel nicht etwa einen Anlaß zum Pochen zu geben. Er streckte die müden Glieder und schlurfte in die Küche. Mit einem geübten Griff band er seine Haare zusammen, die er in den letzten Wochen hatte wachsen lassen. Sie reichten ihm mittlerweile bis auf die Schultern. Ein kühles Bier würde ihm gut tun. Nein - kein Bier! Er würde einen Kaffee trinken, sich duschen, frische Sachen anziehen und dann würde er zu Joe gehen und erstmal ein Bier trinken. NEIN! Kein Bier - ein Wasser. Methos stöhnte. Es würde gar nicht so einfach werden, sich vom Bier zu entwöhnen, aber er würde es schaffen, auf jeden Fall.
Das wütende Blinken des Anrufbeantworters riss ihn aus seinem Selbstmitleid. Methos stöhnte und schlurfte auf diese nervigste aller Erfindungen der Menschheit zu. Er betätigte die Wiedergabetaste und lauschte angespannt.
"Hi, Adam. Hier ist Daniel Jackson. Ich habe da vielleicht einen Fund gemacht. Wenn du immer noch an etwas Aufregendem interessiert bist, dann rufe mich unter 555-0943753 zurück, bin jederzeit erreichbar." Ein nerviges PIEP folgte der Ansprache und das Gerät schaltete sich ab.
Daniel Jackson also. Was konnte dieser Ägyptologe schon Interessantes ausgebuddelt haben, was seiner wertvollen Zeit würdig wäre? Methos zuckte resigniert mit den Achseln, als ihm plötzlich sein Entschluß wieder in den Sinn kam. Er brauchte eine Aufgabe, und hier bot sich ihm eine auf dem Silbertablett. Was es auch war, es würde ihn ablenken und ihm vielleicht sogar ein bißchen Freude bereiten. Er lächelte dem Anrufbeantworter zaghaft zu und spielte die Nachricht nochmals ab, wobei er sich diesmal die Nummer notierte und wenige Augenblicke später schon selbige eingegeben hatte. Was soll's, dachte er bei sich. Danny-Boy konnte Hilfe immer gut gebrauchen.
"Jackson", meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Hallo, Daniel. Hier ist Adam Pierson. Du wolltest mich sprechen?" fragte Methos etwas verschlafen.
"Oh, Adam!" Daniels Stimme schien sich fast zu überschlagen. "Ich dachte schon, du wärst nicht interessiert."
Methos gähnte. "Bitte, Daniel, sag es."
"Oh, ja. Also ich habe eine nicht zu identifizierende alte Steintafel ausgegraben, und da du Scryptologe bist, wollte ich sie dir mal zeigen."
Methos gähnte noch mal. "Natürlich, wann?" fragte er, in Gedanken schon bei Joe in der Bar.
"Die Frage sollte wohl besser lauten: In welcher Stadt?"
"Oh, ja natürlich. Also ich bin in Seacouver..."
"Seacouver?!", schnappte Daniel. "Oh, da brauche ich einige Stunden. Sagen wir um 18:00 Uhr am Flughafen."
Methos nickte. "Okay, ich bin da. Warte am Eingang. Bis dann", Methos legte auf, ohne auf Daniels Bestätigung zu warten. Jetzt hatte er immerhin noch fünf Stunden Zeit, sich zu langweilen und hoffentlich nicht wieder in einen hemmungslosen Rausch zu fallen.
[Militärflugzeug, fünf Minuten vor der Landung in Seacouver]
"Und Sie meinen, Daniel, dieser Mr. Pierson kann Ihnen bei der Übersetzung behilflich sein?" fragte Sam Carter ihren Kollegen und Freund Daniel Jackson.
Daniel nickte abwesend. Seit nun mehr drei Stunden starrte er ununterbrochen auf die alte Steintafel von PX54012. "Sam, er ist der beste Skryptologe, den ich kenne. Er entschlüsselt einfach alles und das auch noch in Rekordzeiten. Er muß uns einfach helfen können, sonst haben wir ein echtes Problem." Daniel erschauderte bei dem Gedanken an Sokars Truppen und den bevorstehenden Kampf.
Samantha Carter nickte. "Ich verstehe. Wie wollen Sie ihm eigentlich die Existenz dieser Tafel erklären, wenn er herausbekommen sollte, was sich dahinter verbirgt?"
Daniel zuckte mit den Schultern. "Ich werde ihn bitten, ins Stargate-Programm einzusteigen."
"Sie wollen was?!", fragte Sam erstaunt.
"Ich habe schon mit dem General darüber gesprochen und er war an sich nicht abgeneigt, einen neuen Wissenschaftler einzuführen. Adam muß nur noch zustimmen."
Sam schaute ihren Kollegen fassungslos an. Diese Entschlußkraft legte er nur selten an den Tag, aber wenn er es tat, dann setzte er seinen Willen auch durch.
Sekunden später leuchtete das "Bitte anschnallen"-Schildchen auf und das Militärflugzeug setzte zur Landung auf dem Flughafen in Seacouver an.
Daniel und Sam gingen schnurstracks auf den Ausgang des Terminals zu. Die lästigen Zollkontrollen und Abfertigungen blieben ihnen als Militärangehörige erspart, und da sie keine Zeit zu vergeuden hatten, kam ihnen diese kleine zusätzliche Vergütung gerade recht.
Daniel blickte sich suchend nach seinem alten Studienfreund um und entdeckte ihn an der Flughafenbar mit einem Bier in der Hand. Lässig lehnte er an der Bar und starrte den geschäftig vorübereilenden Leuten hinterher.
Daniel drehte sich zu Sam um. "Da ist er", sagte er und deutete auf Adam.
Dieser hatte Daniel noch nicht erkannt und starrte weiter regungslos auf die vorübereilenden Leute. Erst als Daniel direkt vor ihm stand und seine Hand zum Gruß ausstreckte, begriff Methos, daß er ihn gar nicht bemerkt hatte.
"Daniel!", rief er mehr erschrocken denn erfreut aus. "Ich hatte dich gar nicht bemerkt." Methos schüttelte verlegen die ihm dargebotene Hand.
Daniel deutete auf das Bier. "Das wievielte ist das?", fragte er energisch.
Methos schüttelte mit dem Kopf. "Ich weiß nicht, habe aufgehört zu zählen."
Daniel drehte sich kopfschüttelnd zu Sam um und winkte ihr, näher heranzukommen.
"Darf ich dir meine Kollegin vorstellen - Major Samantha Carter?"
Methos' Blick hellte sich mit einem Schlag um das hundertfache auf und glich fast einem Sonnenaufgang. Er streckte ihr die Hand entgegen. "Adam Pierson. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Major." Nun war er wieder ganz der Gentleman.
"Mich freut es ebenfalls, Mr. Pierson", antwortete sie förmlich.
"Adam, weswegen ich gekommen bin..." begann Daniel zaghaft und zog Adam mit sich, bis sie eine abgelegenen Ecke der Bar erreichten und sich setzen konnten.
"Ich habe etwas Erschreckendes gefunden."
Methos grinste. "Was kann denn schon so fürchterlich sein, daß du extra den weiten Weg hierher machst, nur um mir auch einen Schrecken einzujagen?"
Daniel öffnete seine Tasche und zog eine in Ölpapier eingewickelte Steintafel heraus. Er legte sie behutsam auf den Tisch und wickelte sie vorsichtig aus. "Das hier."
Adam riss erstaunt die Augen auf und beäugte die Tafel neugierig. Seine Augen weiteten und verengten sich in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Es schien fast so, als würde er lesen.
"Wo habt ihr das gefunden?", fragte er, ganz in die Tafel versunken.
"Das können wir Ihnen zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht mitteilen", sagte Sam, ohne auf Daniels Proteste einzugehen.
Methos löste seinen Blick von der Tafel und starrte Sam an. "Wie meinen Sie das?"
"Das bedeutet, daß das Geheimsache ist und Zivilpersonen keinen Zugang dazu haben."
Soso, dachte Methos, mit mir nicht. Er verschränkte die Arme vor der Brust und meinte beiläufig. "Ich kann Ihnen leider nicht weiterhelfen."
Daniel stöhnte auf. "Ich habe doch eindeutig gesehen, das du gelesen hast."
Methos starrte Daniel verärgert an. "Da mußt du dich wohl getäuscht haben. Ich konnte nichts entziffern."
Daniel stützte resigniert die Hände auf den Tisch. "Adam, bitte, du bist meine letzte Hoffnung. Ohne deine Hilfe kann ich diese Zeichen nicht lesen. Und ich versichere dir, daß das, was wir tun, nur zum Wohle des gesamten Planeten geschieht. Bitte, hilf mir." Daniel war am Ende. Dieser schrullige Typ war seine letzte Hoffnung und jetzt spielte er die beleidigte Leberwurst, nur weil Sam ihm nicht verraten wollte, wo sie dieses Artefakt aufgetrieben hatten.
Adam nickte. "Ich verstehe dich. Aber du mußt dich mal in meine Lage versetzen. Ihr kommt hier angedackelt und verlangt von mir, so mir nichts, dir nichts eine der vielleicht größten Entdeckungen der Menschheit zu übersetzen, und ich darf dann noch nicht einmal wissen, woher sie stammt."
Daniel und Sam nickten einstimmig. Die beiden SG-Mitglieder blickten sich im stillen Einvernehmen kurz an und wußten gleichzeitig, was sie nun tun mußten.
"Ich kann dir da vielleicht ein Angebot machen", begann Daniel langsam.
Methos hatte sich mittlerweile wieder auf die Tafel konzentriert.
"Ich könnte dir einen Job anbieten. Einen Job, wo du jeden Tag hunderte solcher Entdeckungen machen könntest und dafür müßtest du noch nicht einmal im Dreck wühlen."
Methos blickte auf und sah Daniel entgeistert an. "Und was verlangst du von mir?"
"Du sollst mir nur helfen, alle diese Stücke zu übersetzen."
Methos starrte Daniel entgeistert an. "Du hast noch mehr solcher Entdeckungen gemacht?", dabei deutete er auf die Steintafel.
Daniel nickte. "Noch viel, viel mehr."
Methos grinste. "Dann bin ich dabei." Er streckte Daniel seine Hand entgegen und dieser schlug begeistert ein.
"Wie in alten Zeiten."
"Wie in alten Zeiten", bestätigte Methos. Nun hatte er endlich eine Herausforderung gefunden. Und Daniel behauptete, er habe noch mehr davon. Er hatte wieder einen Sinn im Leben gefunden.
Endlich.

 

 

Kapitel I

 

[Methos‘ Apartment]

"Okay, ich brauche nur ein paar Sachen." Methos schloß die Wohnungstür auf und schob Daniel und Major Carter unsanft in seine Wohnung.

Methos‘ Apartment war stilvoll eingerichtet. Überall standen alte Kunstgegenstände herum und die Wände waren mit Bücherregalen voller alter Wälzer übersät. Eine Treppe, die Methos nun eilig nach oben kletterte, führte in den oberen Wohnbereich. Er rief etwas von "Nehmt euch ein Bier.." oder etwas ähnliches.

Daniel und Sam sahen sich um. Die Wohnung wäre sogar recht ordentlich gewesen, wenn nicht überall leere Bierflaschen umher gestanden und ein penetranter, süßlicher Geruch in der Luft gelegen hätte.

Sam sah Daniel etwas enttäuscht an und schüttelte resigniert den Kopf. Wenn dieser Pierson nur halb soviel drauf hatte, wie Daniel von ihm erwartete, wäre er Gold wert.

Plötzlich schellte die Türklingel und Methos rief von oben, daß es sich dabei wahrscheinlich nur um einen alten Freund handle. Daniel öffnete.

Vor ihm stand ein großer, dunkelhaariger Mann mit Pferdeschwanz und einem beigefarbenen Trenchcoat. Er riss erstaunt die Augen auf, als sich sein Gegenüber als Daniel Jackson vorstellte und sagte: "Was kann ich für Sie tun?"

Duncan starrte Daniel erstaunt an. "Ich dachte, hier wohnt Adam Pierson?"

Daniel lächelte. "Der wohnt auch noch hier.", antwortete er seinem Gegenüber und rief in die Wohnung. "Adam, hier ist jemand für dich!"

Just in diesem Augenblick kam Adam die Treppe herunter gestürmt. "Mac, was willst du hier?", fragte er seinen Freund.

Duncan sah Sam etwas skeptisch an. "Ich wollte dich abholen. Heute abend spielt Joe schon um 20:00 Uhr und außerdem braucht er jemanden, der ihm aushilft. Fred ist krank."

Methos zuckte mit dem Schultern. "Ich kann nicht. Ich werde auch in den nächsten Tagen nicht hier sein."

"Aha.", machte Duncan. "Und was hast du vor?"

Methos schmunzelte und zwinkerte Daniel und Sam zu. "Geheimsache."

Duncan runzelte die Stirn. "Und die wollen dich?!"

Methos nickte mit Stolz geschwellter Brust. "Und niemand anderen."

Duncan stöhnte. "Du bist wohl ganz schön versessen drauf?"

Methos beeilte sich zu nicken.

"Dann pass ja auf dich auf, alter Mann. Versprochen?"

Der älteste Unsterbliche haßte es, wenn Duncan ihn wie ein Kleinkind behandelte. Er hatte immerhin die letzten 5000 Jahre ohne die Hilfe von Duncan MacLeod vom Clan der MacLeod überlebt, wieso sollte ihn also ein kleiner Job als Daniels Gehilfe aus den Angeln heben?

"Mac, was soll denn da schon passieren? Ich bin umgeben von Militärfuzzis wie Major Carter."

Duncan grinste breit. "Genau das meinte ich. Menschen wie Major Carter sollten sich vor deinem Charme in Acht nehmen." Duncan nickte Sam zu. "Nichts für Ungut, Major."

Die Angesprochene erwiderte Duncans charmantes Lächeln und errötete leicht.

Methos bemerkte Sams Reaktion und schlug genervt die Hände über dem Kopf zusammen, als er sich wieder seinem Koffer zuwandte. "Warum reagieren die immer nur auf nach Schaf stinkende Schotten?"

Zehn Minuten später hatte Methos seine Sachen zusammengesucht und präsentierte Daniel sein Ivanhoe.

"Ist es nicht ein wunderbares Stück?", fragte er seinen alten Studienkollegen.

Daniel nickte. "Und was willst du damit?"

Methos lächelte. "Ich werde es mitnehmen", sagte er.

"Das kann nicht dein Ernst sein! Wir kriegen das niemals in den Stützpunkt!", empörte sich Daniel.

"Dein Problem - ohne das gehe ich nirgendwo hin", beharrte Methos.

Duncan suchte Methos Blick und nickte ihm ernsthaft zu. Und er wird auch noch ein paar andere Kleinigkeiten mitgehen lassen, dachte er bei sich und konnte sich in Anbetracht von Methos‘ Übervorsichtigkeit ein Lächeln nicht verkneifen. Bei diesem alten Unsterblichen konnte man schon sicher sein, daß er nie ohne eine zweite und dritte Lebensversicherung aus dem Haus ging. Obwohl Duncan Angst um ihn hatte, spürte er instinktiv, daß Methos viel an diesem Job lag und er ihn auch dringend brauchte. Die Eintönigkeit der letzten Monate nagte an seinen Reserven und Duncan hatte schon einige Zeit gespürt, das Methos nicht mehr lange in Seacouver bleiben würde. Auch wenn er Angst hatte, würde er ihn ziehen lassen müssen. Duncan stöhnte.

"Adam,", begann Sam einfühlsam "was wollen Sie denn mit diesem Schwert machen?"

Methos‘ Blick schoß herum und richtete sich direkt auf Sam. "Ich will gar nichts damit machen. Ich werde dieses wertvolle Stück auch nicht nur für eine Sekunde alleine lassen, geschweige denn es hier zurücklassen.", beharrte Methos auf seinem Standpunkt.

Daniel stöhnte. "Dann müssen wir uns wohl fügen, Sam."

Carter nickte. "Wir werden es schon irgendwie in den Stützpunkt bringen."

[20 Minuten später, Flughafen, Seacouver]

Duncan MacLeod schüttelte die Hand seines ältesten Freundes. "Und paß‘ auf dich auf, alter Mann."

Methos lächelte. "Grüß Joe von mir und gieße ab und zu mal meine Blumen."

"Ja, das werde ich machen."

Daniel tippte Methos auf die Schulter und erinnerte ihn an ihren Zeitplan. Methos nickte. "Wiedersehen Duncan MacLeod.", sagte er gedehnt und folgte Daniel und Sam Richtung Gateway.

Duncan sah ihnen verträumt nach. "Wiedersehen ... Methos."

[Flugzeug]

"Danny-Boy, das, was hier steht, ist so gut wie der Stein von Rosetta der Neuzeit.", prahlte Methos und deutete auf die Schriftzeichen, die sich in einer langen Schlange auf dem Stein rankten.

Daniel nickte. "Und was steht da?"

Methos grinste. Jetzt kam sein Part. "Siehst du ihre Anordnung. Sie sind von rechts nach links verfaßt und sehen faßt wie hebräische Schriftzeichen aus, allerdings fehlen ihnen jegliche Vokale. Diese hier stellen zum Beispiel ein "u" dar, es handelt sich dabei um eine Konsonantengruppe, die das Wort für "Untier" bilden. Demzufolge kann "u" für den Buchstaben u stehen oder schon das Wort Untier bedeuten. Je nach Bedeutung ist das verschieden."

Daniel nickte eifrig. "An diese Möglichkeiten habe ich noch gar nicht gedacht. Und was bedeutet dieser Text nun an sich?" Daniel war sehr gespannt, den Inhalt dieser Steinplatte zu erfahren.

Methos lächelte geheimnisvoll. "Eine Prophezeiung. Hier wird vor dem großen Drachen gewarnt, der in einer Feuerhölle haust und jeden zu verschlingen droht, der ihm zu nahe kommt. Er ist der Herrscher des Universums und wird jede Kreatur vernichten, die seine Stellung anzweifelt. Er, der niemals schläft, wird herrschen über das, was sich Simeria nennt. Er, der nie besiegt wird, erscheint am Himmel über Simeria und wird sie, die den Hammer schwingen, vernichten, denn ER besitzt die Waffe, die keiner kennt." Methos holte tief Luft. "Ja, und dann wird noch über die Kräfte dieser Waffe geplaudert, aber als ich mich an die letzte Zeile machen wollte, stellte ich fest, daß die Wegbeschreibung fehlt."

Daniels Lächeln gefror. "Heißt das, wir wissen nicht, wo sich diese Waffe befindet?"

Methos schüttelte den Kopf. "Sorry, Daniel."

Sam hatte der Unterhaltung der beiden regungslos gelauscht, doch jetzt meldete sich die Wissenschaftlerin in ihr zu Wort. "Mit den Hammer schwingenden Wesen sind vielleicht die Asgard gemeint."

Methos stutzte. "Die Asgard? Was sind die Asgard?"

Daniel nickte nachdenklich. "Vielleicht. Der Hammer deutet auf Thors Hammer, also auf Thor, hin. Dies Feuerhölle könnte Dormak oder Netu sein, demzufolge wäre ER Sokar."

Methos stutzte. "Sokar? Wer ist das?" Eigentlich wußte Methos, wer Sokar war, aber er konnte diesen beiden Sterblichen doch nicht auf die Nase binden, dass er den Teufel sogar höchst persönlich kannte.

Daniel schüttelte den Kopf. "Sorry, Adam, aber das sind nun wieder Geheimsachen."

"Wenn ich in euren Club eintreten soll, dann müßt ihr mich früher oder später sowieso aufklären."

Daniel nahm seine Brille ab und putzte sie nervös. "Mir wäre später lieber."

Sam lächelte. "Wenn wir auf dem Stützpunkt angekommen sind, wird Ihnen der General alles erklären."

Methos nickte. "Solange werde ich auch noch warten können." Er lehnte sich müde in seinem Sessel zurück und schloß die Augen. "Ein paar Stunden Schlaf werden mir gut tun, weckt mich, wenn wir landen." Und damit begann er ruhiger zu atmen und schlief sofort ein.

"Was meinen Sie, Sam?", flüsterte Daniel.

Sam zuckte mit den Schultern. "Wenn Adams Übersetzung stimmen sollte, dann würde das bedeuten, das Sokar vollkommen unbesiegbar wäre. Oder er hat es falsch gedeutet und die Tafel gab nur die Geschehnisse einer anderen Schlacht wieder. Immerhin ist sie mindestens fünfhundert Jahre alt."

Daniel stimmte ihr nickend zu. "Wir werden sehen. Und jetzt sollten wir Adams Beispiel folgen und versuchen, noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen."

[Stargate-Center]

Methos starrte den langgestreckten Tunnel etwas verunsichert an. Worauf hatte er sich nun wieder eingelassen?

Daniel trat neben ihn und schaute ebenso in den langgestreckten, nur mit ein paar Deckenlampen beleuchteten Tunnel. "Erstaunlich, nicht wahr?" fragte er geistesabwesend.

Methos nickte. "Ja, was die Menschen nicht innerhalb von zwei Jahrtausenden zustande gebracht haben."

Daniel nickte und blickte, noch tiefer in Gedanken versunken, den Tunnel an, als er plötzlich von Samantha Carter aus seinen Erinnerungen gerissen wurde.

"Daniel, Adam? Wir können runter gehen", rief sie ihnen entgegen und begab sich zu ihnen.

Methos erschauderte, als er auf die Anzeigetafel des Fahrstuhles blickte. 12...13...14...15...16.....20. Der Fahrstuhl stoppte abrupt und sie traten aus ihm heraus. Methos atmete auf und sagte an Sam gewandt. "Ich dachte schon, wir würden überhaupt nicht mehr unten ankommen."

Sam schüttelte den Kopf. "Wir sind auch noch nicht unten, Mr. Pierson. Hier müssen wir einen zweiten Fahrstuhl nehmen, der uns nochmals zwölf Stockwerke tiefer bringt." Sam schritt weiter und ließ den verdutzt dreinblickenden Methos hinter sich zurück. "Was versteckt euer Verein eigentlich hier unten?!", fragte er den an ihm vorbeilaufenden Daniel. "Nichts wichtiges, Adam, überhaupt nichts wichtiges."

Methos ging weiter. "Es muß schon verdammt wichtig sein, wenn ihr dafür so tief buddelt."

Sie stiegen in einen zweiten, etwas größeren Fahrstuhl und fuhren nochmals zwölf Stockwerke tiefer. Als sie diesen verließen, wurden sie von einem bewaffneten Kommando nach irgendwelchen Waffen durchsucht. Dabei wurde natürlich Methos Schwert entdeckt, was für einige Aufregung sorgte. Sam jedoch schaffte es, die Soldaten von der Harmlosigkeit dieses ‚Kunstwerkes‘ zu überzeugen, und es wurde wieder an Methos ausgehändigt. Methos‘ zusätzliche Lebensversicherungen blieben unentdeckt, was nicht zuletzt daran lag, dass er sie in aller Eile in seiner Wohnung vergessen hatte.

Mit dem Schwert unterm Arm stolzierte der Unsterbliche hinter Sam und Daniel her und summte vor sich hin. Hinter einer Kurve trafen sie auf einen Uniformierten, der sich als Colonel Jack O’Neill vorstellte und seinen Begleiter, der sich allerdings nicht vorstellte. Die beiden musterten Adam interessiert, ehe sie weitergingen.

Nach wenigen Minuten erreichten sie ihr eigentliches Ziel: Das Büro von General Hammond, dem Kommandeur dieser ‚Basis‘. Adam grinste vergnügt vor sich hin, als ihm ein Stuhl angeboten wurde und er sich setzte. Lächelnd legte er das Schwert über seine Knie und harrte der Dinge, die da kommen würden.

Der General machte einen höflichen und gesetzten Eindruck, obwohl er etwas nervös wirkte und schwitze. Dabei war es in diesem Raum sogar etwas zu kühl, meinte Adam. Der General plauderte munter drauf los und fragte Adam nach allen möglichen Informationen aus der Akte, die vor ihm lag. Adam antwortete ruhig und korrekt auf die Fragen nach seiner imaginären Identität und lächelte immer wieder.

"General, ich möchte ja nicht unhöflich erscheinen, aber das, was Sie mich da gerade fragen, scheinen Sie ja alles schon aus meiner Akte zu wissen. Also kommen Sie bitte sofort auf den Grund meines Hierseins zu sprechen", unterbrach Adam den Militär und lächelte wieder zuvorkommend.

Der General nickte. "Wie Sie meinen. Major Carter und Dr. Jackson haben mich schon von Ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten in Bezug auf die Entschlüsselung dieser geheimnisvollen Tafel unterrichtet..."

Adam nickte.

"...und, wie gesagt, bin ich sehr an Ihrer Mitarbeit in dieser Einheit interessiert." Der General schluckte und blickte Adam auffordernd an.

"Aha!", gab dieser von sich. Sein Lächeln war verblaßt. "Sie wollen mich also in diesem stinkenden, muffigen Loch einsperren und alte Tafeln übersetzen lassen?", fragte Adam mit einem spitzen Unterton in der Stimme.

Der General nickte. "Natürlich steht es Ihnen frei, diese Basis je nach Belieben und nach Ende Ihrer täglichen Arbeitszeit zu verlassen."

Adam nickte und erhob sich langsam. "Und was springt dabei heraus?", fragte er gedehnt und lehnte sich über den Tisch, den General fordern anblickend. Sein Schwert hatte er auf den Stuhl gelegt.

"Sie bekommen eine Wohnung ganz hier in der Nähe und eine monatliche Vergütung, zudem eine kostenlose Haushaltshilfe und noch einige andere Erleichterungen, wie etwa einen Wagen.", erläuterte Hammond und klang dabei wie ein Versicherungsvertreter, der einem ahnungslosen Bürger gerade eine überteuerte Police aufgeschwatzt hatte.

Adam nickte. "Klingt vorzüglich."

"Immerhin besser als dein Studentenleben, oder?", mischte sich Daniel ein.

Adam wandte den Kopf und sah Daniel forschend an. "Ja, das kann man wohl behaupten.... Was ich Sie noch fragen wollte, General Hammond..." Adam blickte den General wieder an. "Gibt es hier unten auch ... Bier?"

Daniel mußte still in sich hinein grinsen, als der General antwortete. "Natürlich! Allerdings sollten Sie sich auf die alkoholfreien Sorten spezialisieren, denn nur diese werden in der Kantine ausgeschenkt."

Adam stöhnte. "Danny-Boy, das wirst du bereuen.", zischte er lächelnd.

Daniel nickte. "Ich glaube nicht, das ich das bereuen werde."

Der General erhob sich. "Soll das heißen, Sie werden auf unser Angebot eingehen?"

Adam nickte. "Wenn nicht, werde ich wohl irgendwo verscharrt werden, bei dieser Geheimhaltungsstufe?"

Hammond lächelte. "Diese Methoden werden hier schon seit Roosevelt nicht mehr angewandt, aber mit der Geheimhaltungsstufe haben Sie natürlich recht. All das, was Sie hier unten erforschen, muß hier bleiben und darf mit keinem Wort an die Öffentlichkeit dringen", schärfte Hammond ihm ein.

Der Angesprochene nickte. "Selbstverständlich."

Hammond streckte ihm seine Hand entgegen. "Auf gute Zusammenarbeit, Mr. Pierson."

Adam schlug ein. "Sie können mich Adam nennen... General."

[Zwei Stunden später, Daniels Büro]

Adam untersuchte gerade eine alte Steintafel und schlürfte ohne besonderen Genuß an einem alkoholfreien Bier. "Jetzt langt es." Er stellte sein Bier weg, stütze sich auf die Hände und sah Daniel herausfordern an. "Wer oder was zum Teufel sind die Goa’uld?"

Daniel zuckte zusammen. "Ich weiß nicht, ob ich dir das verraten darf, Adam", wich Daniel seiner Frage aus.

Adam stöhnte genervt auf. "Okay, dann werde ich eben Hammond persönlich danach fragen", knurrte er und stapfte aus dem Arbeitszimmer hinaus, direkt an O’Neill und Teal‘c vorbei, die ihm verwirrt hinterher blickten.

"Wo will denn unser neuer Kollege hin?", fragte Jack verwundert.

Daniel zuckte mit den Achseln. "Er bearbeitet seit zwei Stunden diese Steintafeln und stößt ständig auf Goa’uld. Nun will er wissen, wer oder was diese Viehcher sind - von Hammond persönlich."

"Aha!", gab Jack von sich. "Hat er die Geheimhaltungsstufe?"

Daniel zuckte wieder mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Deswegen verrate ich es ihm auch nicht."

[Hammonds Büro]

"Sir, ich will ja nicht unhöflich erscheinen und ich vermute, das Sie alle hier verdammt genau wissen, was Goa’uld sind, nur ich nicht....", knurrte Adam.

Der General nickte. "Sie sind ein pfiffiges Kerlchen, Adam. Ich dachte, Sie brauchen länger."

Adam starrte den General verdutzt an und setzte sich.

"Sie arbeiten hier in dieser Basis und daher sollten Sie auch alles Notwendige wissen." Der General betätigte einen Knopf und verlangte das SG1-Team in sein Büro.

Zwei Minuten später durchschritten die zwei bekannten Offiziere Carter und O’Neill nebst Daniel und dem schwarzen Riesen mit dem komischen Zeichen auf der Stirn, was Adam so verdammt vertraut vorkam, die Tür.

"Teal‘c, erklären Sie unserem neuen Freund einmal, wobei es sich um die Goa’uld handelt", sagte der General und deutete dabei auf den schwarzen Riesen.

Dieser nickte Adam freundlich zu, verschränkte die Arme auf dem Rücken und erklärte: "Die Goa’uld sind schlangenartige Wesen, die Menschen als Wirte benutzen. Sie haben riesige Raumschiffe und Armeen von Jaffas, wie ich einer bin. Wir sind die Träger der Larvenform der Goa’uld....", Teal‘c erzählte Adam alles, was er über die Goa’uld wußte und zeigte ihm sogar seine eigene Larve.

"Sie sind das absolut abscheulichste, was Sie sich vorstellen können", zischte Jack.

"Ich war der Primus von...", führte Te’alc weiter aus.

Methos sackte in sich zusammen und deutete auf Teal‘cs Symbol auf der Stirn. "...Apophis.", beendete er dessen Satz. "Das bedeutet also, dass alles, was auf diesen Tafeln steht, der Wahrheit entspricht", faselte er vor sich hin.

Teal‘c nickte. "Was immer du übersetzt hast, Adam Pierson, entspricht der Wahrheit."

Der General horchte auf. "Könnten Sie uns dann bitte mitteilen, was Sie herausgefunden haben?"

Adam nickte und erhob sich langsam. Er schien sehr müde zu sein. "Folgen Sie mir in Daniels Arbeitszimmer.", sagte er abwesend und ging ihnen voraus.

[Daniels Arbeitszimmer]

Adam deutete auf die Tafel, an der er zuletzt gearbeitet hatte. "Hier ist die Rede von einem gewissen Sokar, wie auch schon in der letzten Tafel. Er ist also ein Goa’uld..."

Die anderen Anwesenden nickten, als Adam sie fragend anblickte. "Ihr kennt ihn?", fragte er nach.

Die anderen nickten wieder.

"Na, dann wißt ihr das sicher auch schon. Er lebt auf Dormak und so weiter und so fort. Hier wird über sein Staatssystem berichtet, wie viele Konkubinen er hat, welche Art der Diplomatie er bevorzugt, bla, bla, bla. Für mich klingt das wie eine Tageszeitung aus dem alten Ägypten...."

"Adam, würden Sie für mich einen Bericht über den Inhalt dieser Tafeln anfertigen?", fragte Hammond fordernd.

Adam nickte. "Natürlich."

"Sie werden ab sofort auch an unseren Besprechungen teilnehmen...." Hammond wurde von einem leichten Erdbeben unterbrochen, das sich wellenartig über den ganzen Stützpunkt ausbreitete. Die Mitglieder das SG-Teams blickten sich sofort wissend an und stürmten aus Daniels Arbeitszimmer in den Haupthanger. Adam folgte ihnen so schnell wie möglich.

Sie rannten eine Treppe hinauf und standen plötzlich in einer Art Kommandozentrale mit Dutzenden von Computern und Terminals und einer riesigen Glaswand. Adam ging auf diese Wand zu und starrte in einen Hangar, in dem ein riesiger Kreis aus Metall stand. Aus dem Kreis heraus sprang eine riesige Fontäne aus... was auch immer es war, es glänzte und zog sich plötzlich wie eine Stichflamme zurück und es blieb eine fluoreszierende Fläche aus einer bläulich schimmernden Masse. Adam schluckte. Wo hatte er so etwas schon einmal gesehen?

Eine Alarmsirene schellte und eine Metallfläche schloß sich über die Masse. Der General blickte auf einen Mann und fragte, wer sie angewählt hatte. Der Mann nickte. "Aktivierung des Stargate von außen. Die Tok’ra, General!", erwiderte der Mann in einem typisch militärischen Tonfall.

Der General und alle Anwesenden lächelten. "Dann wollen wir sie mal hereinlassen!", sagte Hammond erfreut und begab sich aus dem Center nach unten in den Hangar, O’Neill, Sam, Daniel und Adam im Schlepptau.

Adam wandte sich im Laufen verwirrt an Daniel. "Was ist das für ein Ding und wer zum Teufel sind die Tok’ra?"

Noch ehe sich Daniel der Tatsache bewußt wurde, dass Adam eigentlich gar nicht hier sein durfte, und noch ehe er den General darauf aufmerksam machen konnte, waren sie im Hangar angekommen. Drei Personen traten aus der schimmernden Masse und spazierten auf die Gruppe Menschen zu, die sich am unteren Ende der Rampe aufgebaut hatte.

Adam starrte wie gebannt auf die Gruppe der Neuankömmlinge, ehe es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Er riss erstaunt die Augen auf und erinnerte sich plötzlich wieder an alles.

General Hammond breitete die Arme aus und begrüßte den ältesten der drei Männer freundlich. "Jacob! Wie schön, Dich wiederzusehen." Der Angesprochen nickte und begrüßte einen nach dem anderen. Als er bei Adam angekommen war, stutzte er und sah ihn forschend an.

Auch die anderen SG-Mitglieder wurden sich auf einmal der Tatsache bewußt, dass Adam noch bei ihnen war.

Jacob schüttelte verwirrt den Kopf. "Sie sehen jemandem ähnlich, Mr. ...?", fragte er.

"Pierson, Adam Pierson", erwiderte Adam geistesabwesend, als er Jacob so studierte.

Plötzlich glühten Jacobs Augen auf und er donnerte mit einer gewaltigen Stimme drauf los. "Du lebst!", schrie diese blecherne Stimme ihn an. Jacob umarmte ihn lachend und hievte ihn einige Male in die Höhe. Adam strampelte hilflos mit den Beinen und versuchte, sich von dieser kraftvollen Umarmung zu befreien.

"Sie müssen mich verwechseln, mein Herr.", stammelte Adam, als Jacob ihn heruntergelassen hatte und er wieder einigermaßen zu Atem gekommen war.

Jacob schüttelte den Kopf. "Oh, nein, Methos, dich vergißt man nicht. Kürzere Haare, andere Kleidung, aber du bist es."

Adams Augen wurden groß und er schnappte nach Luft. Dieser Kerl kannte seinen wirklichen Namen?

"Erkennst Du mich nicht? Ich bin Selmac!", schnurrte Jacob.

Adam schüttelte den Kopf und wich einige Meter zurück. "Nein, das kann nicht sein. Nein. Du siehst ganz anders aus...", stammelte Methos verwirrt.

Der vermeintliche Selmac ging mit ausgebreiteten Armen weiter auf ihn zu. "Natürlich sehe ich anders aus, mein Alter. Ich werde älter und mußte meinen Wirt seit unserem letzten Treffen schon viele Male wechseln. Aber du siehst noch genauso aus wie früher. Nur die blaue Farbe im Gesicht fehlt."

Adam wich wieder einige Meter zurück. "Aus der Mode...", stammelte Methos und wurde sich auf einmal der Faust bewußt, die direkt in seinem Gesicht landete und ihn gegen die Wand schleuderte.

Der jüngere Tok’ra hatte sich ihm genähert und fauchte ihn ebenfalls mit blecherner Stimme an. "Du verdammter Mistkerl!"

Der Tok’ra wurde zurückgerissen und von Sam durchgeschüttelt. "Was ist eigentlich hier los, Martouf?!", verlangte die junge Frau zu wissen. Auch die anderen SG-Mitglieder verlangten nach einer Erklärung. Methos schüttelte sich. Na, das konnte ja noch heiter werden!

[Konferenzraum]

"Ihr wißt überhaupt nicht, auf wen ihr euch da eingelassen habt!", schrie Lantasch wütend und deutete dabei auf Methos, der zusammengekauert in einem Sessel saß, möglichst weit weg von Lantasch. Methos‘ Lippe blutete und er war versucht, seine Wunde zu verbergen, ehe die Selbstheilung einsetzte.

"Was soll denn das, Lantasch?", fragte Hammond.

"Dieser Kerl dort drüben hätte meinen Vater Mastarna beinahe ermordet mit seinen grausamen und kaltblütigen Spielchen!", knurrte er.

Methos zuckte zusammen. Mastarna von Velx war sein Vater? Oh, shit.

 

Ca. 900 v.Chr. Sinai

Die Sonne brannte unerbittlich auf die Karawane nieder. Sie kannte kein Erbarmen, genauso, wie der Führer dieser Karawane kein Erbarmen kannte. Er war der Leibwächter des Herrschers. Es handelte sich bei ihm um einen Mann im mittleren Alter, der völlig in weiß gekleidet eine weiße Stute ritt. Gnadenlos trieb er die Karawane immer weiter in die Wüste.

Er wendete sein Pferd und ritt auf Zuruf seines Herrn neben dessen Wagen.

"Methos, mein Freund. Wir sollten unser Lager aufschlagen. Es wird immer heißer", stöhnte der Mann, der keiner mehr war.

Methos nickte. "Herr, wir erreichen bald eine Oase, und hinter uns tobt ein Sandsturm. Was ist euch lieber: Drei Tage in einem Sandsturm zu verbringen oder bis zum Tod des Atmu die Oase erreicht zu haben und darauf zu hoffen, daß der Sturm abdreht?"

Der Goa’uld lächelte. "Sag‘ den Treibern, sie sollen das Tempo verdoppeln."

Methos grinste und preschte an die Spitze der Karawane. Er schrie den Treibern etwas in ägyptisch zu und das Tempo wurde unter lautem Stöhnen der Sklaven verdoppelt.

Methos ritt gemächlich neben dem Leitelefanten her und beobachtete die Wüste. Er liebte dieses Land und er liebte seine Arbeit als Leibwächter des mächtigsten Fürsten in ganz Sinai. Sokar war für seine Grausamkeit bekannt und er stand Methos‘ Bruder Kronos in nichts nach. Er haßte die Menschen und achtete ihrer Bedürfnisse nicht.

Plötzlich stockte Methos in seinem Gedankengang, als er eine dunkle Gestalt mitten in der Wüste entdeckte. Er schärfte seinen Blick und konnte die mühseligen Bewegungen nur schwerlich erkennen. Aber dort war eindeutig ein Mensch. Mitten in der steinigen Wüste schleppte er sich vorwärts.

Ein teuflisches Grinsen breitete sich um seine Mundwinkel aus. Er gab dem Treiber ein paar Befehle und preschte auf die dunkle Gestalt zu.

Sein weißer Mantel wehte und er hatte eine eigenartige Maske aufgesetzt. Für Mastarna sah er aus wie der Leibhaftige, der gekommen war um ihn von seinem qualvollen Leiden zu erlösen. Mastarna sank auf die Knie und hieß den Peitschenhieb mit offenen Armen willkommen.

Methos legte die bewußtlose Gestalt vor sich über sein Pferd und ritt zurück zur Karawane, die mittlerweile die Oase erreicht hatte. Der Sandsturm hatte beigedreht, genau wie er es voraus gesagt hatte.

Sokar knurrte verächtlich, als Methos in sein Zelt trat, eine schwarze und ausgezehrte Gestalt über der Schulter.

"Wo warst du?", zischte Sokar verärgert.

Methos grinste in freudiger Erwartung dessen, was Sokar zu diesem Gefangenen sagen würde. "Ich habe dir ein neues Spielzeug besorgt, Herr!"

Sokars Blick heftete sich auf die schwarze Gestalt, und seine Züge hellten sich mit einem Male auf. "Ein Goa’uld!", rief er verzückt aus.

Methos grinste und ließ die Gestalt fallen. Der Mann stöhnte.

"Und was für einer", sagte Methos, als er das Gesicht des Fremden freilegte.

Sokar nickte. "Dieses hübsche Gesicht wird nach dieser Nacht nicht mehr so wohlgeformt aussehen."

Ein Schrei erfüllte die Nacht und ließ die Treiber erschauern. Der Herr und sein treuester Freund waren seit Stunden mit dem Fremden, den er in der Wüste aufgelesen hatte, beschäftigt. Wieder ein Schrei. Die Träume der Wüstenmenschen würden diese Nacht von Folter und Schreien erfüllt sein.

Mastarna schrie ein weiteres Mal auf, als Methos Peitsche auf seinen nackten Rücken niedersauste. Sokar grinste zufrieden. "Gib‘ dich endlich geschlagen und befreie dich selbst von diesem Dasein, Mastarna."

Der Goa’uld schüttele müde den Kopf. "Ich werde dir niemals dienen Sokar! Niemals!"

Sokar stieß mürrisch die Luft aus und gab Methos ein Zeichen, eine etwas härtere Überzeugungsmethode anzuwenden.

Methos grinste und ging zum Feuer. Er stocherte ein paar Mal mit einem Eisenhaken in der lodernden Flamme umher und kam dann mit dem glühenden Haken auf Mastarna zu. Er grinste teuflisch, als er ihm den Haken in die offenen Wunden auf dem Rücken stieß. Wieder erfüllte ein Schrei die Nacht.

Wieder und wieder ließen sich Methos und Sokar neue Methoden der Folter einfallen. Wieder und immer wieder schrie Mastarna, aber er ergab sich Sokar nicht.

Als Mastarna nach Stunden der Folter in eine tiefe Ohnmacht gefallen war, gaben Sokar und Methos fürs erste auf, packten ihre Spielzeuge zusammen und bereiteten das Lager für den Weiterzug vor. Als der Gefolterte endlich erwacht war, banden sie ihn an Sokars Wagen und er mußte in der glühenden Sonne hinter dem Gefährt herlaufen.
Methos ritt immer wieder an seine Seite, riß ihm die Füße weg, so daß er hinter dem Wagen her geschleift wurde oder malträtierte ihn mit seiner Peitsche. Nach jeder weiteren Aktion seines Leibwächters streckte Sokar den Kopf aus dem Wagen und fragte Mastarna, ob er nun bereit wäre, ihm zu dienen. Doch Mastarna gab nicht auf. Niemals!

 

 

Mastarna verschlang das Essen gierig, schließlich war Nahrung etwas seltenes und stärkte ihn für die weiteren Grausamkeiten, die die beiden für ihn bereithielten. Nach einer weiteren Folterstunde, diesmal hatten Sokar und Methos anderweitig seinen Spaß an ihm, fiel er in eine tiefe Ohnmacht. Sie verwendeten ihn seit etwa einem Tag als Lustobjekt und befriedigten sich an ihm, je nach Belieben. Mastarna erwachte noch vor Morgengrauen und betrachtete verwundert den Dolch vor ihm, mit dem ihn Methos am vorigen Abend bearbeitet hatte. Er grinste zufrieden ob solcher Unachtsamkeit und durchschnitt mit etwas Mühe seine Fesseln.

Er schlich auf Methos Lager nahe der Feuerstelle zu und betrachtete die nackte Gestalt ein wenig. Zuerst spielte er mit dem Gedanken, ihn einfach zu entmannen, beließ es dann aber doch bei einem einfachen Mord und rammte ihm den Dolch direkt ins Herz. Methos zuckte einige Male unkontrolliert auf, doch er brachte keinen Schrei zustande, denn Mastarna hatte ihm einen Knebel in den Mund gesteckt. Der Goa’uld stach wie besessen auf seinen Peiniger ein, immer und immer wieder. Selbst als dieser schon lange tot war, stach er immer noch auf ihn ein. Er drehte sich suchend im Kreis, doch er konnte Sokar nirgendwo entdecken.

Mastarna, vom Blut seines Opfers besudelt, warf den Dolch neben das Lager und verschwand noch vor Sonnenaufgang mit Methos‘ Pferd.

Sokar hatte einen treuen Freund und guten Leibwächter verloren, doch es würden andere kommen und Methos‘ Aufgabe übernehmen. Sokar trauerte nicht.

Methos wurde noch am selben Tag nahe des ehemaligen Lagers in der Wüste ohne Riten beerdigt. Seine Sachen wurden ihm ins Grab gelegt und die Karawane zog weiter. Ohne ihn.

Methos sackte einige Zentimeter tiefer und hoffte inständig, daß die Anwesenden nicht die kleinen blauen Blitze sahen, die um seine Wunde am rechten Mundwinkel zuckten. Plötzlich erschien eine Ärztin mit ihrem Koffer im Konferenzzimmer und wollte sich um Methos‘ Wunde kümmern. Dieser stöhnte genervt auf und rutschte wieder einige Zentimeter tiefer. "Das wird nicht mehr notwendig sein, Dr. Fraiser", sagte Selmac, der schon seit einigen Minuten die Herrschaft über Jacobs Körper übernommen hatte.

Dr. Fraiser drehte sich verblüfft blickend zu dem Tok’ra um. "Wenn er noch derselbe wie vor zweitausend Jahren ist, dann dürfte Ihre Behandlung nicht notwendig sein."

"Was soll das bedeuten?", fragte nun auch Jack verwundert, den verwirrten Blick Janets artikulierend.

Jacob/Selmac wandte sich an ihn. "Das bedeutet, daß euer neuer Freund hier älter als ihr alle zusammen ist und eine außergewöhnliche Fähigkeit der Selbstheilung besitzt."

Dr. Fraiser und Sam blickten Jacob verwirrt an. "Selbstheilung?", fragten sie beide gleichzeitig.

Selmac nickte. "Ich glaube, Sie fragen ihn selber."

Nun wurde auch Hammond etwas neugieriger. "Wie ich sehe, haben Sie uns einiges über Ihre wahren Fähigkeiten verschwiegen, Mr. Pierson, oder Mr. Methos oder wie Sie auch immer heißen mögen", knurrte Hammond verärgert.

Methos stöhnte und rutschte wieder etwas höher im Sessel. Er kam sich hier wie auf der Anklagebank vor und hatte keine Möglichkeit, sich dünne zu machen. Er saß ganz eindeutig in der Falle.

Methos setzte ein teuflisches Grinsen auf. Selmac wußte von seinem Alter, also konnte er nichts verheimlichen, außer vielleicht die Reitersache.

"Ehe ich anfange und euch meine ganze Lebensgeschichte auftische ..."

"Und das wird wahrscheinlich etwas länger dauern...", unterbrach in Selmac und grinste zufrieden.

Methos beachtete ihn gar nicht und fuhr ungerührt fort. "....muß ich sicher sein, dass nichts von dem, was ich hier sage, an die Öffentlichkeit gelangt." Methos blickte fordern zu Hammond.

"Ich kann Ihnen nur versprechen, das meine Leute und ich die höchste Geheimhaltungsstufe besitzen und das wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Ihre Existenz zu verheimlichen. Keines der hier gesagten Worte wird diesen Raum verlassen, das versichere ich Ihnen."

Methos nickte Hammond anerkennend zu und wandte sich nun an Jack. "Colonel?"

Jack hob abwehrend die Hände vor den Körper. "Meine Lippen sind versiegelt, wie die Rooseveltakte." Methos lächelte. "Danke."

Nun blickte er Daniel erwartungsvoll an. "Ich bin ehrlich enttäuscht von dir, Adam, oder wie auch immer. Dein ganzes Leben baut nur auf Lügen auf. Du lügst jeden Tag, wenn du mit deiner Kreditkarte bezahlst oder mit mir redest. Jeden Tag aufs Neue. Aber ich glaube, ich kann dich verstehen. Wenn man ein solches Leben hinter sich hat, versucht man wahrscheinlich alles, um unentdeckt zu bleiben und noch ein wenig länger hier zu verweilen. Ja, verdammt, ich werde meine Klappe halten, versprochen." Daniel fuhr sich leidenschaftlich durchs Haar und putzte verlegen seine Brille. Methos lächelte. "Du bist ein guter Kumpel."

Nun wandte er sich an Sam und Janet, welche immer noch verwirrt auf die Wunde blickten und etwas von ‚unmöglich‘ faselten. "Meine Damen, kann ich mich Ihrer Loyalität versichern?", fragte Methos charmant.

Janet lächelte zaghaft und nickte. "Ich kann es mir nicht erklären. Unsterblichkeit ist einfach undenkbar, aber ich werde versuchen, nicht allzu häufig dieses Thema anzuschneiden."

Methos grinste und sah nun Sam fordernd an. Diese nickte abwesend. "Natürlich."

"Auch ich werde mich den Bekenntnissen meiner Vorgänger anschließen, Mr. Methos.", sagte Teal‘c unaufgefordert und setzte sich steif Adam gegenüber.

Dieser nickte dem Jaffa anerkennend zu und wandte sich nun an Selmac/Jacob. "Von Selmac weiß ich ja, wie er sich mir gegenüber verhält, aber wie steht es mit seinem neuen Wirt? Was sagt Jacob?"

Selmac nickte lächelnd und ließ den Kopf auf die Brust sacken. Sekunden später hob er den Kopf und blickte ihn mit den Augen seines Wirtes Jacob an. "Nun, ich kann nur sagen, Mr. Pierson, daß ich diese Angelegenheit äußerst interessant finde und daß ich Selmacs Meinung teile. Ihre Identität muß unbekannt bleiben, um unser aller Willen."

Methos lächelte und nickte auch Jacob dankbar zu. Dann wandte er sich an Lantasch. Dieser öffnete den Mund, schloß ihn gleich darauf wieder, ohne auch nur ein Wort herausgebracht zu haben und starrte ihn giftig an.

Methos zuckte mit den Achseln und schaute in die Runde voller angespannter und neugieriger Gesichter. "Nun, da jetzt fast alle Differenzen beigelegt sind und ich mich eurer Verschwiegenheit sicher sein kann.... Also, wie schon gesagt, ist mein richtiger Name... Methos. Ich gehöre einer etwas anderen Art Mensch an...", erklärte er.

"Um genau zu sein, er ist ein Unsterblicher" unterbrach ihn Selmac. Methos durchbohrte ihn mit einem giftigen Blick.

"Würdest Du mich bitte ausreden lassen, wenn Du mich schon entlarvst ... alter Feind", knurrte er ungehalten und blickte stur die Wand hinter Selmac an.

Selmac zuckte mit den Schultern. "Ich wollte nur nicht, dass du diesen Menschen erst ein Versprechen abpreßt und sie dann belügst, wie du es auch mit uns getan hast", verteidigte sich der Tok‘ra.

"Diese Lügen, wie du sie nennst, dienten einzig und allein meinem Überleben. Also, wie schon gesagt, ist meine Name Methos und ich bin seit über dreitausend Jahren hier." Methos grinste und ließ diese Worte erst einmal auf die Menschen in seiner Umgebung wirken.

"Dreitausend Jahre?", ächzte Daniel. Jack stöhnte und ließ sich in den Sessel sinken. Der Schwarze verzog keine Miene und die beiden Frauen kamen unsicher blickend auf ihn zu. Methos wartete nur darauf, das ihn Dr. Fraiser pikste.

"Und alles ist echt, kein Silicon oder so" Methos grinste breit.

Hammond stutzte. "Aha, und was wollen Sie von uns?"

Methos stand auf und flanierte im Raum umher. "Ich wollte nichts von Ihnen, nur ein wenig Ruhe. Ich habe die Nase gestrichen voll von dieser Welt und von dem Spiel."

"Welches Spiel?", fragte Jack neugierig und stellte sich ihm in den Weg. Methos drehte sich um und ging in die andere Richtung weiter. "Das Spiel....", er lachte auf und drehte sich wieder zu Jack. "Wissen Sie, Jack, das ist der Haken an der ganzen Sache. Zu leben und die Welt zu erfahren ist das Schönste, was es gibt, wenn da nicht die anderen wären, die brennend an meinem Kopf interessiert sind."

"Die Anderen?", fragte Jack und ging weiter auf ihn zu.

"Die anderen Unsterblichen", antwortete Selmac an seiner Stelle.

Methos nickte. "Seit Jahrtausenden jagen wir uns und kämpfen Einer gegen den Anderen. Wir schlagen uns gegenseitig die Köpfe ab und dann...."

"Gibt es ein riesiges Feuerwerk", unterbrach in Jacob. "Ich war mal bei so einem Quickening dabei."

Methos nickte. "Ja, und du hättest es eigentlich nicht sehen sollen."

Jacob grinste. "Habe ich aber. Sie bekämpfen sich mit Schwertern, und die Kraft des Verlierers geht in den Sieger über. Der, den du damals besiegt hast, war ein schlechter Kämpfer."

Methos grinste. "Gut genug, wenn du mich fragst."

Hammond stand jetzt auf. "Mr. Methos, Sie haben uns immer noch nicht verraten, was Sie hier wollen?" Er klang nun ziemlich aufgebracht.

"Mich ausruhen, George. Stellen Sie sich mal die Kraft von unzähligen Kämpfen und Jahrtausenden vor!"

Sam nickte. "Die Kraft, wie Sie sie beschrieben haben, muß unvorstellbar groß sein."

Methos lächelte. "Und genau diese Kraft wollen sie alle haben, alle."

"Du versteckst dich", stellte Selmac fest.

"Sagen wir mal, ich gehe jeder unliebsamen Begegnung aus dem Weg."

"Wäre besser, wenn er das auch weiterhin tun würde", knurrte Lantasch.

Methos eisiger Blick streifte Lantasch/Martouf. "Hätten wir deinen Vater damals nicht aufgelesen, wäre er vermutlich verdurstet und jämmerlich in der Wüste krepiert", zischte er wütend.

"Ja! Besser als von euch so malträtiert zu werden!", schrie Lantasch.

"Er hat es überlebt, oder?"

Lantasch knurrte etwas unverständliches und ließ sich in den Sessel fallen.

Jack warf die Arme in die Luft. "Unsterblichkeit, Ewiges Leben, Quickenings... Was soll das alles?!"

Methos zuckte mit den Schultern. "Ich lebe nun schon so lange hier auf Erden und weiß es selber noch nicht."

Sam schüttelte den Kopf. "Das ist technisch überhaupt nicht machbar", sagte sie immer wieder vor sich hin.

Methos ging auf sie zu und Sam zuckte zurück. "Sie glauben mir also nicht?!", fragte er forsch.

Sam schüttelte den Kopf. "Nein!", sagte sie eisern.

Methos stöhnte, griff blitzschnell nach einer Schere von Janets Arzttäschchen und rammte sie sich mitten ins Herz.

Sam schrie auf, als ihr Methos‘ Herzblut ins Gesicht spritzte, und Janet sprang schnell auf den Fallenden zu, um seinen Sturz zu bremsen. Sie rief nach Sanitätern, aber Jacob stellte sich schützend vor die Tür und verschloß sie. Gleichzeitig löste Lantasch die Überwachungskamera aus der Verankerung und legte sie vor Hammond auf den Tisch.

"Dies ist nichts für eure künstlichen Augen", sagte er.

Janet ächzte. "Warum tun Sie das? Soll er etwa sterben?", schrie sie ihn hysterisch an.

Selmac nickte. "Ja!"

Methos lächelte müde. "Wehe ihr rührt mich an!", fauchte er mit letzter Kraft, als sein Körper in sich zusammen sackte. Er war tot.

Nun war auch Teal‘c aufgestanden und betrachtete den Toten interessiert. "Warum tut er so etwas?"

Selmac grinste. "Um euch Ignoranten zu zeigen, daß er es kann. Janet, schauen Sie sich die Wunde an.", forderte Selmac die Ärztin auf, die noch immer den Toten im Arm hielt und ein wenig bibberte. Sie war es einfach nicht gewohnt, Menschen sterben zu sehen, ohne das sie ihnen helfen konnte.

Janet nickte, zog die Schere schmatzend aus der Wunde und öffnete vorsichtig sein Hemd. Die Wunde war etwa vier Zentimeter lang und blutete noch immer heftig. Plötzlich züngelten ein paar blaue Flämmchen über den Schnitt und er begann sich wie von Geisterhand zu schließen.

Selmac grinste zufrieden. "Und jetzt erschreckt nicht."

George und Jack gingen ein wenig näher heran, um genau beobachten zu können, was nun passieren würde. Daniel saß noch immer wie gebannt in seinem Stuhl und starrte auf die Leiche seines Freundes, die ganz plötzlich zu beben begann. Methos bäumte sich unter lautem Keuchen auf, hustete einige Male kräftig und sackte kraftlos zurück in Janets Schoß. Diese schrie auf, faßte sich aber sofort wieder, als Lantasch sie beruhigend an der Schulter berührte. "Keine Angst."

Methos stöhnte und betrachtete die verstörten Gesichter der Anwesenden. Selbst der Schwarze schien seinen Gesichtsausdruck von ‚eher desinteressiert‘ in ‚faszinierend’ verändert zu haben.

Methos setzte ein schmerzhaftes Grinsen auf und keuchte kraftlos. "Ich hasse es, wenn ich das tun muß, aber es ist immer wieder interessant, die Gesichter der anderen zu sehen, wenn ich erwache."

Jack schüttelte verwirrt den Kopf. "Das ist unglaublich..."

"...und wissenschaftlich vollkommen unmöglich!", unterbrach ihn Sam. Sie setzte sich Methos gegenüber und betastete vorsichtig die Stelle, wo noch vor wenigen Sekunden eine große Wunde geklafft hatte.

"Ihr seht doch, das es möglich ist... und nun laßt mich aufstehen", knurrte Methos und befreite sich aus Janets Umklammerung. Seitdem er aufgewacht war, hatte sie sich in seinem Hemd festgekrallt. Nun ließ sie ihn zögerlich aufstehen.

"Das ist einfach unglaublich!", stellte Daniel erfreut fest. Der General nickte Methos anerkennend zu. "Wie ich sehe, geht es Ihnen ausgezeichnet. Ich möchte Sie aber dennoch bitten, Dr. Fraiser auf die Krankenstation zu begleiten. Wenn Sie mit Ihnen fertig ist, kommen Sie bitte in mein Büro", erklärte der General und zeigte fordernd auf die Tür. Janet hatte sich bereits erhoben und ging aus dem Konferenzzimmer, Adam folgte ihr schweigend.

"Was halten Sie davon, Jack?", fragte der General, als Methos das Konferenzzimmer verlassen hatte.

Jack setzte sich wieder. "Es ist einfach unglaublich..."

"Aber wahr", stellte Daniel fest und trank einen Schluck Wasser. Sam nickte und wandte sich an Selmac. "Ein Trick?", fragte sie flehend.

Jacob schüttelte den Kopf. "Jedes einzelne seiner Worte entspricht der Wahrheit. Es wäre ein ziemlich aufwendiger Trick, nur um euch zu täuschen, Sam."

Sam nickte. "Aber wie ist das nur möglich?"

Martouf lächelte und setzte sich neben sie. "Lantaschs Vater hat damals auch gezweifelt, aber es ist wahr."

"Die Frage, die sich da als allererstes aufwirft: Wie verfahren wir mit ihm?", stellte Sam, an den General gerichtet, fest.

Dieser nickte. "Sie haben recht, Major. Was machen wir mit ihm?", fragte der General in die Runde.

Jack erhob sich. "Wir könnten ihn wieder rausschmeißen?"

Die Versammelten sahen ihn vorwurfsvoll an und er setzte sich kommentarlos.

"Wenn ich mal etwas sagen darf?", warf Jacob ein.

"Natürlich", forderte Hammond ihn auf.

"Methos ist bestimmt nicht hierher gekommen, wenn er nicht gewillt wäre, euch zu helfen und er kann euch helfen. Schon alleine seine Sprachkenntnisse dürften für Daniels Arbeit unersetzbar sein."

Daniel nickte. "Er liest die Tafeln wie andere eine Tageszeitung. Es ist einfach unfaßbar."

"Und dann möchte ich da noch etwas anderes einbringen - Methos sieht schlecht aus, sehr schlecht."

Sam und die andern stutzten.

"Laßt es mich anders erklären. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, strotzte er nur so vor Tatendrang, war energiegeladen und glücklich. Jetzt wirkt er auf mich so niedergeschlagen und resigniert."

Daniel schüttelte den Kopf. "Für mich machte er schon immer diesen Eindruck."

"Dann ist es schlimmer, als ich vermutet habe", stellte Selmac, der jetzt wieder sprach, fest. "Er scheint sich in einer schwierigen Phase zu befinden. Eure Ärztin sollte ihn vielleicht mal richtig durchchecken, auch wenn sie auf keine außergewöhnlichen Werte stoßen wird."

Der General nickte, hob den Telefonhörer ab und wählte die Krankenstation an. Er beauftragte Janet, einen kompletten Gesundheitscheck an Methos durchzuführen. Sie bejahte das hocherfreut. So bot sich ihr die Möglichkeit, mal einen Unsterblichen zu piksen.

"Ich schlage daher vor, ihn nicht wieder nach draußen zu lassen und ihn ein wenig in eure Einheit zu integrieren", sagte Selmac/ Jacob.

Hammond nickte, auch Jack und Daniel schienen dieser Möglichkeit nicht abgeneigt gegenüberzustehen. "Ich wollte ihn sowieso als neuen wissenschaftlichen Beobachter anstellen, auch noch nachdem er von seinen ... besonderen Fähigkeiten berichtet hat."

Lantasch lächelte. "Seine Fähigkeiten sind noch nicht ausgeschöpft, wenn Sie verstehen, was ich meine."

Selmac starrte Lantasch verblüfft an. "Was meinst du?"

Jack und Sam unterstrichen Selmacs Frage mit einigen verwirrten Blicken und der General forderte Lantasch/ Martouf auf, weiter zu reden.

"Sokar war auf der Erde, als mein Vater die Bekanntschaft von Methos machte."

Sam riß erstaunt die Augen auf und starrte Martouf fragend an. "Sokar HIER?"

Martouf nickte. "Ja, und Methos war bei seiner Leibwache."

Selmac erstarrte. "Sokars Leibwächter?!"

"Ja, und er fand meinen Vater halb verhungert und verdurstet in der Wüste, er brachte ihn zu Sokar und er erlebte ein paar nette Folterstunden. Später wurde Mastarna dann Sokars Sklave, sie folterten ihn stundenlang. Aber er bekam die Chance, sich an Methos zu rächen und tötete ihn vor Sokars Augen. Damit war seine Laufbahn als Leibwächter gestorben und seine Leiche wurde in der Wüste verscharrt. Sokars Trupp zog noch am selben Tag weiter, und er blieb alleine zurück. Er muß dutzende Male in der Wüste vor Hunger und Durst gestorben sein, ehe er auf eine Karawane oder eine Oase traf. Nach seiner Flucht kehrte mein Vater nach Dukan zurück."

Jack knurrte. "Wirklich eine nette Art, sein Leben einzubüßen."

"Und wie hast du ihn dann kennengelernt, Jacob?", fragte Hammond seinen alten Freund.

Jacob grinste, aber Selmac sprach. "Das ist eine sehr, sehr lange Geschichte...

570 v. Chr. Ägyptenland

Ein scheinbar junger Mann ritt gemächlich durch die Sandwüste rund um Gizeh. Die Wüste flirrte in der heißen Mittagsluft und das Pferd sackte immer wieder tief in den Sand ein. Der Mann fluchte, sprang kraftvoll vom Pferd und beschloß, es ein wenig an der Leine zu führen, anstatt es zu reiten.

Nach etwa dreihundert Metern scheute das Tier und riss sich von ihm los. Der Mann fluchte abermals und schaute seinem davonstobenden Pferd verblüfft nach. Wütend raffte er seinen Mantel zusammen und stapfte dem fliehenden Gaul hinterher, doch plötzlich erbebte die Erde unter seinen Füßen und ein seltsames Rauschen durchströmte die Mittagshitze. Der Mann drehte sich suchend im Kreis, erkannte, aus welcher Richtung die Geräusche zu kommen schienen und bewegte sich mühsam darauf zu.

Hinter einer Düne sah er es. Einen riesigen Ring aus einer metallartigen Legierung, in dessen Mitte sich eine Wand aus Wasser gebildet hatte. Selmac staunte nicht schlecht. Vor dem Ring hatten sich einige Männer versteckt, die nur darauf zu warten schienen, daß etwas oder jemand aus dem Ring trat. Und so geschah es auch wenige Augenblicke später.

Selmac befürchtete schon, die Männer würden den einzelnen Reisenden angreifen, sie hielten sich jedoch zurück und winkten ihm fröhlich zu. Der Mann kam schnell auf einen der sich Versteckenden zu und legte sich zu ihm in den Sand... und dann warteten sie... und warteten.

Das Wasser verschwand plötzlich aus dem Ring und alles war still, niemand rührte sich, auch nicht Selmac. Er starrte weiterhin wie gebannt auf den Ring und wartete ab.

Selmac erstarrte. Wenn seine Kampfgefährten nun durch das Sha’a’pai kommen würden, wären sie verloren. Dort unten lagen nur etwa acht Männer, und es wäre ihm ein leichtes gewesen sie zu besiegen, wenn er nur seine Waffe hätte. Wütend suchte er die Umgebung nach seinem Pferd ab, als ihn plötzlich ein seltsames Gefühl überkam und er sich blitzschnell umdrehte.

Hinter ihm stand ein Mann, vollkommen in weiß gekleidet, der sein Pferd an den Zügeln führte und ihm diese freundlich entgegenstreckte.

"Ich habe gesehen, wie es dir verloren ging, mein Freund", sagte der Mann freundlich und ließ sich neben ihm nieder.

Selmac nickte ihm anerkennend zu und sprach mit der Stimme seines Wirtes Cheftu. "Ich danke dir, mein Freund."

Der Mann nickte. "Mögest du ewig im Lichte des Amun Re baden, Leben, Gesundheit und Wohlergehen, Herr." Der Mann verbeugte sich tief. Er schien kein Ägypter zu sein und doch wahrte er ihre Tradition der Begrüßung. Er trug lange schwarze Haare, aber keinen Bart. Sein Gesicht war staubig und verdreckt.

Cheftu erstarrte. "Lieber nicht", knurrte er.

Der Mann legte den Kopf schief. "Du betest nicht zu Amun Re?"

Der Angesprochene nickte und bereute im gleichen Augenblick seine Aussage. Wenn ihn dieser Knabe verpfeifen sollte, dann konnten sie ihre Aktion vergessen.

Der Mann sah ihn interessiert an. "Wen betest du dann an? Diesen Gott der Apiru) vielleicht?"

Cheftu lachte amüsiert auf. "Götter, mein junger Freund, sind nichts als Illusionen. Es gibt keine Götter."

Der Mann lächelte zaghaft zurück. "Wie Du meinst. Mein Name ist Methos und du bist?"

Cheftu lächelte. "Ich heiße Cheftu und bin hocherfreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben, Methos."

Methos grinste breit und wandte sich nun dem Sternentor zu. "Was beobachtest du da so angestrengt, Cheftu?"

Cheftu zuckte mit den Achseln. "Nichts."

Methos erstarrte und kauerte sich blitzschnell in den Sand. "Khefts?!", stieß er keuchend hervor, einen Talisman umklammernd. Methos mußte diesem Fremden glauben machen, er sei ein abergläubischer Ägypter, um seine Tarnung nicht auffliegen zu lassen. Vor wenigen Wochen hatte er Ra bestohlen. Naja, wenn man sein geraubtes Eigentum zurückholt, stiehlt man doch nicht, oder? Methos war in Ägypten immer ein gern gesehener Gast. Er hatte schon vielen Pharaonen erfolgreich als Heiler oder Schreiber gedient. Aber zur Zeit herrschte in Ägyptenland eine unerträgliche Dürreperiode und man munkelte unter den Rekkit, daß die Streitigkeiten der Hohen Häuser und der Zerfall des Mächtegleichgewichtes etwas damit zu tun hatten. Aber man wußte es nicht. Einer dieser Götter, der Methos bestohlen hatte, war Ra. Bestohlen bedeutete, sein Haus verbrannt, sein Anwesen annektiert, seine Frau ermordet und seine Dienerschaft versklavt.

Aber Methos hatte keine Freunde unter den Adligen. Sein Einfluß auf Pharao, ewig möge er leben!, war mit dem Verschwinden seines Augenlichtes einher gegangen und so war es Ra ein leichtes gewesen, Methos auszuschalten. Seitdem wurde er von Ras Schergen gehetzt und mußte wie ein Rekkit leben.

Cheftu kicherte amüsiert. "Ja, so kann man es nennen. Siehst du dort unten die Männer?"

Methos streckte sich ein wenig, um über den Rand der Düne blicken zu können und nickte hastig.

"Das sind die Wächter Ras."

Methos stutzte und blickte Cheftu erstaunt an. "Ra, ewig möge er leben!, ist dein Feind?"

Cheftu wandte seinen Blick von dem Sternentor ab und blickte Methos fest in die Augen. "Ra ist unser Feind und muß sterben, er unterdrückt unsere Völker, schlachtet die Männer ab und versklavt unsere Frauen und Kinder! Soll dieser Dämon etwa ewig leben?!", stieß Cheftu zischend hervor, doch Selmac sprach beruhigend auf ihn ein, dem Fremden nicht zuviel über ihre Pläne zu erzählen.

Methos nickte verwirrt. "Da hast du wohl recht..."

Plötzlich erbebte die Erde erneut und das StarGate öffnete sich. Cheftu fluchte und stand auf. Jetzt mußte er sich wohl oder übel mit diesen Kerlen herumschlagen, wenn seine Freunde sicher die andere Seite des Tores erreichen wollten.

Methos erhob sich ebenfalls und faßte Cheftu bei der Schulter. "Was hast du vor?"

Cheftu verscheuchte seine Hand wie eine lästige Fliege. "Ich will diese Khefts vernichten, ehe meine Freunde aus dem Tor treten...", und damit schnappte er sich seine Stabwaffe und rannte die Düne hinunter. Er schrie laut auf und feuerte mit der Waffe auf die Angreifer, die sich soeben erhoben hatten und ihre Waffen auf den Ausgang des Tores gerichtet hielten.

Methos schüttelte verärgert den Kopf und rannte Cheftu wild fluchend hinterher. Er würde seinen neugewonnenen Freund nicht so einfach in den Tod gehen lassen.

Cheftu/ Selmac schwang wütend die Stabwaffe und schleuderte sie gegen seine Feinde. Mit dem ersten Hieb zertrümmerte er den Schädel eines Gegners, mit dem zweiten fuhr er in die Eingeweide seines Opfers und der dritte traf seinen nächsten Gegner an der Schläfe.

Hinter sich sah er Methos, wie dieser ebenfalls wild auf die Angreifer einschlug. Cheftu lächelte zufrieden und widmete sich wieder ganz seinem Kampf.

Wenige Sekunden später traten vier Männer mit Stabwaffen aus dem StarGate und unterstützen Methos und Cheftu/ Selmac tatkräftig. Doch es reichte nicht aus. Einer der Angreifer rammte Methos sein Schwert in die Magengrube und der Getroffene ging tödlich verwundet zu Boden. Cheftu erstarrte, als er Methos zusammenklappen sah und kämpfte sich entschlossen und wütend zu ihm durch. Er ging neben ihm in die Knie und betastete vorsichtig dessen Wunde.

"Methos, es tut mir leid", jammerte Cheftu und strich dem neugewonnenen Freund vorsichtig über die Stirn.

Methos lächelte müde. "Macht nichts", keuchte er und schloß für immer die Augen. Cheftu schluchzte, ließ sich aber von der um ihn tobenden Schlacht nicht aus der Ruhe bringen. Er hätte ihn aufhalten müssen. Methos hätte nicht sterben dürfen. Es war ganz allein sein Kampf und nicht der von Methos.

Selmac fluchte laut auf und übernahm die Kontrolle über Cheftus Körper. Cheftu nickte dankbar und verzog sich trauernd in die hinterste Ecke seines Bewußtseins. Der Tok‘ra schnappte sich Methos‘ Schwert und kämpfte weiter.

Nach wenigen Minuten hatten die Tok’ra die Oberhand gewonnen und die Khefts in die Flucht geschlagen. Sie hatten neben Methos nur einen Toten zu beklagen, ansonsten nur noch kleinere Verletzungen wie Schnittwunden.

Selmac überzeugte sich kurz von der Anwesenheit all seiner Kumpanen und begab sich dann sofort zu dem toten Methos. Er ging neben ihm in die Knie und sprach ein paar Worte. So in sein Gebet versunken bemerkte er zuerst gar nicht die Veränderung, die mit Methos Körper vonstatten ging. Zuerst passierte noch gar nichts, nur die Wunde des Schwerthiebes fing an zu heilen, doch mit einem Male bäumte sich der scheinbar tote Körper in einer Welle des Schmerzes auf und gab keuchende Laute von sich. Selmac fuhr wie von einer Klapperschlange gebissen hoch und sprang einige Meter von der scheinbaren Leiche zurück. Methos‘ Körper erbebte unter einem weiteren Hustenanfall und sank dann wieder kraftlos zurück. Aber der Brustkorb hob und senkte sich eindeutig. Er lebte.

Selmac rieb sich die Augen und rief seine Leute zusammen. Diese fluchten und machten das Zeichen gegen den bösen Geist, aber Methos bewegte sich weiter und kam sogar keuchend und hustend in eine sitzende Position.

Er grinste, als er die verwirrten und ängstlichen Gesichter der Umstehenden erblickte. "Sagte doch, dass es nichts macht."

Selmac schüttelte verwirrt den Kopf und donnerte mit der Stimme, die den Goa’uld zu eigen ist, drauf los. "Das ist einfach unglaublich! Wie machst du das? Bist du ein Djinn?"

Methos lachte laut auf. "Nicht mehr als du auch, Tok’ra!"

Selmac erstarrte und seine Begleiter richteten ihre Waffen auf ihn. "Was soll das bedeuten?", zischte Selmac ihn wütend an.

Methos lachte. "Das soll bedeuten, dass ich von euch weiß und dass ihr nun auch meine Fähigkeit kennt, Herr über Tod und Leben zu sein." Er grinste diabolisch.

Selmac ging näher an ihn heran. "Du stirbst also nicht?"

Methos nickte amüsiert.

[Konferenzzimmer]

"Tja,", sagte Selmac, "und so habe ich Methos kennengelernt."

"Das ist eine interessante Geschichte, Jacob", meinte Hammond und deutete auf den Sessel neben sich. Jacob war im Verlauf seiner Geschichte aufgestanden und durch den Raum gegangen. Nun setzte er sich wieder neben Hammond.

"Meinst du, wir können ihm trauen?", fragte Sam etwas irritiert.

Jacob lächelte. "Nun, wie ich ihn kenne, oder besser gesagt, wie Selmac ihn kannte, können wir ihm trauen."

"Nicht wenn es nach mir ginge", fauchte Lantasch.

Jacob schüttelte den Kopf. "Du hast ihn nie kennengelernt, Selmac schon. Er hat ihm damals und vermutlich auch noch viele weitere Male das Leben gerettet. Selmac traut ihm", beschwichtigte Jacob den aufgebrachten Lantasch.

Dieser zuckte mit den Schultern. "Ich traue ihm trotzdem nicht, er hätte Mastarna getötet."

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und Dr. Fraiser trat herein.

"Dr., was haben Sie herausgefunden? Wie geht es unserem Patienten?", fragte Hammond sogleich.

Die Ärztin zuckte verlegen mit den Schultern. "Nichts. Wie soll ich ihn untersuchen, wenn ich ihm nicht einmal Blut abnehmen kann? Die Wunde schließt sich augenblicklich. Es ist wie verhext." Sie setzte sich resigniert schnaufend an den Konferenztisch und legte den Kopf in die aufgestützten Hände.

"Aber abhören konnten Sie ihn doch?", wollte Daniel wissen.

Janet nickte. "Alles in Ordnung. Soweit ich das beurteilen kann."

"Und wo ist er jetzt?", fragte Jack interessiert.

"Immer noch auf der Krankenstation, denke ich. Er zieht sich wieder an und wollte dann zu Ihnen ins Büro, General." Janet schnaubte. "Dieser Kerl ist für mich ein wandelndes Rätsel."

Der General erhob sich. "Da nun soweit alles geklärt ist, sollten wir uns alle an die Arbeit machen. Daniel, ich schicke ihn dann zu Ihnen. Jacob, Martouf, Sie folgen mir bitte. Sie sind bestimmt nicht nur so hier, oder?"

Jacob nickte und erhob sich, gefolgt von Martouf, nun ebenfalls. Der General verließ, mit den beiden Tok’ra im Schlepptau, das Konferenzzimmer.

"George, wir kommen wegen Sokar", drängte ihn Jacob draußen auf dem Gang.

Der General drehte sich zu seinem alten Freund um und sah ihn eindringlich an.

"Er hat eine riesige Flotte aufgestellt und wir vermuten, das sie sich auf den Weg hierher machen soll."

Der General nickte nachdenklich. "Seid ihr euch da sicher?"

"Nein, wir können nichts mit Sicherheit sagen. Unsere Spione unter Sokars Leuten sind wie vom Erdboden verschluckt. Niemand meldet sich", wandte Martouf ein.

"Unsere Langstreckensensoren registrieren Truppenbewegungen um Dormak, und die weisen eindeutig auf eine größere Aktion hin. Und da ihr ihn in letzter Zeit ganz schön bedrängt habt, vermuten wir einen massiven Schlag gegen die Erde."

Der General preßte die Lippen aufeinander. "Was würdet ihr uns vorschlagen?"

Jacob zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, George."

Methos tauchte plötzlich auf dem Gang auf und trabte auf sie zu.

"Wir könnten ihn hinschicken", meinte Jacob und deutete auf den Unsterblichen. "Er war immerhin in Sokars Leibwache, damit dürfte es für ihn kein Problem darstellen, in dessen Nähe zu gelangen."

Methos stutzte, als er bemerkte, das Jacob auf ihn zeigte und anscheinend auch über ihn sprach. "Ein Penny für eure Gedanken, Selmac", sagte Methos und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

Jacob lächelte. "Du warst doch in Sokars Leibwache, als dieser auf der Erde war?"

Methos nickte irritiert. "Etwa fünfzehn Jahre."

"Würden Sie es sich zutrauen...", begann der General zaghaft.

Methos schüttelte den Kopf, denn er wußte, auf was die beiden hinaus wollten. "Mich würden keine zehn Pferde zu diesem Kerl zurückbekommen. Er hat es nicht einmal für nötig befunden, eine Totenwache abzuhalten."

"Methos, es ist für einen guten Zweck", versuchte Martouf ihn davon zu überzeugen.

Der Unsterbliche ging auf ihn zu und legte ihm beide Hände auf die Schultern. "Der Vater deines geliebten Goa’uld hat mich vor Sokars Augen ermordet. Er wird mich wohl kaum wie einen alten Freund aufnehmen, ohne Fragen zu stellen. Fragen, die ich ihm nicht beantworten will."

"Methos", schaltete sich nun auch Selmac ein. "Er würde auch dumme Fragen stellen, wenn dich Mastarna nicht vor seinen Augen ermordet hätte."

Methos drehte sich zu Jacob. "Natürlich, aber das ist nicht der springende Punkt."

"Um was geht es dann?", fragte nun auch der General.

Methos zögerte. "Vielleicht will ich einfach nur nicht?"

Hammond lächelte. "Kommen Sie."

570 v. Chr. Ägyptenland

"Und du haßt Ra genauso wie wir?"

Methos nickte und erzählte ihm kurz von der Art und Weise seines Hasses. Er senkte den Kopf, hob eine Hand voll Sand auf und ließ sie durch seine Finger rieseln. "Ra ist ein sterblicher, armseliger Mensch, nicht mehr und nicht weniger. Er ist so vergänglich wie der Sand der Wüste."

Selmac nickte. "Wohl war. Willst du uns helfen, die Zeit des jetzigen Statthalters etwas zu verkürzen?"

Methos blickte auf und starrte Selmac fest in die Augen. "Du rebellierst?"

"Wir sind gegen Ra! Bereit, für den Kampf gegen ihn unser Leben zu geben!"

Methos winkte ab. "Jaja, das weiß ich bereits. Was wollt ihr noch?"

"Wir wollen ihn von hier vertreiben und ihn durch dieses Tor schicken, weit weg von hier", erklärte Selmac. "Und wir könnten deine Fähigkeiten gut gebrauchen."

"Ihr seid alle Goa’uld?", fragte Methos interessiert in die Runde blickend.

"Wir sind KEINE Goa’uld! Wir sind Tok’ra!", fuhr ihn ein anderer Tok’ra mit blecherner Stimme an.

"Jaja, von mir aus nennt euch wie ihr wollt. Seid ihr nun alle Symbiontenträger?!", fragte Methos nun etwas eindringlicher.

Die Männer nickten alle einstimmig.

"Dann wird euch Ra spüren, wenn ihr euch ihm nähern solltet."

Selmac nickte. "Ja, und dazu bräuchten wir deine Hilfe. Dich wird Ra nicht spüren. Du kannst ungehindert bei ihm eindringen und ihn töten."

Methos schüttelte den Kopf. "Töten wäre viel zu einfach. Ihr müßt den Haß des Volkes schüren und bündeln, dann trennen wir Ra von seinen Kumpanen und treiben ihn durch die Straßen Wasets hierher zum Tor. Dann könnt ihr ihn vertreiben."

Selmac nickte befriedigt. "Das klingt äußerst interessant."

Methos grinste diabolisch. Die Zeit seiner Rache war gekommen und er würde sie genießen.

[Hammonds Büro]

"Sokar plant einen Angriff auf die Erde, und wir benötigen Ihre Hilfe, um herauszufinden, ob diese Informationen der Wahrheit entsprechen", begann der General.

Methos lächelte. "Sie brauchen also meine Hilfe?"

Hammond nickte.

"General, ich habe bereits einmal an einem Komplott gegen einen Herrscher teilgenommen, und ich kann nicht behaupten, das es mir gefallen hat."

Der General riss verwundert die Augen auf und blickte fragend zu Jacob. Dieser zuckte teilnahmslos mit den Schultern und der General wandte sich wieder an den vor ihm sitzenden Methos.

"Also haben Sie bereits Erfahrungen mit Putschversuchen gesammelt?"

Methos grinste breit. "Nicht nur mit Versuchen! Wir waren sogar relativ erfolgreich, nicht wahr, Selmac?"

570 v.Chr. Ägyptenland

Methos lugte vorsichtig um eine Ecke aus Sandstein und konnte die Wachen beobachten. Sie standen vor einer großen zweiflügeligen Tür, steif wie Statuen. Er drehte sich zu seinen Begleitern um und gab ihnen irgendwelche Zeichen, dann rückte er seinen Schurz gerade, zupfte an seiner Perücke und marschierte mit hervorgestreckter Brust auf die Wachen zu. Vor seinem Körper trug er ein Tablett mit Feigen, Datteln und gesüßtem Wein.

Als er vor den Wachposten angekommen war, verbeugte er sich knapp, streckte sein Tablett fordernd vor sich und deutete auf seinen Mund.

"Bist du stumm?", fuhr ihn einer der Soldaten an.

Methos nickte eifrig.

"Sind diese Speisen für den Herrn?", fragte ihn der andere Soldat.

Wieder nickte er eifrig.

"Bisschen spät für süßen Wein, nicht wahr?"

Methos schauderte, schüttelte aber dennoch den Kopf.

"Nun gut, dann geh‘ hinein!", schnaubte der eine Soldat, schob vorsichtig die Tür für ihn auf und stieß ihn unsanft in den Raum.

Puh, das hätten wir geschafft, dachte Methos und balancierte sein Tablett in Richtung Bett.

Dort lag ein dürrer Knabe, der schnaubend schnarchte. Methos stellte vorsichtig sein Tablett ab und zog einen spitzen Dolch unter seinem Schurz hervor. Auf Zehenspitzen schlich er zum Bett und wollte dem Mann gerade den Dolch an die Kehle setzten, als dieser sich wuchtig auf dem Bett herum warf und ihm sein knochiges Hinterteil entgegenstreckte. Methos schluckte schwer. Er sollte ihm vielleicht doch erst den Wein einflößen? Aber dafür blieb ihm keine Zeit. Der Mann mußte raus auf den Balkon.

Methos tippte ihn vorsichtig an der Schulter an, aber der Mann rührte sich nicht. Methos schnaubte verächtlich, nahm den mit Wein gefüllten Pokal, trank einen Schluck des köstlichen Weines und goß ihm den Rest über den Kopf. Der Mann erwachte schnaubend und wollte gerade nach den Wachen und Dienern plärren, als er schon das kalte Metall der scharfen Klinge an seinem dürren Hals spürte.

Methos zischte ihm zu, seinen Mund zu halten und drängte ihn auf den Balkon. Perfekt. Nun stand er hier draußen und mußte nur noch auf die aufgebrachten Rekkits warten. Aber sie müßten sich schon beeilen, immerhin war er nur mit einem kurzen Schurz bekleidet und die Nacht war verdammt frisch.

 

Kapitel 2-4